.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Dr. Hasan Habibi war ein bekannter Politiker, Autor,
Rechtswissenschaftler und Forscher in der
Islamische Republik Iran. Er gehörte zu den aktiven
Persönlichkeiten, die ab Beginn der
Islamischen Revolution und ebenso nach ihrem Sieg
wesentlich zu dieser Revolution beitrugen.
Dr. Hasan Habibi wurde 1937 in
Teheran geboren. Bereits vor seiner Einschulung
beherrschte er sowohl das Lesen und Schreiben, sowie das
Auswendigrezitieren des
Heiligen Qur'an und Gedichte einiger berühmter persischer
Dichter wie
Hafiz,
Rumi,
Saadi
und
Ferdowsi. In der Grundschule übersprang er die 1. und 2.
Klasse und begann sich neben dem normalen Unterrichtsstoff
auch theologisches Wissen anzueignen, wobei sein Vater einen
erheblichen Beitrag leistete.
Schon mit 13 Jahren schloss er sich der Bewegung für die
Nationalisierung des Erdöls an und lernte dabei viel über
gesellschaftliche Fragen. 1956 begann Habibi mit seinem Jura-
und Philosophiestudium. Als Student übersetzte er das Buch von
Nasir al-din al-Tusi ('Adab Mut`alimin') und das Werk von
Zainudddin al-Dschubai, ('Monia Al-Morid fi Adab Al-Mofid
va Al-Mostafid') über die Beziehung zwischen dem Lehrer und
seinem Schüler vom Arabischen ins
Persische.
Gleichzeitig brachte er eine Forschungsarbeit über die
Kinderliteratur zu Ende. Zur Fortsetzung seines Studiums und
seiner Forschungsaktivitäten ging er an die Universität
Sorbonne in Frankreich und studierte dort Soziologie und Jura
und machte seinen Doktorabschluss. Danach lehrte er an
französischen Jurafakultäten erst allgemeine
Rechtswissenschaften und dann Privatrecht und betrieb
Forschung.
Habibi gehörte zu den ersten Aktivisten und Theoretikern
der islamischen Studentengemeinschaften in Europa. Er hat
unter persönlichem Einsatz in den Jahren vor der Islamischen
Revolution richtunggebend auf iranische Muslime, die in Europa
studierten, eingewirkt.
Nachdem
Imam
Chomeini vor der
Islamischen Revolution die Notwendigkeit der Verteidigung
der Palästinenserrechte hervorgehoben hatte, hat Dr. Habibi,
um die persischsprachigen in den wichtigen 70er Jahren auf die
Frage
Palästinas aufmerksam zu machen, eine Buchreihe
(‘Madschmu-e Karamah‘) zur Erinnerung an den Krieg der
Zionisten gegen die Palästinenser zusammengestellt.
Mit Eskalierung der Kämpfe der iranischen Bevölkerung gegen
das gewaltsame Schah-Regime verstärkte auch Hasan Habibi seine
Aktivitäten gegen
Schah Muhammad Reza Pahlavi. Als
Imam
Chomeini nach Frankreich ins Exil gebracht wurde, besuchte
Habibi Imam Chomeini und kehrte mit ihm kurz vor dem Sieg der
Islamischen Revolution am 1. Februar 1979 zusammen mit
Imam
Chomeini in den Iran zurück.
Er setzte sein Wissen und seine Erfahrungen im
Revolutionsrat, dem Ausschuss für den Entwurf der Verfassung
der
Islamischen Republik Iran, als Abgeordneter in der
Islamischen Beratungsversammlung - Madschlis, im
Justizministerium,
Expertenversammlung [madschlis-e-chobregaan] und in drei
Amtsperioden als erster Vize-Präsident ebenso ein, wie als
Leiter des Kulturzentrum für die persische Sprache und Kultur,
der Stiftung für die Kulturhäuser der
Islamischen Republik Iran und als Mitglied des
Landesinteressenrates und vor allem auch in der Stiftung für
Iranistik.
Dr. Habibi hat während seiner Ämter viele Auszeichnungen
erhalten, wie den Ehrendoktor für Soziologie der Teheraner
Universität, das hohe Abzeichen der Unabhängigkeit,
Ehrendoktor der staatlichen Universität von Turkmenien, die
Medaille der staatlichen Universität von Tiflis (Georgien),
den Ehrentitel der wissenschaftlichen Akademie von Armenien
und den Ehrentitel der staatlichen Universität von
Tadschikistan. Dr. Habibi war Mitglied im Nationalausschuss
der UNESCO und im Den Haager Internationalen Gerichtshof.
Dr. Habibi hat in all den Jahren nach dem Sieg der
Islamischen Republik Iran trotz der Übernahme
verschiedener Aufgaben niemals Forschung und wissenschaftliche
Fragen beiseite gelassen. Davon zeugt die Liste seiner
wissenschaftlichen Werke und seine Initiativen für Gründung
von wissenschaftlich-kulturellen Einrichtungen.
1997 rief er die Stiftung für Iranistik ins Leben, die
einer tieferen und besseren Iranistikforschung dienen sollte.
Seine Tätigkeit auf dem Gebiet der Iranistik war so wertvoll,
dass man ihn den ‘Vater der Iranistik‘ genannt hat. Das
Resultat seiner jahrelangen Studien, Forschungen und
Übersetzungen ist eine wertvolle Sammlung von Büchern und
zahlreichen wissenschaftlichen Artikeln, die bei Studenten und
den Freunden von Wissenschaft und Literatur reges Interesse
fanden. In seinen Werken, insbesondere bei
Übersetzungenwerken, war er immer darum bemüht, ein Thema
anzuschneiden, welches neue Forschungen auslöst.
Dr. Hassan Habibi verstarb am 31. Januar 2013 im Alter von
75 Jahren nach längerer Erkrankung. Wegen dem jahrelangem
Dienst an der
Islamischen Republik Iran ist er an dem gleichen Tag, an
dem sich seine gemeinsame Rückkehr mit
Imam
Chomeini in den Iran jährte, neben dessen Grabstätte
beigesetzt worden.
Imam
Chamene'i sagte anlässlich seines Dahinscheidens: „Er
war ein aufrichtiger gottesehrfürchtiger gläubiger und
dienstfertiger Mensch. Die Geschichte seiner Verdienste
gegenüber der islamisch-republikanischen Ordnung beginnt
bereits vor der Revolution. Nach seinem Beitrag zum
Verfassungsentwurf ist er lange Jahre Mitglied des
Revolutionsrates gewesen und hat danach andere wichtige
Verantwortungen übernommen.“
Imam
Chamene'i besucht Dr. Habibi im Krankenhaus