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23.11.1906 - 21.7.1997

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Traugott Fuchs war ein deutscher Literaturprofessor in Istanbul, der zudem einige Gemälde über die Türkei gemalt hat.

Er ist am 23. November 1906 in Lohr (Elsass) als viertes Kind in eine Pfarrersfamilie geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg zog die Familie nach Thüringen. Traugott Fuchs studierte Romanistik, Philosophie, Kunstgeschichte und Germanistik in Berlin, Heidelberg und Marburg. Für ein Lektorat ging er nach seiner Doktorarbeit nach Frankreich und kam 1933 zurück als Deutschland unter dem NS-Regime Juden aus dem Hochschuldienst entfernt hat, darunter einen von Fuchs verehrten Professor Leo Spitzer. Weil Fuchs dagegen protestiert, wir er kurzzeitig festgenommen. 1934 folgte Fuchs seinem Lehrer nach Istanbul, der bereits 1933 ausgereist war.

Im Auftrag von Leo Spitzer begründete Fuchs die Germanistische Abteilung der Universität Istanbul und lehrte deutschen Sprach- und Literaturgeschichte. Diesen Aufgabe erfüllte er  fast 50 Jahre bis 1983. Ab 1943 lehrte er auch am amerikanischen Robert College, das 1971 in die staatliche Bosporus-Universität umgewandelt werde. Fuchs blieb bis an sein Lebensende in Istanbul und starb am 21. Juni 1997.

Als 1944 die die Türkei in die Kriegsallianz gegen Deutschland eintrat, wurden alle deutschen Staatsangehörigen im Land interniert. So war Fuchs 13 Monate in Anatolien in der Ortschaft Çorum interniert. Da er nicht lehren konnte, fing er an zu Malen, weshalb er auch als Maler bekannt geworden ist. Seine "Çorum-Bilder" beschreiben das Lebe im mittleren Anatolien vor 1950 n.Chr.

Nach Kriegsende durfte er wieder lehren und kehrte 1945 nach Istanbul zurück. Er war sehr eng mit Helmut Ritter befreundet, für den er später den Helmut Ritter Gedenkstein Tarabya initiiert hat. Auch nach seiner Rückkehr an die Universität hat er weiter gemalt.

Im Jahr 1992 erlitt Fuchs mit 85 Jahren einen Schlaganfall und blieb fortan im St.-Georgskrankenhaus in Beyoglu. Er verstarb am 21. Juli 1997 in Istanbul.