.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Bohoras ist die Bezeichnung eines Zweiges der
Ismaeliten im ehemaligen
Indien.
Sie sollen ursprünglich gruppenweise im 10 Jh. n.Chr. von
Hinduismus aus den
Islam
angenommen haben. Der größte Teil lebt heute in der Provinz
Gujirat in
Pakistan. Das alte
Kastensystem wurde zwar abgeschafft, wich aber in der
Praxis einer neuen Form innerreligiöser Kastenformen. Auch
Elemente einer innerindischen Modifikation im glauben an die
Verborgenheit soll in der Sekte bekannt sein. Die Bohoras
gelten als streng hierarchisch organisiert.
Die Bohoras
waren wohl einst vor allem eine reiche Kaufmannskaste aus
Gujarat. Sie verehren ein nach einem bestimmten Ritus
bestimmtes geistiges Oberhaupt. Sie sind aufgrund ihrer meist
hohen Bildung eine erfolgreiche Gruppe innerhalb des indischen
Islam
und haben zahlreiche Denker hervorgebracht, wie A. A. A. Fyzee,
dessen Werk über den Gesetzeskodex des
fatimidischen Richters Nu man heute noch bindend gilt in
der Gruppe. Zu den Bohoras zählte sich auch Badruddin
Tayyabiji (der erste muslimische Präsident des indischen
Nationalkongresses) und Atiya Begum, die "Seelenfreundin" von
Muhammad Iqbal. Aus ihren Reihen entstammte auch der
Staatsgründer Pakistans
Mohammad Ali Dschinnah (Jinnah), der als Quaid-e-Azam
verehrt wird.