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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Führungsauftrag ist ein wesentlicher Aspekt des
Imamats. Er beschreibt die Tatsache, dass die ideale
Führung der Menschen von
Gott
vorbestimmt ist und zu allen Zeiten und allen Orten Gültigkeit
hat.
So gab es, begonnen mit dem ersten
Menschen
Adam
(a.), immer ideale
Menschen, denen
ALLAH
den Führungsauftrag übertragen hat. Dieser Führungsauftrag
beinhaltet nicht nur die verbale Weitergabe der
schöpferischen Weisheit, sondern auch das vorbildhafte
Vorleben.
Mit dem
Siegel der Propheten hat der letzte
Prophet seinen Führungsauftrag erfüllt. Nach
schiitischer Vorstellung bleibt der Führungsauftrag auch
danach bestehen und wird von den
Zwölf Imamen erfüllt. Nach
sunnitischer Vorstellung ist der Führungsauftrag nach
Prophet Muhammad (s.) nicht derart klar umrissen.
Imam Chomeini hat die Erkenntnis um den Führungsauftrag
weiterentwickelt in seinem Prinzip des Führungsauftrages der
Gelehrten [faqih]. Darin stellt er die Theorie auf, dass
in Abwesenheit, also während der
Verborgenheit des
Imam
Mahdi (a.), der Führungsauftrag nicht ruht sondern von den
Gelehrten [faqih] in bestmöglicher Weise ersatzweise
erfüllt werden muss. Auf dieser Theorie basiert die Theorie
für die
Statthalterschaft des Rechtsgelehrten [wilayat-ul-faqih]
und auch die
Verfassung der
Islamischen Republik Iran, wonach die Verfassung zwar ihre
Gültigkeit verliert, sobald die Herrschaft an den wieder
erschienen
Imam
Mahdi (a.) überreicht wird, bis dahin aber ein geeigneter
Gelehrter [faqih] stellvertretend diesen Führungsauftrag
erfüllen muss, wobei er zahlreiche Voraussetzungen erfüllen
muss, um diese Verantwortung tragen zu können.