.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Hikayat-i-Latif, auch Hekayet-e Lateef und ähnlich
geschrieben, ist eine Sammlung persischer Geschichten.
Die "Angenehmen Geschichte" oder "Amüsante Geschichten"
waren eine Sammlung von alte kurzen Erzählungen, die vor allem
deshalb den Weg nach Europa fanden, weil der britische
Kolonialismus diese bis ins 17. Jh. n.Chr. zurückreichende
Schwänke ins Englische übertragen hat, um den eigenen
Persischunterricht aufzulockern.
Im Original werden insgesamt 76 kurze humorvolle
Erzählungen präsentiert, die in einem vergleichsweise
unkomplizierten Stil geschrieben sind. Die Geschichten
orientieren sich größtenteils an Vorlagen aus der klassischen
persischen Literatur, und einige von ihnen waren schon seit
Jahrhunderten populär. Es gibt keine gesicherten Informationen
über den Autor bzw. den Verfasser dieser Geschichten.
Johannes Hertel vermutet, dass ein "indischer Muslim" Ende
des 18 Jh. n.Chr. verfasst hat. Das Buch gewann an
Popularität, so dass immer neuere und ergänzte ausgaben
herauskamen.
Bis zum Jahr 1902 waren wohl mehr als zwanzig verschiedene
Ausgaben in persischer Sprache mit teilweise auch englischer
Übersetzung bekannt. Im Jahr 1913 übersetzte
Arthur Heyne eine Ausgabe aus dem Jahr 1902, welche in
Lucknow im Norden
Indiens gedruckt worden war, ins Deutsche. Die deutsche
Übersetzung erhielt 60 Geschichten. Sie wurde unter dem Titel
"Geschichte und Schwänke aus dem Orient" erst nach dem Ableben
von Arthur Heyne unter Aufsicht von
Dr. Ludwig Harald Schütz herausgegeben.
Hikayat-i-Latif gilt als eines der einflussreichsten Werke
bezüglich Geschichten, die in diversen Varianten im gesamten
Orient
verbreitet worden sind. Darunter befindet sich auch eine
Variation des
Salomonischen Urteils.