Barf-Tschal
  Barf-Tschal

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Barf-Tschal, das auch "Schnee Eingraben" genannt wird, ist ein Ritual des Dorfes Ask das jährlich mitten im Frühling gleichzeitig mit der Schneeschmelze im Elburz-Gebirge stattfindet. Dabei werden künstliche Eiskeller ausgegraben, die jedes Jahr nach einer besonderen traditionellen Zeremonie mit Schnee gefüllt werden.

Es ist eine sehr wichtige Feier für die Dorfbewohner, wozu viele Touristen nach Ask kommen, um diesen festlichen Brauch zu sehen. Die 600 Jahre alte Barf-Tschhal-Zeremonie, findet seit Jahrhunderten statt. Früher wollte man dadurch Wasser für das Vieh und die Bewohner als Vorrat anlegen. Heutzutage aber ist es nur eine gemeinsame Aktion, wodurch man die früheren Bräuche ehren möchte. Dieses Ritual hat religiöse und historische Hintergründe und es stammt aus der Zeit von Ale Buye in Tabaristan.

Um diesen feierlichen Akt zu begehen, wird ein Frühlingstag bestimmt, normalerweise ist es ein Tag zwischen den 21. und 27. April. Alle Dorfbewohner versammeln sich an diesem Tag im Zentrum des Dorfes und marschieren singend zu der Weide „Ask-Wasch“, wo sich die künstlichen Eiskeller befinden. An diesem Tag bleibt kein einziger Mann im Dorf, außer ältere Personen und kranke Leute, die das Haus nicht verlassen dürfen. Die Männer gehen in Gruppen zu den herum liegenden Bergen, um für den Sommer die künstlichen Eiskeller mit Schnee zu füllen. Zu Mittag essen sie alle zusammen im Freien. Falls dieser Tag auf einen bestimmten Feiertag fällt, wird gemeinsam gefeiert, ist es ein Trauertag, so werden auch die Trauerfeiern gemeinsam begangen.

An jenem Tag gelangt das Dorf symbolisch unter die Kontrolle der Frauen. Daher nennt man ihn auch „Tag der Frauen-Herrschaft“ oder „königliche Frauen“. Die weiblichen Bewohner wählen unter sich eine kluge Person aus und bestimmen sie zur Herrscherin, damit sie vorübergehend die Regentschaft des Dorfes in die Hand nimmt. Die Herrscherin sucht sich einige Frauen als Minister, Gouverneure und Wachpersonen aus. Die Frauen kochen und backen miteinander und feiern gemeinsam.

Ein daran gekoppelte Zeremonie, die an diesem Tag stattfindet, ist der „Rahwardan“ unter Verlobten, das heißt, die Familie der Braut und des Bräutigams schicken sich gegenseitig Geschenke. An jenen Tagen ist die Region von Touristen übervölkert.

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