Mustafa Ceric
Dr. Mustafa Cerić

Aussprache: mustafa seritsch
arabisch:
مصطفى سيريتش
persisch:
مصطفى سيريتش
englisch: Mustafa Cerić

5.2.1952 - heute

Foto Y. Kilic (2013 im Islamisches Zentrum Hamburg)

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Dr. Mustafa Efendi Cerić (gesprochen seritsch) ist Präsident des Bosniakischen Weltkongresses.

Er wurde am 5. Februar 1952 in Veliko Cajno (Visoko) geboren und besuchte die Gazi-Husrev-Beg Medresa in Sarajevo. Von 1974 bis 1978 studierte er Theologie und Philosophie an der Al-Azhar-Universität , wie er auch sehr gut Arabisch gelernt hat. Anschließend kehrte er in das damalige Jugoslawien zurück.

In 1981 reiste er in die USA und wurde Leiter des Islamic Cultural Center in Northbrook (Illinois). Er nutzte die Gelegenheit zu einer Promotion an der University of Chicago, die er mit seiner Dissertation über die Theologie Abu Mansur al-Maturidis im Jahr 1987  abschloss. Wiederum kehrte er zurück und war Ende der 1980er Jahre Imam in der Weißen Moschee in Gračanica sowie Imam in der Moschee von Zagreb. Zudem gab er Lehrveranstaltungen über Islam an der Fakultät Islamischer Wissenschaften in Sarajevo, wo er heute noch lebt.

1990 war Cerić ein Gründungsmitglied „Partei der demokratischen Aktion“ (Stranka demokratske akcije, SDA) des Alija Izetbegovic, dem späteren Präsident Bosnien-Herzogowinas. Von 1991 bis 1993 lehrte er am „International Institute of Islamic Thought and Civilization“ (ISTAC) der Islamischen Universität Malaysia in Kuala Lumpur und trat in Malaysia auch als Repräsentant Izetbegovics auf. Dr. Cerić wurde während des Bosnienkriegs am 28. April 1993 zum bosnischen Großmufti (Reis-ul-Ulama) ernannt, was im August 1995 nach dem Krieg bestätigt wurde. Im November 1998 sowie 2005 wurde er wiedergewählt. Seine Amtszeit als Reis-ul-Ulama lief in 2012 aus.

Cerić ist Gründungsmitglied des European Council for Fatwa and Research (ECFR), die seit 1996 gegründet wurde und Mitglied des European Council of Religious Leaders (ECRL), einer Unterorganisation der World Conference of Religions for Peace. ER gilt als Vertreter einer Modernisierungsrichtung des Islam in Europa, d lehnt aber den Begriff Euroislam ab. Er drückt immer wieder seine Dankbarkeit gegenüber der Islamischen Republik Iran aus und grüßt öffentlich Imam Chamene'i aufgrund der besonderen Leistungen des Iran beim Wiederaufbau Bosnien und Herzegowinas.

Er hat mehrere Bücher geschrieben und oft zum Dialog mit Nichtmuslimen aufgerufen. Auch dafür erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter in Deutschland den Theodor-Heuss-Preis.

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