.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Dr. Mustafa Efendi Cerić (gesprochen seritsch) ist Präsident
des Bosniakischen Weltkongresses.
Er wurde am 5. Februar
1952 in Veliko Cajno (Visoko) geboren und besuchte die
Gazi-Husrev-Beg Medresa in
Sarajevo. Von 1974 bis 1978 studierte er Theologie und
Philosophie an der
Al-Azhar-Universität , wie er auch sehr gut
Arabisch gelernt hat. Anschließend kehrte er in das
damalige Jugoslawien zurück.
In 1981 reiste er in die USA und wurde Leiter des Islamic
Cultural Center in Northbrook (Illinois). Er nutzte die
Gelegenheit zu einer Promotion an der University of Chicago,
die er mit seiner Dissertation über die Theologie Abu Mansur
al-Maturidis im Jahr 1987 abschloss. Wiederum kehrte er
zurück und war Ende der 1980er Jahre Imam in der Weißen
Moschee in Gračanica sowie Imam in der Moschee von Zagreb.
Zudem gab er Lehrveranstaltungen über Islam an der Fakultät
Islamischer Wissenschaften in
Sarajevo, wo er heute noch lebt.
1990 war Cerić ein Gründungsmitglied „Partei der
demokratischen Aktion“ (Stranka demokratske akcije, SDA) des
Alija Izetbegovic, dem späteren Präsident Bosnien-Herzogowinas.
Von 1991 bis 1993 lehrte er am „International Institute of
Islamic Thought and Civilization“ (ISTAC) der Islamischen
Universität Malaysia in Kuala Lumpur und trat in
Malaysia auch als Repräsentant
Izetbegovics auf. Dr. Cerić wurde während des
Bosnienkriegs am 28. April 1993 zum bosnischen Großmufti (Reis-ul-Ulama)
ernannt, was im August 1995 nach dem Krieg bestätigt wurde. Im
November 1998 sowie 2005 wurde er wiedergewählt. Seine
Amtszeit als Reis-ul-Ulama lief in 2012 aus.
Cerić ist Gründungsmitglied des European Council for Fatwa
and Research (ECFR), die seit 1996 gegründet wurde und
Mitglied des European Council of Religious Leaders (ECRL),
einer Unterorganisation der World Conference of Religions for
Peace. ER gilt als Vertreter einer Modernisierungsrichtung des
Islam
in Europa, d lehnt aber den Begriff Euroislam ab. Er drückt
immer wieder seine Dankbarkeit gegenüber der
Islamischen Republik Iran aus und grüßt öffentlich
Imam
Chamene'i aufgrund der besonderen Leistungen des
Iran
beim Wiederaufbau
Bosnien und Herzegowinas.
Er hat mehrere Bücher geschrieben und oft zum Dialog mit
Nichtmuslimen aufgerufen. Auch dafür erhielt er zahlreiche
Auszeichnungen und Ehrungen, darunter in Deutschland den
Theodor-Heuss-Preis.