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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Al-Fadhl ibn al-Rabi war der
Wesir von
Harun ar-Raschid und seine rechte Hand. Er begleitete ihn
unter anderem bei dessen
Pilgerfahrt [hadsch]. Sein Untergang begann als
Großwesir von
Amin.
Sein Vater war
Rabi ibn Yunus, der sich Stück für Stück am Hof
hochgearbeitet hat. Bereits unter
Mansur
und
Mahdi hatte er als Kämmerer gedient. Fadhl hat die
Position seines Vaters nach dessen Ableben übernommen. 789/90
n.Chr. wurde er zum Leiter des Diwan al-Nafaqat (Büro der
Versorgung) ernannt.
Ayatollah Morteza Motahhari hat eine einprägsame
Geschichte dazu in seiner Sammlung "Gute Geschichten"
wiedergegeben. Er war derjenige, der auf Befehl seines
Kalifen
jahrelang
Imam Kadhim (a.) im Gefängnis in
Bagdad
eingesperrt hat.
Fadhl ibn Rabi sperrte ihn in ein
spezielles Gefängnis, dass er von einem speziellen Sitz aus
beobachten konnte, und er sah
Imam Kadhim (a.) Tag und Nacht im
Ritualgebet versunken und bei sehr langen
Niederwerfung. So sehr
Fadhl seinen
Kalifen
diente, so sehr fürchtete er sich vor der Verantwortung, den
Befehl
Haruns nachzukommen und
Imam Kadhim (a.) töten zu lassen. Er ließ die Briefe
diesbezüglich so lange unbeantwortet, bis der schriftliche
Befehl kam, Fadhl ibn Yahya zu übergeben, was
Fadhl ibn Rabi sofort erfüllte.
Nach dem Tod von
Harun ar-Raschid gehörte Fadhl zu denjenigen, die
maßgeblich beteiligt waren, den Bürgerkrieg gegen
Mamun
anzustiften, um die Macht
Amins zu vergrößern. Dabei wollte er den schwachen
Charakter
Amins zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen. Ihm wird eine
maßgebliche Rolle beim Aufstacheln zum Bürgerkrieg
zugesprochen, wobei er fest von der Überlegenheit seine
Intrigen gegenüber
Mamuns
Truppen überzeugt war. Er wurde aber von den Intrigen von
Fadhl ibn Sahl besiegt.
Nach dem Sieg von
Mamun
musste er sich in den Untergrund absetzen. In
Merw
versuchte er sich bei
Fadhl ibn Sahl einzuschmeicheln, um wieder
gesellschaftlich Fuß fassen zu können.
Er starb in
Bagdad
im Frühjahr 823/824 n.Chr.