Fasten [saum]
Fasten [saum]

Aussprache: saum
arabisch: صوم
persisch: روزه
englisch: Fasting

Foto: Fars News 2014

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Das Wort Fasten [saum, siyam] bedeutet im allgemeinen die Verweigerung einer Handlung. Dabei kann es sich um Handlungen wie Essen, Trinken und Geschlechtsverkehr handeln oder aber auch Sprechen, Schlafen usw..

Die bekannteste Form des Fastens erfolgt im gesamten Monat Ramadan und ist eine der religiösen Pflichten eines Muslims. Es gehört zu den Zweigen der Religion und den fünf Säulen.

Dieses Fasten erfolgt vom Morgen bis zum Abend. In der Zeit darf keine Fastenabbruch bewirkende Handlung praktiziert werden. Das Fasten beginnt mit dem Fastenbeginn und endet mit dem Fastenbrechen. Die islamische Pflicht geht auf mehrere Verse im Heiligen Quran zurück, z.B.:

„O ihr Gläubigen euch ist das Fasten vorgeschrieben, wie es auch denjenigen, die vor euch waren, vorgeschrieben war, damit ihr fromm (gottesfürchtig) werdet.“ (Heiliger Quran 2:183)

Der Vers stellt damit eine Verbindung des Fastens zu den früheren Religionen her, bei denen ein rituelles Fasten ebenfalls bekannt war aber im Laufe der Zeit an Bedeutung verloren hat. Der Islam lehrt, dass alle Propheten das Fasten gelehrt und selbst auch praktiziert haben, und es daher auch in fast allen Kulturen bekannt ist.

Für jeden Muslim - ob Mann oder Frau - der die Fastenfähigkeit erfüllt, ist das Fasten eine religiöse Verpflichtung [wadschib]. Der Mensch läutert und bändigt dabei seine Seele und übt seine Selbstbeherrschung. Nicht der Mensch soll unter der Kontrolle des Körpers stehen, sondern der Körper unter der Kontrolle des Menschen gemäß der Warnung des Propheten Muhammad (s.):

„Ich fürchte zwei Dinge für meine Umma; dass sie Sklavin ihrer eigenen Begierden und Sklavin ihrer Sehnsüchte werden könnte!"

Im Monat Ramadan hat jeder die Möglichkeit, das Gefühl des Hungers kennen zu lernen und das Leid des Hungernden zu verstehen. Fastenzeit ist wie ein Trainingskurs zur gegenseitigen Hilfe, Zusammenarbeit und Gleichheit in der Gesellschaft. Es beseitigt die Hilflosigkeit und den gegenseitigen Kampf unter den Menschen und verhindert, das die Schwachen durch die Starken und die Armen durch die Reichen übersehen oder gar erniedrigt werden. Somit soll auch die Feindseligkeit unter den Menschen abgeschafft werden. Das Fasten ist mit zahlreichen Segnungen verbunden, die unter anderem in der Bedeutung des Namens des Monats Ramadan integriert sind. Darüber hinaus sagt Prophet Muhammad (s.)

"Jeder, der im Monat Ramadan seinen Untergebenen in irgendeiner Weise hilft und deren Schwierigkeiten vermindert, wird von Allah belohnt werden, indem auch die anderen guten Taten dieser Menschen aufgrund dieser seiner guten Handlungen von Allah am Tage des Gerichts angenommen (und belohnt) werden".

"O, Leute! Ihr habt euer Gewissen zum Sklaven eurer Begierde gemacht. Macht es frei, indem ihr Allah um Vergebung anruft. Eurer Rücken bricht unter der schweren Last eurer Sünden, daher werft euch vor Allah in langen Zeitspannen nieder und macht das Gewissen leichter. Wenn du fastest, solltest du nicht bösartig über irgendjemanden sprechen, noch solltest du belästigend und lärmend sein. Wenn jemand schlecht von dir spricht oder versucht, mit dir einen Streit anzufangen, lass dich nicht darauf ein, sondern sage ihm, das du fastest."

Das Fasten baut auf mehreren Aspekten auf, die letztendlich alle abhängig sind von der Absicht [niyya]. Die Absichten für das Fasten können in verschiedene Fastenabsichten unterteilt werden. Das Verhalten in der Fastenzeit bewirkt die Erhöhung des Menschen je nach Fastenstufe. Weitere Gesichtspunkte der Beurteilung des eigenen Fastens ist z.B. die Art des Fastenbrechens mit einem bescheidenen Mahl.

Zu besonderen Fastenereignissen in der islamischen Geschichte gehören die Drei Tage Fasten.

Wie sehr das Fasten auch in nichtmuslimischen Kulturen verankert ist, lässt sich bereits an dem englischsprachigen Begriff für Frühstück erkennen: "Breakfast", was "Fastenbrechen" bedeutet und darauf verweist, dass letztendlich jeder Mensch während des Schlafens fastet.

Neben dem verpflichtenden Fasten gibt es auch das empfohlene Fasten an empfohlenen Fastentagen sowie auch Fastenverbotstage. Zudem gibt es Fastenempfehlungen für Nichtfastende.

Prophet Muhammad (s.) sagte: لا ترد دعوة الصائم „Das Bittgebet eines Fastenden wird nicht verwehrt“ (Bihar-ul-Anwar, Band 96, Seite 256)

Kinder werden durch das Kinderfasten an das Fasten herangeführt. Neben der allgemein bekannten Form des Fastens kennt der Islam unter anderem auch das Sprachfasten. Ein historisch markantes Ereignis war das Drei Tage Fasten.

Links zum Thema

bullet empfohlenes Fasten
bullet empfohlene Fastentage
bullet Fasten der Schwangeren
bullet Fasten der Stillenden
bullet Fastenabbruch
bullet Fastenabsicht
bullet Fastenbeginn
bullet Fastenbrechen [iftar]
bullet Fastenersatzleistung [fidya]
bullet Fastenempfehlung für Nichtfastende
bullet Fastenfähigkeit
bullet Fastentag
bullet Fastenverbotstage
bullet Fastenstufen
bullet Imsak
bullet Sprachfasten
bullet Zweifeltagsfasten

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