.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel war ein deutscher Philosoph, der
als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus gilt und
sich intensiv mit dem
Islam
beschäftigt hat.
Er ist am 27. August 1770 in Stuttgart geboren und verstarb
am 14. November 1831 in Berlin. Sein philosophisches
Grundgerüst der Weltgeschichte umfasste vier wichtige Epochen
der Menschheit: Die orientalische Welt, die griechische Welt,
die römische Welt und die germanische Welt. Für Hegel stellte
die germanische Welt den Höhepunkt der menschlichen Geschichte
dar.
Den
Islam ordnete Hegel nicht im zu vermutenden Bereich
Orient
ein, sondern in den letzten Abschnitt der germanischen Welt.
Diese Sonderzuordnung begründete er unter anderem mit dem
überragenden Monotheismus im
Islam,
die er als dem
Christentum überlegen ansah und der Leidenschaft der
muslimischen Glaubenspraxis.
Hegel betrachtete den
Islam
als die reinste und universelle Art des
Monotheismus. Die Überlegenheit gegenüber dem
Christentum begründete er mit der
Dreieinigkeit im
Christentum und gegenüber dem
Judentum mit der Universalität des Glaubens im
Islam
für alle Völker.
In dem Kapitel Der Mohammedanismus schreibt Hegel
Folgendes: „Während das Abendland anfängt, sich in
Zufälligkeit, Verwicklung und Partikularität einzuhausen, so
musste die entgegensetzte Richtung in der Welt zur Integration
des Ganzen auftreten, und das geschah in der Revolution des
Orients, welche alle Partikularität und Abhängigkeit zerschlug
und das Gemüt vollkommen aufklärte und reinigte, indem sie nur
den abstrakte Einen zum absoluten Gegenstand und ebenso das
reine subjektive Bewusstsein, das Wissen nur dieses Einen zum
einzigen Zweck der Wirklichkeit – das Verhältnislose zum
Verhältnis der Existenz – machte.“
Hegel bezeichnete den
Islam
zu „aller Erhabenheit fähig, und diese Erhabenheit ist frei
von allen kleinlichen Interessen und mit allen Tugenden der
Großmut und Tapferkeit verbunden.“ Und über die
Muslime schrieb er: „Nie hat die Begeisterung als
Solche größere Taten vollbracht. Individuen können sich für
das Hohe in vielerlei Gestalten begeistern; auch die
Begeisterung eines Volkes für seine Unabhängigkeit hat noch
ein bestimmtes Ziel; aber die abstrakte, darum allumfassende,
durch nichts aufgehaltene und nirgendwo sich begrenzende, gar
nichts bedürfende Begeisterung ist die des mohammedanischen
Orients.“
Er erkannte, dass die kämpferische Leidenschaften und
Kreativität in den Künsten und den Wissenschaften aufgrund des
Islam
eine hohe Blüte erreicht hat und war auch von der mystischen
Poesie der Perser beeindruckt. Er zitierte zuweilen
Dschalaleddin Rumi in seinen Vorlesungen. Trotz dieser
Erkenntnis sah Hegel im
Islam
vor allem eine Herausforderung, der er begegnen wollte.
Tatsache ist aber, dass Hegels philosophische Konzepte zu
bedeutsamen Teilen auf dem Verständnis des
Islam
über Wahrheit und Freiheit des Geistes gründen.
Sein bekanntester Grundsatz „Das Wahre ist das Ganze“
beruht auf den auf die Welt projizierten Begriffen Idee, Natur
und Geist, die dem islamischen begriffen
Name [ism]
(oder
Kalam),
Natur des Menschen [fitra] und
Geist
[ruh] entsprechen.
Obwohl Georg Wilhelm Friedrich Hegel zu den berühmtesten
Philosophen der deutschen Geschichte gehört und seine
Zuwendung zum
Islam
und die Nähe seiner Lehre zu islamischen Grundsätzen nicht
bezweifelt werden kann, wird seine Beziehung zum
Islam
in den Medien der
Westliche Welt in der Regel verheimlicht.