.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Judensau ist ein extrem antisemitsches Motiv, vor allem
der christlichen Kirche, das bis heute noch an manchen Kirchen
in Deutschland zu finden ist.
Das Schweinemotiv hatte
ausschließlich die Demütigung von
Juden
zum Ziel, zumal im
Judentum,
genau wie auch im
Islam,
das
Schwein zu den
Ursächlichen Unreinheit gehört. Bilder mit derartigen
schmähenden Zeichnungen sind aus dem 13. Jh. n.Chr. belegt. In
ca. 30 bestehenden Kirchen in Deutschland gibt es bis heute
Skulpturen, die solche extremen Schmähungen zeigen, wie z.B.
den Juden, der an den Zitzen einer Sau saugt an der
Stiftkirche in Bad Wimpfen, ohne dass jene Skulpturen bis auf
Ausnahmen
entfernt wurden. Die Darstellung zeigt aus der Kirche
fliehende Säue, die als Symbol des Bösen vor dem Christentum
fliehen. An der Bayreuther Stadtkirche wurde eine
entsprechende Skulptur im November 2004 teilweise abgeschlagen
. Heute weist eine erläuternde Plakette am Sockel auf die
ehemalige Darstellung hin.
Ähnliche Skulpturen gibt es auch in Österreich, Belgien,
Frankreich, Schweden und Polen.
Eine bekannte Geschichte verbindet sich mit dem
Judensau-Relief an der Wittenberger Stadtkirche. Ab 1517
n.Chr. war jene Kirche der Ort, an dem
Martin
Luther predigte. Seine antisemitische Schmähschrift von
1546 trug den Titel "Schem Ha Mphoras" und beschreibt das
Motiv an der Stadtkirche folgendermaßen:
"Hinter der Saw stehet ein Rabin, der hebt der Saw das
rechte Bein empor, und mit seiner lincken hand zeucht er den
pirtzel uber sich, bückt und kuckt mit grossem vleis der Saw
unter dem pirtzel in den Thalmud hinein, als wolt er etwas
scharffes und sonderlichs lesen und ersehen."
Auch im Chorgestühl des Kölner Doms ist ein Holzrelief mit
derart schmähenden Darstellungen zu finden.
Im
Islam waren und sind solche Schmähungen gegenüber
Juden
stets kategorisch verboten und es gibt weder Zeichnungen noch
Skulpturen, die
Juden
aufgrund ihrer Religion in
derart demütigender Weise darstellen.
Jenes antisemitische Motiv hat im 21. Jh. eine Variation
gegenüber
Muslimen gefunden, als in Deutschland Schweinsköpfe in
Moscheen geworfen wurden als Ausdruck der Verachtung
gegenüber
Muslimen. Deutsche Politiker haben Anfang des 21. Jh.
n.Chr. die angeblich gemeinsame christlich-jüdische Prägung
des Landes gegenüber dem
Islam
hervorgehoben, obwohl diese nachweislich aus einer extrem
antisemitischen Geschichte besteht.