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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Almansor ist eine Tragödie in acht Bildern von Heinrich Heine,
die am 20. August 1823 im Nationaltheater Braunschweig
uraufgeführt wurde, nachdem sie im gleichen Jahr
veröffentlicht worden war.
Die in acht Kapitel unterteilte Handlung spielt um das Jahr
1500 n.Chr. in der Gegend des ehemals vom
Islam geprägten
Granada. Der Name Al Mansur ist zwar der Beiname des
zweiten Herrschers der
Abbasiden namens
Mansur, wird aber von Heine als Name eines aus dem
Exil in seine Heimat zurückgekehrten
Muslim verwendet, der die Hoffnung hat, seine Geliebte
Zuleima wieder zu sehen. Er findet den früheren Diener seiner
Familie namens Hassan, der ihm über die Lage der
Mauren berichtet, die zum
Christentum konvertieren mussten, um zu überleben. Nach
schweren Verwicklungen findet sich das Paar, muss fliehen und
stirbt auf tragische Art und Weise während der Flucht, um
zumindest im Tod vereint zu sein.
Die Tragödie Almansor wurde in den Jahre 1820–22 n.Chr.
verfasst. Heinrich Heine hat den Titel Almansor auch für eine
Reihe von Gedichten (1826) und sein Werk "Der sterbende
Almansor" (1847) verwendet.
Das erste Kapitel des Werks Almansor endet mit der Aussage:
"Es kämpfen Christ und Moslem, Nord und Süden,
Die Liebe kommt am End und macht den Frieden."
In seinem Werk lässt Heine den Diener Hassan
folgenden Satz sagen, der später in der Geschichte
Deutschlands große Berühmtheit erlangen sollte: „Dort wo
man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen“.
Der vollständige Dialog lautet:
Almansor:
Wir hörten daß der furchtbare Ximenes,
Inmitten auf dem Markte, zu Granada –
Mir starrt die Zung’ im Munde – den Koran
In eines Scheiterhaufens Flamme warf!
Hassan:
Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher
Verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.
Nahezu exakt 200 Jahre nach der Erstveröffentlichung wurden
erfolgte die
Quran-Verbrennung in Schweden 2023 unter staatlicher Aufsicht.
Im letzten Kapitel seines Werks verwendet Heine Elemente aus
Laila und Madschnun.
Die Uraufführung des Almansor fand am 20. August 1823 im
Nationaltheater Braunschweig in einer Inszenierung von Ernst
August Friedrich Klingemann statt. Klingemann hatte in
mehrfacher Hinsicht in das Stück eingegriffen, ihm eine
Einteilung in zwei Akte unterlegt, mehrere Passagen gestrichen
und den Theaterzettel gegen Heines Willen mit einem
Personenverzeichnis versehen.
Die Uraufführung am 20. August 1823 im Nationaltheater
Braunschweig galt als misslungen aufgrund einiger
antisemitischer Äußerungen aus dem Publikum, die zudem auf
einer Namensverwechslung beruhten. Jene Uraufführung war,
soweit bekannt, die einzige Inszenierung eines Dramas von
Heinrich Heine. Es gilt als Heines Toleranzstück.