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Die Ghaznawiden waren eine muslimische Dynastie, die von 977
bis 1186 im östlichen Teil des heutigen Iran herrschte. Die
Stadt
Ghazna in
Chorasan, das heutige
Ghazni in
Afghanistan, war lange Zeit das Zentrum des Reiches.
Der
Name der Dynastie ist vom Namen der Stadt
Ghazna abgeleitet.
In historischen Quellen werden sie auch nach dem
Dynastiegründer als "Ale Sabuktakin" oder "Banu Sabuktakin"
(Familie bzw. Nachkommen von
Sabuktakin) bezeichnet. Die
Dynastie kann als Fortsetzung der
Samaniden betrachtet werden und verstand sich als
sunnitisch.
Der Grundstein für die Reichsgründung wurde 962 durch
General
Alp
Tigin in der Region um
Ghazna gelegt. Ihm folgte zunächst sein Sohn Ishaq (963-966 n.Chr.),
der die Oberherrschaft der
Samaniden anerkannte und ihre Hilfe gegen seinen Rivalen
Lawik einforderte.
Schließlich gelang
Alp
Tigins ehemaligem General und späterem Schwiegersohn,
Sabuktakin, die Begründung einer Dynastie, die bis 1186
n.Chr.
herrschte, wobei auch er anfangs offiziell im Namen der
Samaniden herrschte. Er führte im Namen der
Samaniden in den Jahren 992 und 995 Kriege gegen die
Simdschuriden. Einen größeren Erfolg erzielte er im Feldzug
gegen die Hinduschahis, deren König Djaypal er 979 und 988
besiegte und somit Festungen an der indischen Grenze eroberte.
König Djaypal (965-1001) wurde gefangen genommen, kam aber
frei nach einer Tributzahlung. Mit dem Niedergang der
Samaniden in Transoxanien gelang ihm 994 n.Chr. die
Aneignung weiterer Gebiete.
Die Legitimation seiner Herrschaft in
Chorasan ließen sich
die Ghaznawiden unter
Sabuktakins Sohn Mahmud durch den
abbasidischen
Kalifen
Qadir zusprechen. Mahmud gilt als der wichtigste
Herrscher in der Geschichte der Ghaznawiden, der auch die
Kultur förderte.
Ferdowsi arbeitete als sein Hofdichter. Seine
Gewaltherrschaft sicherte er aber vor allem durch
Eroberungsfeldzüge bis weit nach Indien hinein, wo die
Dynastie letztendlich auch ihr Ende fand. 1186 wurden im
Punjab der letzte Ghaznawide durch die Ghuriden gestürzt.
Führer im Namen der
Samaniden Vorläufer der Ghaznawiden in
Ghazna
|
Abu Mansur
Sabuktakin (977 n.Chr.) |
| Ismail ibn Sabuktakin (997) |
|
Mahmud ibn Sabuktakin
bzw. Mahmud von Ghazna (998-1030) |
| Muhammad ibn Mahmud (1030-1031; erste Herrschaft) |
| Masud I. ibn Mahmud (1031–1041) |
| Muhammad ibn Mahmud (1041; zweite Herrschaft) |
| Maudud ibn Masud (1041-1048) |
| Masud II. ibn Maudud (1048) |
| Ali ibn Masud (1048) |
| Abd al-Raschid ibn Mahmud (1049) |
| Farruchzad ibn Mas'ūd I (1052-1059) |
| Ibrahim ibn Masud (1059-1099) |
| Masud III. ibn Ibrahim (1099-1115) |
| Schirzad ibn Masud III. (1115) |
| Arslan Schah ibn Masud III. (1116) |
| Bahram Schah ibn Masud III. (1117-1150; erste
Herrschaft) |
| Bahram Schah ibn Masud III. (1152-1157; zweite
Herrschaft) |
| Chusrau Schah ibn Bahram Schah (1157-1160; im Nordwesten
Indiens) |
| Chusrau Malik ibn Chusrau Schah (1160-1186; im
Nordwesten Indiens) |