Fadak war ein
üppiges, ertragreiches Gebiet, über das geschrieben wurde: "Jährlich erbrachte es
einen Erlös von etwa 24000 oder sogar 70000 Dinar".
Die umfangreichen Erträge aus Fadak können an folgenden Gegebenheiten
abgelesen werden: Abu
Bakr antwortete
Fatima (a.), die zu
ihm gekommen war, um Fadak zurückzufordern, zunächst mit dem Argument, Fadak wäre nicht Eigentum
Prophet Muhammads (s.), sondern Allgemeinbesitz der
Muslime, woraus
Truppen zu finanzieren seien. Und als
Muawiya ibn Abu Sufyan das Kalifat an
sich riss, teilte er Fadak unter
Marwan ibn
al-Hakam, Umar ibn Uthman und seinem Sohn
Yazid ibn
Muawiya auf, was zudem dem angeblichen gemeinnützigen Charakter widersprach.
Die Gelehrten sind sich darüber einig, dass
Prophet Muhammad (s.)
all seinen Besitz und alle seine irdischen Güter zur Verwirklichung seiner hohen Ziele
einsetzte, und mit seiner Frau
Chadidscha (a.)
und
Fatima (a.) und
Imam Ali (a.),
die in ihrem Haus lebten, selbst
ein bescheidenes Leben führte.
Bereits zu Lebzeiten war
Prophet Muhammad (s.) klar,
dass manche der
arabischen Sippen einem
Kalifat
Imam Alis
(a.) nicht wohlwollend gegenüberstanden. Daher war es gemäß
schiitischer Ansicht
sein Bestreben,
Imam Ali (a.)
eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit zu gewähren, mit der er Armen und Hilflosen aus ihrer Not helfen
und den Bedürfnissen der Gesellschaft nachkommen konnte, unabhängig davon, wie
man ihm sein Kalifat
streitig machen würde. Deshalb
schenkte er
Fatima (a.) Fadak. So stand bereits zu Lebzeiten des
Propheten Muhammad (s.) Fadak
seiner Tochter
Fatima (a.) zur Verfügung. Sie nutzte einen geringen Teil seiner Erträge
für sich und ihre Familie, das übrige aber gab sie Bedürftigen. Als
Abu Bakr sie
enteignete wies er an, die Arbeiter und Bauern, die sie in den
dortigen Ländereien angestellt hatte, zu vertreiben und sie durch eigene zu ersetzen.
Fatima
(a.) ging zu Abu
Bakr und sprach: "Warum hast du meine Leute, die ich in Fadak
eingesetzt hatte, vertrieben? Mein Vater hat mir noch zu seinen Lebzeiten Fadak geschenkt!"
- Abu Bakr erwiderte:
"Obwohl ich weiß, dass du nicht lügst, musst du Zeugen für deine
Behauptung herbeibringen!"
Fatima (a.) zog daher
Umm Ayman und
Imam Ali (a.) als Zeugen hinzu.
Umm Ayman
sagte zu Abu Bakr:
"Ich schwöre bei Gott! Weißt du, was der Prophet über
mich gesagt hat? Weißt du, dass er gesagt hat, dass
Umm Ayman ins Paradies einkehren
wird?" Abu Bakr entgegnete:
"Jawohl, das weiß ich!" Darauf sagte
Umm Ayman: "Nun bezeuge ich
also, dass der Prophet, nachdem der
Vers (s.o.) herniederkam, Fadak Fatima geschenkt hat!"
- Imam Ali
(a.) bezeugte ebenfalls diese Begebenheit. Abu Bakr hatte keine andere Wahl,
als Fadak an
Fatima (a.) zurückzugeben. Er setzte ein diesbezügliches
Schreiben auf und händigte ihr dieses aus.
Da trat Umar
ibn Chattab hinzu und fragte: "Was geht hier
vor?" Abu Bakr antwortete:
"Da Fatima sagt, Fadak gehöre ihr und Zeugen für ihre Aussage
erbrachte, habe ich ihr die Ländereien zurückgegeben." -
Umar
entriss
Fatima (a.) das Schreiben, spuckte darauf und vernichtete es. Daraufhin
sagte Abu Bakr,
indem er
Umars Vorgehen
unterstützte: "Entweder musst du noch einen weiteren männlichen Zeugen herbeiholen oder
aber abgesehen von
Umm Ayman, noch eine weitere Frau, die deine Worte bezeugt!"
Diese Argumentation war eine Pervertierung der islamischen Rechtssprechung, da
es ja keinen Gegenanspruch gab. Dennoch hat der Disput in der Folge zu sehr
unterschiedlichen Wertungen der Zeugenaussage von Frauen unter den
Rechtsschulen
geführt.
Fatima
(a.) verließ gemäß Berichten mit Tränen in den Augen das Haus
Abu Bakrs. Einer anderen
Überlieferung zufolge
schworen Umar und
Abdurrahman
ibn Auf, dass der
Prophet Muhammad (s.) den Erlös aus den Erträgen Fadaks unter
den Muslimen verteilt habe und daher es dem Gemeinwohl zustehe. Eines Tages ging
Imam Ali (a.)
zu Abu Bakr und sagte:
"Warum hast du
Fadak, das der Gesandte Gottes Fatima (a.) geschenkt hat, enteignet?" Abu Bakr antwortete:
"Sie muss Zeugen herbeibringen, die ihre Aussage bestätigen. Da ihre Zeugen nicht
ausreichen, ist deren Bezeugung nicht anerkannt worden." -
Imam Ali (a.)
entgegnete: "Abu Bakr,
willst du in Bezug auf uns nach anderen Gesetzen als denen, die für die übrigen
Muslime
gelten, urteilen?", was Abu Bakr verneinte!
Imam Ali (a.)
fragte daraufhin: "Wenn jemand Geld in Händen
hätte, von dem ich sagte, es sei meines und zu dir käme, damit du diesbezüglich Recht
sprächest,... von wem würdest du Zeugen verlangen?" -
Abu Bakr
antwortete: "Von dir, da das Geld in
Händen eines anderen ist." - Daraufhin sagte
Imam Ali (a.):
"Warum verlangst du dann, dass
Fatima Zeugen für ihre Aussage bringt, da doch Fadak in ihrem Besitz war, als du es
enteignetest?" -
Abu Bakr schwieg.
Umar aber sagte:
"Oh Ali, lass derartige Reden!"
Den rechtlichen Bestimmungen entsprechend hätte tatsächlich
nicht Fatima
(a.) Zeugen zu erbringen, sondern
Abu Bakr.
Eines weiteren Tages ging
Fatima (a.)
zu Abu Bakr und sprach - unter Anführung von Beweisen
und Begründungen - über ihr väterliches Erbe. Sie sagte: "Oh Abu Bakr! Warum gibst du mir
nicht, was mir mein Vater hinterließ?" - Abu Bakr entgegnete mit einer neuen
Argumentation: "Propheten vererben nichts!" -
Fatima (a.)
entgegnete: "Hat Gott denn etwa im
Qur'an nicht gesagt; 'Salomo
(a.) war Davids (a.)
Erbe ... (vgl. 27:16).' Hat Salomo etwa nicht von
David (a.) geerbt?" -
Abu Bakr
wusste darauf nichts zu
antworten, er wiederholte daher nur verärgert: "Habe ich dir nicht gerade gesagt,
dass Propheten
nichts vererben?" -
Fatima (a.)
zählte weiter auf: Hat etwa der Prophet
Zacharias (a.) nicht zu
Gott gesprochen:
"Gewähre du mir darum einen Nachfolger, auf dass er mein Erbe sei und Erbe von
Jakobs (a.) Haus (vgl. 19:6)!" Wieder entgegnete
Abu Bakr das
Gleiche.
Fatima (a.) wandte erneut ein: "Hat Gott denn im Koran nicht gesagt: "Jene, die den Besitz der Waisen widerrechtlich verzehren, schlucken Feuer in ihren Bauch,
- sie sollen in flammendes Feuer stürzen! (vgl. 4:10) Abu Bakr, bin ich etwa nicht Kind des
Propheten?" Abu
Bakr konnte ihr keine überzeugende Antwort geben. Er wiederholte:
"Propheten vererben nichts!" Das ist in jenem Konflikt noch heute das Hauptargument, welches in
sunnitischen
Büchern genannt wird, obwohl es dem
Heiliger Qur'an widerspricht, denn alle Argumente
Fatimas (a.) waren
Verse aus dem
Heiligen Qur'an.
Um sein Vorgehen zu rechtfertigen, brachte Abu Bakr einen angeblichen Ausspruch des
Prophet Muhammad (s.)
an, und
Aischa und
Hafsa, die Töchter von
Abu Bakr bzw.
Umar
bestätigten es. Im Rahmen dieser Diskussion wird ein methodischer Unterschied
bei der Betrachtung des
Heiligen Qur'an deutlich. Während
Schiiten jegliche
Aussage, die dem Heiligen
Qur'an widerspricht nicht akzeptieren, sind
Sunniten bei
Überlieferungen
der für sie unanzweifelbaren Personen der Meinung, dass der Widerspruch auf
Interpretationsunterschieden gründet.
Interessant hierbei ist, dass die gleiche
Aischa, die die Richtigkeit der Aussage
ihres Vaters Abu Bakr bestätigte, später zu Zeiten des Kalifats
Uthman ibn
Affans von diesem das Erbe des
Propheten verlangte. Uthman hatte ihr daraufhin geantwortet: "Hast du denn damals nicht
gesagt, dass der Prophet geäußert habe: 'Wir Propheten vererben nichts', weshalb Fatima
auf das Erbe ihres Vaters verzichten musste? Wie kommt es, dass du nun auf das Erbe
des Propheten Anspruch erhebst?!"
Fatima
(a.) wollte nach der Enteignung und dem gescheiterten Versuch der internen
Problemlösung nunmehr in die Öffentlichkeit gehen und kündigte das auch an. Es
galt als Sensation:
Fatima (a.), die Tochter des
Prophet Muhammad (s.),
wird in der Moschee eine Rede halten! Alle, die
Auswanderer und die
einheimischen Helfer eilten zur
Moschee. Die Frauen
der Haschimiten
begleiteten sie zur
Moschee.
Die
Rede Fatimas (a.) nach der Enteignung durch Abu Bakr ist bis heute erhalten.
Ibn Abu
al-Hadid schreibt zu der Rede: "Ich fragte Ali Ibn Faruqi, einen Lehrer an der Schule Bagdad:
'Bestand der Anspruch, den
Fatima (a.) erhob, zu Recht?' Er sagte:
'Ja!' Ich: 'Warum gab dann aber
Abu Bakr Fadak nicht an sie zurück? Ihm war doch klar, dass sie Recht hatte!' Der Gelehrte
lächelte und antwortete: 'Wenn er ihr an jenem Tage Fadak zurückgegeben hätte, konnte
sie am nächsten Tag das Kalifat für ihren Gatten fordern. Abu Bakr hätte dann sein Amt
abtreten müssen, ohne dass er in der Lage gewesen wäre, etwas dagegen zu unternehmen.
Schließlich war sie als diejenige, die die Wahrheit sprach und Recht hatte, bestätigt
worden.'"
Daraufhin sprach
Abu Bakr zum Volk: "Oh Tochter des Gesandten Gottes! Dein Vater war
freundlich und gütig gegen alle Gläubigen. Natürlich ist Muhammad dein Vater, nicht der
der anderen Frauen. Er ist auch der Bruder deines Gatten und er hatte Ali lieber als alle
anderen. Jeder, der euch gern hat, wird errettet sein und jeder, der euch feindselig
gesonnen ist, wird Schaden nehmen. Ihr seid die Familie des Propheten, ihr führt uns
Glück, Wohlergehen und dem Paradiese zu. Oh du beste aller Frauen und Tochter
des besten aller Propheten! Deine hohe Aufrichtigkeit, Vernunft und Tugend ist
niemandem unbekannt. Niemand darf dir dein Recht vorenthalten und dir streitig
machen. Jedoch, bei Gott! Ich tue nichts, was gegen das Wort deines Vaters wäre!
Alles, was ich unternehme ist von ihm erlaubt worden! Wahrhaftig, ich lüge
nicht! Ich hörte, wie dein Vater sagte: Wir Propheten lassen Gold, Silber, Haus,
Grund und Boden nicht als Erbe zurück. Außer Wissen und Prophetentum vererben wir nichts. Das, was wir an irdischen Gütern
zurücklassen, steht dem Kalifen der Muslime zur Verfügung. - Ich aber will von dem
Erlös der Fadak-Erträge Waffen kaufen und gegen die Gotteslästerer zu Felde ziehen!
Denke nur nicht, dass ich allein und eigenmächtig Fadak beschlagnahmt hätte! Nein, es
geschah mit dem Einverständnis aller Muslime. - Allerdings: Mein persönliches Eigentum
steht euch zur Verfügung. Alles, was du willst, nimm davon. Ich habe nichts dagegen! Wie
könnte es angehen, dass ich mich den Anordnungen deines Vaters widersetzte!!"
Fatima
(a.) entgegnet: "Geheiligt sei Gott! Mein Vater, der dem Wort Gottes niemals zuwiderhandelte, hat sich
ebenfalls in keinster Weise den Geboten des Islam widersetzt! Habt ihr abgemacht, Verrat
zu üben und meinen Vater zu verleumden?! Euer Vorgehen entspricht genau jenen Listen,
derer ihr euch zu Lebzeiten des Gesandten Gottes bedientet. Hat Gott denn etwa nicht im
Koran die Worte des Zacharias wiederholt, der sagte: Gewähre du mir einen Nachkommen, auf
dass er mein Erbe sei und Erbe des Hauses Jakobs und: Salomo war Davids Erbe. Sind denn
etwa die göttlichen Erbgebote nicht im Koran festgehalten? Wie kann es angehen: All
dieses steht im Koran geschrieben und ihr wisst darüber Bescheid, dennoch wollt ihr List
und Betrug anwenden?! Außer mich in Geduld zu fassen und langmütig zu sein, bleibt mir
wohl kein anderer Weg... "
Abu Bakr gab
als Antwort: "Was Gott, der Prophet und du sagen, ist schon richtig. Doch
die Muslime sollen entscheiden. Schließlich sind sie es, die mich mit dem Kalifat
beauftragten und ihrem Beschluss gemäß wurde mir Fadak übertragen!"
Abu Bakr meinte zu
Umar: "Warum ließest du mich Fadak nicht an Fatima zurückgeben? Wie
konntest du mich in einen solchen Engpass hineinmanövrieren? Ich meine, es wird nach wie
vor das Beste sein, Fadak abzutreten, damit wir endlich Ruhe finden!"
Umar antwortete:
"Es
ist nicht ratsam, Fadak abzugeben. Vergiss nicht, dass ich nur dein Wohl im Auge habe!"
Abu Bakr fragte:
"Wie soll ich mich nur angesichts der aufgebrachten Bevölkerung verhalten?"
Umar
entgegnete: "Die
Erregung der Leute ist nur oberflächlicher Art. Sie wird sich schnell wieder legen.
Verrichte du das Gebet, zahle die Zakat, gebiete das Gute und verwehre das Schlechte...,
so, wie es im Koran heißt. Mehre die
islamische Gemeinwohlkasse [bait-ul-mal] und such deine Verwandten auf, damit
Gott dir deine Schuld vergibt Schließlich heißt es im Qur'an: Gutes löscht Schlechtes
aus!" Abu Bakr legte seine Hand auf die Schulter
Umars und entgegnete erleichtert:
"Welch
guter Rat!"
Die
Geschichte ging noch sehr lange weiter und mündete in das tragische gewaltsame
Ableben
Fatimas (a.).
Abu Bakr und
Umar gaben
Fadak nicht heraus. Als
Uthman ibn
Affan ibn Affan nach dem Tode
Umars
Kalif wurde, gab er
Fadak an
Marwan ibn al-Hakam, seinen Cousin, und das war einer der Gründe für Unruhen
unter Muslimen
gegen Uthman,
welche in Revolte gegen ihn und seine Ermordung mündeten.
Marwan
pflegte das Getreide und andere Feldfrüchte davon zu verkaufen für mindestens
zehntausend Dinare
pro Jahr und häufte sich Reichtum an.
Als
Imam Ali (a.) das
Kalifat
antrat, ordnete er nicht an, das enteignete Fadak zurück zu
geben. Diese Begebenheit wird von
Sunniten dahingehend gedeutet, dass die Enteignung
Fatimas (a.) doch rechtens gewesen sei. Hingegen weisen
Schiiten darauf hin, dass ein Machthaber und
Verantwortungsträger im
Islam seine Macht und Verantwortung
immer dafür einsetzen muss, anderen
Gerechtigkeit zukommen zu
lassen und nicht sich selbst. Damit sollten zukünftigen
Generationen der bevorstehende
Missbrauch im Rahmen des
umayyadischen
Kalifats deutlich aufgezeigt werden, dass ein Oberhaupt
seine Macht niemals für sich selbst einsetzen darf, nicht
einmal zur Wiederherstellung des eigenen Rechts.
Als
Muawiya ibn Abu Sufyan das
Kalifat
an sich riss, wurde er Anteilshaber von
Marwan und anderen an Fadak. Er teilte
Marwan ein Drittel davon zu, ein Drittel Amr ibn Uthman
ibn Affan und ein Drittel seinem eigenen Sohn
Yazid ibn Muawiya. Es befand sich im Besitz der drei oben
erwähnten Personen, bis
Marwan
Kalif
wurde und vollständig davon Besitz ergriff. Dann schenkte er
es seinen beiden Söhnen
Abdulmalik ibn Marwan und Abd al-Aziz. Abd al-Aziz
schenkte seinen Anteil seinem Sohn
Umar ibn Abdul Aziz.
Als
Umar ibn Abdul Aziz
Kalif
wurde , hielt er einen Vortrag und sagte: „Wahrlich, Fadak
gehörte zu den Dingen, die
ALLAH
dem
Gesandten Allahs geschenkt hatte, und kein Pferd noch
Kamel wurde dagegen getrieben (zum Kampf). ..“ und
erwähnte den Fall von Fadak während der vergangenen
Kalifate, bis er sagte: „Dann gab
Marwan es (Fadak) an meinen Vater und an Abd al-Malik.
Es wurde Eigentum von mir,
Walid und Sulaiman (die beiden Söhne von Abd al-Malik).
Als
Walid (I.) ibn Abdalmalik
Kalif
wurde fragte ich ihn nach seinem Anteil, und er gab ihn mir.
Ich fragte auch nach Sulaimans Anteil, und er gab ihn mir.
Dann sammelte ich diese drei Teile und ich besitze nichts
Vorzüglicheres als das. Seid Zeugen, dass ich es in seinen
ursprünglichen Zustand zurückversetzen werde.“ Er schrieb
dies an seinen Gouverneur in
Medina
namens Abu Bakr ibn Muhammad ibn Amr ibn Hazm und befahl ihm,
auszuführen, was er in seiner Rede verkündet hatte. Dann kam
Fadak in den Besitz der Kinder
Fatimas (a.).
Als
Yazid (II.) ibn Abdulmalik
Kalif
wurde, bemächtigte er sich Fadaks und die Nachkommen
Fatimas (a.) wurden enteignet. Es kam in den Besitz der
Banu Marwan, wie es auch vorher der Fall gewesen war. Sie
reichten es von Hand zu Hand, bis das
Kalifat
der
Umayyaden zu Ende ging und auf die
Abbasiden überging.
Als
Abul-Abbas
as-Saffah der erste
Kalif
der
Abbasiden wurde , gab er Fadak an die Kinder
Fatimas (a.) zurück und unterstellte es Abdullah ibn
al-Hasan ibn al-Hasan ibn Ali ibn Abi Talib. Als
Mansur im Anschluss
Kalif
wurde, enteignete er Fadak erneut. Mit
Mahdi
ibn al-Mansur wurde Fadak wieder zurückgegeben.
Musa al-Hadi
und
Harun ar-Raschid enteigneten sie wieder, wobei
Harun ar-Raschid durch einen Trick versuchte
Fadaks Grenzen festzulegen. Fadak
blieb im Besitz der
Abbasiden bis
Mamun
Kalif
wurde.
Mamun gab es zurück an die Nachkommen Fatimas im Jahre 210
n.d.H (826 n.Chr.). Diesbezüglich wurde von al-Mahdi ibn Sabiq
berichtet: „Eines Tags hörte sich
Mamun
die Beschwerden der Leute an und richtete in (Streit-)Fällen.
Die erste Beschwerde, die er erhielt, brachte ihn zum Weinen.
Er fragte, wo der Anwalt von
Fatima, der Tochter des
Propheten, sei. Ein alter Mann stand auf und trat hervor,
argumentierte mit ihm über Fadak, und
Mamun
diskutierte auch mit ihm, bis er al-Mamun
(in der Diskussion) besiegte.“
Als
Mamun rief die
Gelehrten [faqih] und befragte sie über den Anspruch der
Nachkommen Fatimas
(a.). Sie berichteten
Mamun,
dass
Prophet Muhammad (s.) es Fatima
(a.) geschenkt hatte und dass nach dem Ableben des
Propheten Muhammad (s.) Fatimas
(a.) von Abu Bakr
verlangte, ihr Fadak zurückzugeben. Er verlangte von ihr, für
ihren Anspruch Zeugen zu bringen. Sie brauchte
Imam Ali (a.),
Imam Hasan (a.),
Imam Husain (a.) und
Umm
al-Ayman als Zeugen. Sie sagten zu ihren Gunsten aus, doch
Abu
Bakr lehnte ihre Zeugenaussage ab. Dann fragte
Mamun
die Rechtsgelehrten. „Was denkt ihr über
Umm
al-Ayman“, und sie erwiderten: „Sie ist eine Frau, für die
der
Prophet bezeugte, dass sie zu den Bewohnern des
Paradieses [dschanna] gehört.“
Mamun
diskutierte lange mit ihnen und gab daraufhin Fadak an die
Nachkommen Fatimas
(a.) zurück.
Er ordnete an, dass das Landstück Fadak unter die
Besitztümer der Nachkommen Fatimas
(a.) registriert wurde. Daraufhin wurde es registriert und
Mamun
unterschrieb es. Dann schrieb er einen
Brief an seinen Gouverneur in Medina namens Qutham ibn
Dschafar bezüglich Fadak.
Während dieser Periode von
Mamuns
Kalifat
war Fadak im Besitz der Nachkommen
Fatimas (a.), und dies hielt an während des
Kalifats von
Mu'tasim und
Wathiq.
Mutawakkil entriss das Grundstück wieder. Er
ergriff davon Besitz und gab es Harmala ibn Hadschdscham, und
nach dem Tode al-Hadschdschams gab er es an al-Bazyar, bekannt
als “der Falkner“, einen Eingeborenen von Tabaristan. Abu
Hilal al-Askari erwähnte, dass sein Name Abdullah ibn Umar
al-Bazyar war und fügte hinzu: „Und es gab elf Dattelpalmen
dort (in Fadak), die der Prophet mit seinen eigenen Händen
gepflanzt hatte. Die Nachkommen
Abu
Talibs pflegten jene
Datteln zu sammeln. Wenn Pilger nach Medina kamen,
schenkten sie ihnen die
Datteln. Dadurch erhielten sie einen ansehnlichen Ertrag.
Diese Nachricht erreichte
Mutawakkil. Er befahl Abdullah ibn Umar, die
Früchte abzuschneiden und aus ihnen Saft auszupressen.
Abdullah ibn Umar schickte einen Mann namens Baschr ibn Umayya
ath-Thaqafi, der die Früchte auspresste. Es wurde berichtet,
dass er daraus Wein machte. Der Saft hatte Basra (auf seinen
Wege zum Kalifen) noch nicht erreicht, als er schlecht wurde
und
Mutawakkil getötet wurde.“
Als
Mutawakkil getötet wurde und sein Sohn
Muntasir ihm folgte, befahl er im Jahr 248 n.d.H
(862 n.Chr.) Fadak zurück zu geben.
Nach
Muntasir muss es wieder durch einen der späteren
Kalifen
enteignet worden sein, da Abu Hasan Ali bin Isa al-Irbili
erwähnte, dass der Kalif
Mu'tadhid es zurückgab. Dann schrieb er, dass
Muktafi es ihnen wieder entriss. Es wird auch
behauptet, dass
Muqtadir es ihnen wiedergab.
Danach findet das Landstück kaum weitere Erwähnung. Es ist
aber heute noch bekannt und vorhanden.