Beratung [schura]
Beratung [schura]

Aussprache: schuura
arabisch:
شُورَى
persisch:
شورى
englisch: consultation - shura

Bild: Beratungsversammlung (Parlament) der Islamischen Republik Iran

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Schura heißt im Arabischen wörtlich "Beratung" und gilt eines der islamischen Prinzipien der Regierung.

Die Schura wird im Heiligen Qur'an erwähnt (42:38). Eine Reihe von Ländern der Muslim bezeichnen ihre jeweiligen Parlamente als "Schura" unabhängig davon, ob die islamischen Prinzipien der Schura eingehalten werden. Allerdings gibt es keine Beratung in Dingen, die von ALLAH und seinem Gesandten unwiderruflich festgelegt wurden.

Dieses Prinzip wurde bereits kurz nach dem Ableben des Prophet Muhammad (s.) missachtet. Während die Nachfolgefrage Muhammads (s.) in Sakifa diskutiert wurde, obwohl der Prophet Muhammad (s.) sie unter anderem in Ghadir Chum festgelegt hatte, legte der erste Kalif Abu Bakr seinen Nachfolger Umar ibn Chatab eigenständig fest, ohne mit jemanden darüber zu diskutieren. Umar hingegen legte ein Gremium für die Bestimmung des Nachfolgers fest, dessen vorbestimmter Vorsitzender Abdurrahman ibn Auf mit einem Verbaltrick das Kalifenamt durch Imam Ali (a.) verhinderte. Während in jener Zeit aber innerhalb der Gesellschaft zumindest noch ein Minimum an Schura praktiziert wurde, änderte sich das mit der späteren Herrschaft der Umayyaden und Abbasiden. Jene Kalifen lebten zumeist in Abgeschiedenheit vom Volk und regierten despotisch.

Erst mit der Gründung der Islamischen Republik Iran fand das Prinzip Schura zurück in das muslimische Gemeinwesen, wobei die Mitglieder des Parlaments vom Volk gewählt werden. Auch Juden und Christen als Vertreter der jeweiligen Minderheit haben Anteil an der Beratung.

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