.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Mohammed Herzog
war ein bekannter deutscher
Muslim
der Nachkriegszeit.
Er wurde am 11. September 1944 als
Hartmut Herzog in Berlin-Reinickendorf geboren. Er wurde in
einer protestantischen Familie als Christ getauft und erzogen.
Später arbeitete er als Missionar beim amerikanischen
Baptistenpfarrer Billy Graham. In Berlin kam er über einen
türkischen Bekannten an eine deutsche Ausgabe des
Heiligen Qur'an. Auf einer Reise
nach
Jordanien vertiefte er seine Kenntnisse über den
Islam.
So nahm er 1979 n.Chr. den
Islam
an und nannte sich fortan "Mohammad".
Bereits im gleichen Jahr gründete er den in
Berlin-Schöneberg beheimateten Verein „Islamische Gemeinschaft
deutschsprachiger Muslime und Freunde des Islam Berlin e.V."
als dessen Vorsitzender er bis heute ehrenamtlich im Einsatz
ist. Krankheitsbedingt übergab er ab 2013 seine Aufgaben der
jüngeren Generation. In Berlin ist sein Name auch eng mit dem
interreligiösen Dialog verbunden. Zu seinem 70. Geburtstag
gratulierte unter anderem der Zentralrat der Muslime in
Deutschland (ZMD).
Seine wohlwollende Haltung gegenüber dem Fleisch, das
Juden
geschlachtet haben, und seine Behauptung, der
Islam
schreibe die
Verhüllung [hidschab] der Frau gar nicht vor, brachte ihm
auch Kritik unter
Muslimen ein. Auch sein zuweilen geführter Ehrendoktor von
der "Universal Life Church, Inc.", die ehrenhalber den Titel "Doctor
of Divinity" verleiht, wurde kritisiert.
Er starb nach
langer Krankheit am 18. Mai 2018 zu
Beginn des Monats
Monat
Ramadan. Er wurde am 25. Mai auf dem Friedhof "Alte Zwölf
Apostel-Kirchhof" (Kolonnenstrasse 24-25 in 10829 Berlin-
Schöneberg) beigesetzt.
Der Friedhof liegt nahezu gegenüber
den Büroräumen der "Islamischen Gemeinschaft deutschsprachiger
Muslime e.V.". Es war Herzogs Wunsch, in der Nähe seiner Büroräume
beerdigt zu werden. Mit Sondergenehmigung der evangelischen
Friedhofsverwaltung wurde bei der Grabgestaltung die
Gebetsrichtung [qibla] eingehalten.