Edward Gibbon
Edward Gibbon

Aussprache:
arabisch: إدوارد جيبون
persisch: ادوارد گیبون
englisch: Edward Gibbon

1737 - 16.1.1794 n.Chr.

Bild: Gemälde von Sir Joshua Reynolds

Edward Gibbon  gilt als einer der bedeutendsten britischen Historiker. Er gehört zu den Historikern, die erkannt hatten, dass Prophet Muhammad (s.) den Islam, entgegen der Aussage mancher Orientalisten, nicht mit dem Schwert ausgebreitet hat.

Edward Gibbon wurde als ältestes Kind in eine begüterte Familie in Surrey hinein geboren. Er besuchte die Westminster School und wurde 1752 im Alter von 14 Jahren nach Oxford an das St. Magdalen-College geschickt.Der konventionelle Unterricht in Religion und Geschichte konnte Gibbon nicht reizen, da er sich auf wörtliche Vermittlung von Glaubenssätzen der anglikanischen Kirche beschränkte. Es rief seinen Widerspruch hervor. Besonders beeindruckten ihn in dieser Zeit die Werke von Jacques Bénigne Bossuet. Sie und Jesuiten aus London hatten so starken Einfluss auf den jungen Schüler, dass dieser am 8. Juni 1753 zum katholischen Glauben übertrat, was einen Skandal verursachte. Als Katholik musste Gibbon Oxford verlassen. Auch seinem Vater missfiel diese Entwicklung seines Sohnes. Deshalb schickte er ihn zur weiteren Ausbildung in die Schweiz, wo er unter der Obhut des calvinistischen Pfarrers Daniel Pavilliard lernen sollte. Noch im Juni oder im Juli erreichte Gibbon Lausanne. Zur Zufriedenheit seines Vaters erreichte Pavilliard ein Jahr später den erneuten Religionswechsel. Auf lange Sicht entwickelte sich Gibbons intensive religiöse Beschäftigung jedoch in eine ganz andere Richtung, wirklich heimisch wurde er in keiner christlichen Konfession mehr.

Nachdem 1770 Gibbons Vater verstorben war, musste er zunächst seinen Besitz, vor allem die Finanzen, neu ordnen. Er siedelte schließlich ganz nach London über. Dort widmete er nun den meisten Teil seiner Zeit der Ausarbeitung von "Verfall und Untergang des römischen Imperiums" (The History of the Decline and Fall of the Roman Empire); sein Hauptwerk eine Analyse der Spätantike, worin er die Hauptschuld am Untergang des Römischen Reiches dem Christentum, der Dekadenz des Imperiums sowie dem Einbruch der Germanen gab. Im Byzantinischen Reich (diese Bezeichnung wurde von ihm erstmalig geprägt) sah er eine Fortsetzung und Steigerung dieser Dekadenz, weshalb es seiner Ansicht nach eine orientalische Despotie war.

Unter seinen Werken wird zumeist ein Werk nicht oder unzureichend erwähnt, welches darauf hindeutet, dass er sich möglicherweise religiös weiterentwickelt hat: "Geschichte des Sarazenischen Imperiums" (History Of The Saracen Empire), welches erst lange nach seinem Ableben 1870 in London verlegt wurde. Darin heißt es über Prophet Muhammad (s.):

"Der größte Erfolg im Leben Mohammeds wurde durch die schiere moralische Kraft erreicht ohne einen einzigen Hieb eines Schwertes."

Allerdings schildert er in seinem Buch fälschlicherweise dann die Geschehnisse auch aus einem anderen Blickwinkel mit zahlreichen Verfälschungen. In Deutschland bekannt ist die Übersetzung: "Der Sieg des Islam", einem Kapitel aus seinem Hauptwerk. Gibbon hat in seinem Werk teilweise grobe Fehler hinsichtlich der Beschreibung der Ereignisse begangen. Einige vermuten böswillige Absichten dahinter, andere begründen es damit, dass er sich auf falsche Quellen und Berichte stützte.

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bullet Der Sieg des Islam - Inhaltsverzeichnis

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