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Der Golestan-Palast (Palast des Rosengartens) ist der
einstige Regierungspalast der
Qadscharen in
Teheran. Er wurde Ende des 18. bzw. Anfang des 19. Jh.
n.Chr. errichtet und war bis zur Gründung der
Islamischen Republik Iran offizieller Sitz des persischen
Monarchen.
Der Golestan-Palast gehört zu den ältesten
historischen Monumenten
Teherans und liegt im Zentrum der Stadt am Platz des 15.
Chordad. Der Palast gehört zu einer Gruppe von Gebäuden der
persischen Herrscherfamilie, der alten Zitadelle von Teheran
(Arg). Die Arg wurde während der Herrschaft von Tahmasp I.
(1524–1576 n.Chr.) gebaut. Auf dem Gelände der einstigen
Zitadelle hatte
Schah Abbas I.
(1588-1629) seinen Regierungspalast inmitten eines Gartens
erbauen lassen. Der Bau wurde später von Karim Chan Zand
(1750–1779) renoviert, erweitert und außerdem mit einer Mauer
aus Lehmziegeln umgeben. Aus dieser Zeit ist der so genannte
Marmorthronpalast – Emaret-e Takht-e Marmar - erhalten, der
das älteste erhaltene Gebäude der ganzen Anlage ist.
Aga Mohammed Chan (1742–1797) wählte Teheran als seine
Hauptstadt und die ehemalige Zitadelle wurde zum Sitz der
Qadscharen. Der Hof und der Palast wurden zur offiziellen
Residenz der Familie der
Qadscharen. Fath Ali Shah (1797-1834) ließ den
Empfangspalast errichtet. Die Architektur des Palastes zeigt
deutlich den Einfluss europäischer Baustile, die Fath Ali
Schah auf seinen Europareisen kennen gelernt hatte. Im Jahr
1865 wurde der Komplex von Architekten Hadschi Abulhasan Mimar
Navai in seine heutige Form umgestaltet. Das Palais Shams
ol-Emareh hatte Nasir al-Din Schah (1848-1896) erbauen lassen,
ebenso das Badgir-Gebäude, so genannt nach seinen vier
Windtürmen.
Während der Herrschaft der Pahlavi-Familie (1925–1979)
wurde der Golestanpalast nur für offizielle Empfänge genutzt.
Als historisch bedeutsamste Zeremonien in dem Palast gelten
1925 die Krönung von
Reza Pahlavi zum Schah und 1967 die Krönung seines Sohnes
Mohammad Reza Pahlavi, dem letzten Schah von Persien, dessen
Gewaltherrschaft durch die
Islamische Revolution beendet wurde.
Zwischen 1925 und 1945 wurde ein großer Teil des Palastes
abgerissen um einem modernen Stadtteil bauen zu können. Nach
dem Sturz der Pahlavi-Dynastie wurde der Palast in ein Museum
umgewandelt, in dem Keramiken, Schmuck und Waffen gezeigt
werden sowie eine benachbarte Gemäldegalerie. Im Keller gibt
es eine Fotogalerie über das Leben der Schahs.
Die Außenwände der einzelnen Gebäude sowie die
Befestigungsmauer um die Palastanlage sind überreich mit
Fliesenmosaik verkleidet, wobei die vorherrschenden
Dekorationsmotive die für die Zeit der
Qadscharen typischen bunten
Blumenmuster, Vogel- und Jagddarstellungen sowie Landschafts-
und Städtebilder sind. Ein beliebtes Motiv ist das Wappen der
Qadscharen: ein Löwe, der ein Schwert in einer Pranke hält,
mit der aufgehenden Sonne im Rücken. Typisch für die
Zeit der
Qadscharen sind auch prunkvolle Spiegelmosaikverzierungen,
die Wände und Decken der Empfangshallen der einzelnen Paläste
schmücken.
Im Juni 2013 wurde der Palast in die Liste des
Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Der alte Gebäudeteil
Takiyeh-Dolat existiert nicht mehr.