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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Harun al-Raschid ist der 5.
Kalif
der
Abbasiden und regierte 786-809 n.Chr.
Er wurde um 763
n.Chr vermutlich in
Ray beim heutigen
Teheran geboren und starb 809 n.Chr. in
Tus. Er ist der
Sohn von
Mahdi ibn Mansur und Chayzuran.
Harun verbrachte seine Kindheit in
Balch.
Sein Erzieher war
Yahya ibn Chalid. An die Macht gelangte er 786 n.Chr., als er seinen Bruder
al-Hadi,
der nur ein Jahr regiert hatte, vom Thron stieß und ermorden
ließ.
Da zu Haruns Zeit die
Abbasiden politisch, wirtschaftlich und kulturell auf dem
Höhepunkt standen, ließ er sich den Titel "der Rechtgeleitete"
[al-raschid] geben. Die Stabilität des Reichs war vor allem
auf den sehr lange als
Wesir
wirkenden
Yahya ibn Chalid und dessen Söhne zurückzuführen.
Handelsbeziehungen, die bis nach China reichten, sorgten für
einen gewissen Wohlstand. Trotz schwierigsten Bedingungen die
Imam Kazhim (a.) unter Harun zu ertragen hatte, bereitete
sich der
Islam
aus. Harun ließ Teile von
Anatolien erorbern und war oft siegreich gegen
Byzanz.
Harun war Zeitgenosse Karls des Großen,
mit dem er eine Gesandtschaft austauschte. Im Jahr 798 empfing
Harun eine Gesandtschaft Karls des Großen was
Julius Köckert als Gemälde dargestellt hat. Unter anderem
schenkte Harun Karl dem Großen den
Elefanten Abul Abbas, der in Augsburg ausgestellt
wurde. Zudem verschenkte er eine kunstvolle Wasseruhr mit
Stundenschlag und Automatenwerk. 801 empfing Karl der Große in
Italien eine Gesandtschaft Haruns.
Das dunkelste Kapitel von Haruns Leben ist seine Beziehung
zu den
Ahl-ul-Bait (a.). Die Grausamkeiten, die Harun den
Nachkommen des
Propheten Muhammad (s.) antat, werden in der
Westliche Welt völlig ignoriert und nicht erwähnt. Das
liegt unter anderem daran, dass
muslimische Hof-Chronisten diesen Teil seines Lebens nicht
für die Nachwelt erhalten durften.
Die
Abbasiden waren einst gegen die
Umayyaden
an die Macht gelangt, da sie damit warben, den
Ahl-ul-Bait (a.) ihr Recht der Führung zu gewähren. Als
sie an der Macht waren, taten sie alles, die
Ahl-ul-Bait (a.) von der Macht fern zu halten, so auch
Harun.
Harun war vor allem neidisch auf das Ansehen von
Imam Kazhim (a.), da dessen Name mit Anstand, Ehre und
Vorzüglichkeit verbunden wurde, während Harun lediglich als
brutaler Herrscher gefürchtet wurde. Um den Einfluss
Imam Kazhims (a.) einzuschränken, ließ Harun ihn verhaften
und einkerkern. Zuvor wurde er in Ketten vor Harun geführt.
Das geschah m 20
Schawwal 179 (6. Januar 796 n.Chr.).
Im Gefängnis ließ Harun
Imam Kazhim (a.) schikanieren. Jeglicher Kontakt zur
Außenwelt wurde ihm verwehrt. Er versuchte alles, um
Imam Kazhim (a.) zu einer
Sünde
zu bewegen. Berühmt wurde die Episode von
Musa
al-Kazhim (a.) und das Sklavenmädchen.
Mehrere Mordaufträge Harun scheiterten, weil die
Beauftragten den Befehl nicht ausführen wollten oder flohen.
Letztendlich wurde er am 25.7.183
n.d.H. (4.9.799 n.Chr.) im Auftrag von Harun vergiftet.
Hof-Ärzte mussten verkünden, dass
Imam Kazhim (a.) eines natürlichen Todes gestorben sei.
Der Leichnam von
Imam Kazhim (a.) wurde von der Brücke von al-Rasafa
geworfen. Harun schikanierte fortan
Imam Ali Ridha (a.).
Harun ar-Raschid starb 809 in
Tus während eines
Feldzugs gegen die
Chawaridsch in
Sistan. Schon 802 hatte er das Reich
zwischen seinen Söhnen
Amin
und
Mamun aufgeteilt. Diese Thronfolgeregelung sollte zu einer
schweren Staatskrise und letztendlich auch zum Ende der Macht
der
Barmakiden führen.
Unter
Muslimen gilt Harun als brutaler Gewaltherrscher nach
Innen wie nach Außen und aufgrund seines unislamischen
Lebenswandel wird er immer ohne seinen selbsternannten Titel
genannt. Dennoch wird er in der Nationalhymne von
Syrien
erwähnt:
Von uns stammen al-Walid
und ar-Raschid
Warum sollen wir nicht blühen und warum sollen wir nicht
bauen?
In der
Westlichen Welt hingegen wird er oft nur als
märchenhafte Gestalt aus
Tausend und eine Nacht wahr genommen.