Raghib Harb
Raghib Harb

Aussprache: raghib harb
arabisch:
راغب حرب
persisch:
راغب حرب
englisch:
Ragheb Harb

1952 - 16.2.1984 n.Chr.

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Raghib Harb gilt als Mitbegründer der Hizbullah.

Er ist 1952 in eine religiösen Familie im Dorf Dschibschit in Dschabal Amil geboren. Nach Abschluss seiner Grundschule im Heimatdorf ging er nach Nabatiya, um eine weitergehende Schule zu besuchen, und begann dann, an der religiösen Hochschule zu studieren. Dafür zog er 1969 als 17-jähriger nach Beirut und nahm am Unterricht hoher Geistlicher [ulama] teil. Zur Vervollständigung seiner religiösen Ausbildung ging er nach Nadschaf. Nur zu Heimatbesuchen kam er zwischenzeitlich zurück in den Libanon. 1974 hatte er seine religiösen Studien beendet und kehrte als Geistlicher zurück in sein Heimatdorf. Innerhalb kürzester Zeit sammelte er viele Jugendliche um sich und bildete sie religiös aus und organisierte sie.

Um auch benachbarte Dörfer in seine Arbeit einbinden zu können, gründete er die Schule "Sayida Zaynab", die er auch leitete. Zudem Gründete er die "Kasse der Muslime", in der Spenden gesammelt wurden, um damit Bedürftige zu unterstützen, da der Staat keine hinreichende Unterstützung gewähren konnte. Mit diesen Geldern gründete er auch zwei Grundschulen für die arme Bevölkerung.

Mit dem Sieg der Islamischen Revolution im Iran engagierte sich Raghib Harb zunehmend, um Imam Chomeinis Ansehen im Libanon zu steigern. Als die Zeit der zionistischen Besatzung mit unzähligen libanesischen Märtyrern und Waisenkindern begann, gründetet er 1982 die Stiftung für Märtyrer. Am Tag des Einmarsches selbst, im Juni 1980, befand sich Raghib Harb auf einer Konferenz in der Islamischen Republik Iran. Er brach seinen Aufenthalt ab und kehrte sofort zurück in seine Heimat. Dort leitete er die zersplitterten Gruppen des Widerstandes gegen die Invasion der Zionisten und führte sie zusammen. Durch seine Koordination wurden aus Einzelkämpfern eine schlagkräftige Widerstandsgruppe, die den Invasoren große Schäden zugefügt haben.

Die zionistischen Besatzer haben mehrfach versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen, um mit ihm einen Kompromiss einzugehen. Er hat sich strikt dagegen geweigert. Eine seiner berühmten Aussagen in diesem Zusammenhang war: "Ein fester Standpunkt ist eine Waffe, ein Handschlag (mit den Zionisten) wäre ein Zugeständnis."

Daraufhin wurde sein Haus immer wieder von den Besatzungssoldaten durchsucht. Im Dezember 1982 brachen die Besatzer bei ihm ein, um ihn festzunehmen, aber sie fanden ihn nicht.

Am 8. März 1983 wurde er dann von einem Spezialkommando der israelischen Besatzer verhaftet und ins Gefangenenlager Ansar verschleppt, aber nach massiven Protesten seiner Anhänger zunächst wieder freigelassen. Fast ein Jahr später, am Freitag, der 16. Februar 1984 wurde er Märtyrer, als er von einem Agenten der zionistischen Invasoren erschossen wurde.

Augrund seiner Erfolge in der Koordination des Widerstandes gegen den Besatzer gilt er als einer der Gründer der Hizbullah, selbst wenn die Organisation damals noch keine klaren Strukturen hatte.

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