.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Schirin Abu Aklah war eine palästinensisch-amerikanische
Journalistin, die während die von den besetzten
palästinensischen Gebieten berichtete, offensichtlich von
israelischen Scharfschützen erschossen worden ist.
Zwar hat Israel zahlreiche Journalisten in den besetzten
Gebieten getötet oder war an deren Tötung beteiligt, aber
Schirin Abu Aklah war die prominenteste,
so dass ihr Ableben zu einem großen Aufschrei in der Welt
geführt hat. Nur in der
Westlichen Welt, insbesondere Deutschland, hat man
versucht die Verantwortung Israels herunterzuspielen.
Abu Aklah wurde am 3. Januar 1971 in
Jerusalem als Tochter
einer christlichen palästinensischen Familie aus
Bethlehem geboren. Sie verbrachte einige Zeit in den
USA und wurde eingebürgert. An der Yarmouk Universität in
Jordanien wurde sie zur Journalistin ausgebildet. Im
Anschluss kehrte sie nach
Palästina zurück.
Abu Aklah arbeitete als Journalist zahlreiche Sender und
Institutionen, unter anderem für die UNRWA (United Nations Relief and Works Agency for Palestine
Refugees in the Near East). 1997 begann sie
als Journalistin für den Sender Al-Jazeera zu arbeiten und wurde als Reporterin auf
dem
arabischsprachigen Kanal bekannt. Sie lebte und arbeitete in
Jerusalem. Immer wieder berichtete sie von den Verbrecher
der israelischen Besatzer. Sie arbeitete 25 Jahre für den
Sender und wurde zur berühmtesten Live-Berichterstatterin aus
Palästina. Zum Zeitpunkt ihres Todes hatte sie Hebräisch
studiert, um die Erzählungen in den israelischen Medien besser
zu verstehen, und hatte kürz zuvor ein Diplom in digitalen
Medien erworben.
Am 11. Mai 2022 gab das palästinensische
Gesundheitsministerium den Tod von Abu Akleh bekannt. Sie
hatte über einen Überfall der israelischen Streitkärfte (IDF) auf ein Haus
in den besetzten Gebieten berichtet. Laut Zeugen und Al-Jazeera wurde sie von der IDF erschossen.
Al-Jazeera beschuldigte Israel, das Opfer absichtlich
angegriffen zu haben. Abu Aklah war bei einer Razzia
in den besetzten Gebieten anwesend, die nach Angaben des israelischen Militärs darauf
abzielte, "Terrorverdächtige" festzunehmen. Al-Jazeera
sagte, dass Abu Aklah von der IDF in den Kopf geschossen
wurde und in das Ibn-Sina-Krankenhaus gebracht wurde,
wo sie für tot erklärt wurde. Sie trug zum Zeitpunkt des
Todesschusses eine Weste mit deutlicher Kennzeichnung als
Pressemitarbeiterin. Sie war 51 Jahre alt.
Ein weiterer Journalist, Ali Samodi von der Zeitung Al-Quds, wurde in den Rücken geschossen, überlebte aber. Die Times of London berichtete, Abu Aklah sei von einem Scharfschützen erschossen worden.
Israelische Darstellungen, es sei nicht bewiesen, dass es
israelische Scharfschützen waren, wurden nur von der
Westlichen Welt verbreitet.
Al-Jazeera berichtete, dass sich Tausende von
Menschen zu Ehren von Abu Aklah in Ramallah versammelt hatten,
wo ihr Leichnam zu den Büros des Senders transportiert
wurde, damit Kollegen, Freunde und Familie sich von ihr
verabschieden konnten.
Auch Ihr Beerdigung wurde von israelischen Soldaten massiv
gestört. Abu Aklahs Beerdigung fand am 13. Mai im Osten
Jerusalems
statt. Tausende Trauernde nahmen daran teil, viele trugen
palästinensische Flaggen. Die Prozession begann am Saint
Joseph Hospital im Osten
Jerusalems, wurde aber unterbrochen, als
eine Gruppe von Trauernden den Weg des Leichenwagens
blockierte und darauf bestand, dass ihr Leichnam auf ihren
Schultern getragen werden könne. Die israelische
Polizei stürmte durch die Tore und griff Trauernde mit
Schlagstöcken und Blendgranaten an, einige schlugen und traten
wiederholt Sargträger, die gegen eine Wand gelehnt waren, was
dazu führte, dass ihr Sarg fast zu Boden fiel. Die israelische
Polizei versuchte, den Trauernden das öffentliche Zeigen der
palästinensischen Flagge zu verbieten, aber Trauernde wurden
gesehen, wie sie offen die Flagge schwenkten und „Palästina!
Palästina!“ riefen. Die Bilder des Einschlagens auf völlig
unbewaffnete Sargträger, die sich nicht einmal wehren oder
schützen konnten, gingen durch die ganze Welt. Der
Live-Reporter von Al-Jazeera sagte entsetzt, dass er so etwas
noch nie gesehen habe. In der
Westlichen Welt haben einige Politiker zwar ihr Entsetzen
über die Szenen zum Ausdruck gebracht, aber kein amtierende
Politiker hat Israel verurteilt. Die Europäische Union
veröffentlichte eine Erklärung, in der sie sagte, sie sei
"entsetzt über die Gewalt auf dem Gelände des St.
Joseph-Krankenhauses und das Maß an unnötiger Gewalt, die von
der israelischen Polizei während des Trauerzugs ausgeübt
wurde".
Der Sarg wurde später auf einen Leichenwagen geladen und
zur Beerdigung zur Kathedrale der Verkündigung der Jungfrau
Maria transportiert und von dort zu Fuß zum Friedhof des
Berges Zion getragen, wo sie neben ihren Eltern begraben
wurde.
Laut Reporter ohne Grenzen (RSF) wurden seit 2018 144
palästinensische Journalisten von israelischen Streitkräften
im gesamten Gazastreifen, im Westjordanland und in
Ostjerusalem verwundet.
Am 11. Mai erklärte die UN-Sonderberichterstatterin für
Palästina, Francesca Albanese, das Verbrechen stelle eine
„schwerwiegende Verletzung des humanitären Völkerrechts dar
und sei möglicherweise ein Kriegsverbrechen im Sinne des
Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs.“