.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Bait-ul-Mal bedeutet übersetzt "Haus des Besitzes". Damit ist
die islamische Gemeinwohlkasse gemeint, die allen
Muslimen
gemeinsam gehört.
Die islamische Gemeinwohlkasse kann sowohl Geld als auch
Güter in anderen Formen wie z.B. Ländereien, Gebäude und
Ähnliches umfassen. Idealerweise wird die islamische
Gemeinwohlkasse in einem islamischen System von der Regierung
verwaltet und sämtlicher Staatsbesitz gehört dem islamischen
Gemeinwohl, der dieses mit anderen Bürgern des Staates teilt.
Der Umgang des
Wali
mit der Gemeinwohlkasse unterliegt sehr strengen Kriterien. So
erlangte eine Geschichte Berühmtheit, als
Imam Ali (a.) bei einem Gespräch mit
Talha
ibn Ubaidullah und
Zubair ibn Awwam die Kerzen im Raum löschte und es
dunkel wurde mit der Begründung, das das Gespräch nicht dem
Gemeinwohl diene. Diesem Vorbild haben sich auch die
Statthalter des Rechtsgelehrten [waliy-ul-faqih]
angeschlossen.
Ayatollah Dschawadi-Amuli erzählte nach einem Besuch bei
Imam
Chamene'i: "Einst war ich Gast bei dem geehrten Oberhaupt
(Imam
Chamene'i). Sein Sohn Sayyid Mustafa war ebenfalls
anwesend, als das Essen aufgetischt wurde.
Ayatollah Chamene'i blickte seinen Sohn an und sagte:
"Bitte gehen Sie nach Hause". Ich sagte zu
Ayatollah Chamene'i: "Erlauben Sie ihm zu bleiben. Ich
habe ihn darum gebeten."
Ayatollah Chamene'i antwortete: "Dieses Essen ist von Bait-ul-Mal.
Sie sind ein Gast des Bait-ul-Mal. Meinen Kindern steht es
nicht zu, davon zu essen. Er (Sayyid Mustafa) soll nach Hause
gehen und dort essen." In diesen Augenblick wurde mir bewusst,
weshalb
ALLAH diesem Mann soviel Glorie verliehen hat.
Spezielle
Formen der islamischen Gemeinwohlkassen stellen unter anderem die
Stiftungen [waqf] dar.