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Das arabische Wort
"Hanif" bzw. in der Mehrzahl "Hunafa" [حنفاء] ist ein Sammelbegriff und bezeichnet
im
Islam einen
Gläubigen [mumin] der die
Wahrheit des
Monotheismus verinnerlicht hatte, bevor die
erste Offenbarung durch
Prophet Muhammad (s.) veröffentlicht wurde.
Dies ist gemäß
Islam
möglich, weil es der
Natur des Menschen [fitra] entspricht die
Wahrheit anzustreben. Eine deutsche Entsprechung des
Begriffs ist nicht bekannt, weshalb es eingedeutscht wurde.
Der Begriff selbst bedeutet sinngemäß "Hingewandter", wobei
die Hinwendung zum
Schöpfer [chaliq] allen Seins gemeint ist.
Im
Heiligen Quran ist als einzige Person direkt lediglich
Abraham (a.) (vgl. 2:135, 3:67, 3:95, 4:125, 6:161,
16:123) als Hanif genannt. Das schließt aber indirekt auch
Ismael
(a.) mit ein. Aber auch die
Himmel [samaa]
und die
Erde [ardh] werden als Hanif bezeichnet (6:79). Insgesamt
kommt der Begriff zwölf Mal im
Heiligen Quran vor, acht davon im Zusammenhang mit
Abraham (a.). An einer weiteren Stelle erfolgt im
Zusammenhang mit Prophet
Jonas
(a.) die Aufforderung, sich der Religion des Hanif-Seins
anzuschließen (10:105).
In der
Zeit der Unwissenheit gab es in
Mekka
eine Reihe von Hanifen bzw. Hunafa, wie z.B.
Abdulmuttalib,
Abdullah ibn Abd al-Muttalib,
Zaid ibn Amr,
Chadidscha (a.) und
Abu
Talib und auch
Prophet Muhammad (s.) und
Imam Ali (a.), bevor letztere sich öffentlich als
Muslime bekannt gaben.
Als Erbe
Abrahams (a.) trägt auch
Prophet Muhammad (s.) den Titel al-Hanif, da er bereits
vor der
ersten Offenbarung Monotheist war.