.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Hadschi Murat ist ein Roman von Leo Tolstoi (1828-1910 n.Chr),
der über den Konflikt zwischen Russen und Tschetschenen
handelt und bei manchen
Muslimen den Eindruck erweckt hat, dass sich Tolstoi dem
Islam
zugewandt hatte.
Leo Tolstoi hat das Buch im Zeitraum 1896 bis 1904
geschrieben. Es war sein letztes Werk. Eine verkürzte Version
wurde nach seinem Ableben im Jahr 1912 (n.Chr.)
veröffentlicht. Die vollständige Version folgte 1917.
Hauptdarsteller ist Hadschi Murat, der ein Kommandeur der
Rebellen gegen die Ruassen war. Aus Gründen der persönlichen
Rache schmiedet er ein unbehagliches Bündnis mit den Russen,
gegen die er gekämpft hat.
Neben dem Thema Widerstand gibt es viele andere Ideen, die
im Roman zu finden sind, wie zum Beispiel Determinismus, wie
es auch in Tolstois Hauptwerk Krieg und Frieden zu finden ist.
Ein noch klareres Thema ist der Kampf zwischen einem
christlichen Russland und einem muslimischen kaukasischen
Imamat, das klassische West-Ost-Thema in der russischen
Geschichte. Tolstoi verwendete dafür Materialen aus russischen
Archiven. In dem Buch beschrieb er die Erfahrungen des
kaukasischen und russischen Kampfes. Die dargestellten
Personen in dem Roman spiegeln zumeist echte historische
Personen wieder.
Hadji Murat unterscheidet sich sehr von den anderen Werken,
die Tolstoi zuvor verfasst hat. Anders als in den Werken zuvor
durchlaufen die Figuren nicht einen Prozess der moralischen
Erneuerung.
Die erste deutsche Übersetzung erfolgte von August Scholz
im Erscheinungsjahr 1912 (S. Fischer Verlag, Berlin). Später
gab es weitere Übersetzungen. Die Roman wurde 1929 unter dem
Titel "Der weiße Teufel" von Alexander Wolkoff verfilmt.