Hafiziye
Hafiziye

Aussprache: haafiziyya
arabisch:
حافظیه
persisch:
حافظیه
englisch: Hafezieh

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Als Haifiziye (oder Hafezieh) wird die große Gartenanlage in Schiraz bezeichnet, in der sich das Grab von Muhammad Schams ad-Din (Hafiz) befindet.

Die Haifiziye befindet sich in einer Gartenanlage im Norden von Schiraz, unweit des Quran-Tores. Die Gartenanlage ist nach Hafiz benannt. Sie ist aber auch bekannt als Musalla-Garten. Der Garten gilt heute als eine große touristische Attraktion.

Etwa 64 Jahre nach dem Tod von Hafiz, also im 15. Jh. n.chr. wurde eine Kuppel über seiner Grabstätte errichte. Zur Herrschaftszeit von Karim Chan Zand (18.Jh. n.Chr.) von der Zand-Dynastie wurde eine weitere Veränderung vorgenommen und ein schönes Monument auf vier Steinsäulen über dem Grab errichtet und das Grab mit Marmorplatten versehen, die heute noch dort vorhanden sind. Auch im Laufe der nächsten Jahrzehnte wurden immer wieder Veränderungen und Reparaturen durchgeführt, die von wohltätigen Bürgern finanziert wurden.

Das heutige Monument über dem Grab von Hafiz, eine Kuppel, die auf acht hohen Steinsäulen steht, wurde im Jahr 1936 n.Chr. unter dem Minister Ali Asghar Hikmat und in Anlehnung an architektonische Elemente aus der Zand-Dynastie, von dem französischen Architekten, Archäologen und Kunsthistoriker André Godard (1881-1965) gebaut.

Das Grab liegt in der Mitte eines offenen Hofs, überdacht von einem achteckigen Pavillon mit einer Kuppel. Die Kuppel ist mit einem farbenfrohen Muster verziert, das an die Mosaiken traditioneller persischer Architektur erinnert und die mystische Aura Hafiz’ widerspiegeln sollt. Auf dem Grabstein sind Gedichte von Hafiz in Kalligraphie eingraviert.

Die Kuppel ist von innen mit bunten Kachelmosaiken verziert und von außen hat sie Ähnlichkeit mit der Kopfbedeckung eines wandernden Derwisch. Die Kupferblechbedeckung dieser Kuppel ist im Laufe der Jahre oxidiert und dadurch ist ein schönes Farbspiel entstanden.

Eine längliche Säulenhalle im südlichen Teil des Komplexes wurde ursprünglich in der Zand-Dynastie (18. Jh. n.Chr.) erbaut und später restauriert. Diese Halle wird oft von Besuchern genutzt, um die Gedichte von Hafiz zu rezitieren oder sich in Meditation zu vertiefen. Zu einer persischen, eher spielerischen, Tradition ist das Wahrsagen von Hafiz geworden.

Das Haifiziye ist nicht nur ein Mausoleum, sondern ein lebendiger Ort, der Poesie, Kunst und Mystik vereint. Am östlichen Gartenrand außerhalb der Mauern des Geländes ist eine für jeden zugängliche Büste von Goethe aufgestellt. Die Gesamtanlage verfügt über zahlreiche Infrastrukturräume, einen Bücherladen, Gebetsräume und Waschräume.

Das Motiv der Haifiziye schmückt zahlreiche Gemälde wie z.B. dasjenige, das im Mischkin-Fam Museum hängt.

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