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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Eine der bekanntesten Besatzungen der
Kaaba in
Mekka
fand im Jahr 1979 n.Chr. statt.
Am frühen Morgen des 20. November 1979
besetzen Hunderte bewaffneter Männer die Große Moschee um die
Kaaba.
Es ist der Neujahrstag des islamischen Jahres 1400 nach dem
Islamischen Kalender. Mehr als 50000 Menschen sind
zunächst Geiseln, werden aber später teilweise nach und nach
frei gelassen. Über die Lautsprecheranlage rief der Anführer
der Besetzer, Dschuhaiman al-Utaibi, die Menschen dazu auf,
einem Theologiestudenten namens Mohammed Ibn Abdallah
al-Qahtani den
Treueid zu leisten. Dieser sei als
Imam
Mahdi (a.) gekommen. Es kam zu blutigen Schusswechseln.
Die Besatzer verlangten den Sturz des saudischen Regimes und
dass kein Öl mehr in die USA geliefert wird. König Chaled
ließ die Landesgrenzen schließen. Am Nachmittag des 20.
November 1979 wurde die Moschee umstellt und die Stromzufuhr
unterbrochen.
Derweil traten im
Iran
Leute an
Imam
Chomeini heran und fragten nach der Wahrhaftigkeit jenes
Imam
Mahdi (a.), da das erwartete Erscheinen aus der
Verborgenheit Bestandteil der Gründung der
Islamischen Republik Iran ist.
Imam
Chomeini erklärte jenen Besatzer zum falschen
Mahdi.
Politische Beobachter werteten die Aktion nachträglich als vom
Ausland gesteuerte Falle für die noch junge
Islamische Republik Iran.
Die saudische Armee versuchte gestützt auf ein von
Hofgelehrten eiligst erstelltes
Rechtsurteil [fatwa] die
Moschee zu stürmen, scheiterte aber am Widerstand
der gut ausgerüsteten Besatzer und rief Frankreich um
militärische Hilfe. Die Kämpfe zogen sich tagelang hin.
Frankreich schickte mehrere Anti-Terror-Spezialisten der
Nationalen Gendarmerie nach
Mekka,
die dem Schein halber den
Islam
annahmen, um in die heilige Stadt eintreten zu können. Mit
ihrer Unterstützung gelang es schließlich nach zwei Wochen,
die Oberhand zu gewinnen.
Dschuhaiman al-Utaibi und 170 weitere Überlebende wurden
gefangen genommen. Der zum
Mahdi ausgerufene Mohammed al-Qahtani
wurde in den Gefechten getötet und sein Leichnam im
Fernsehen vorgeführt. Später wurde offiziell bekannt gegeben,
dass bei der Belagerung und der Befreiung der
Moschee insgesamt 177 Besetzer, 127 Soldaten und 26
Geiseln umgekommen seien und es mehr als 600 Verwundete
gegeben habe. Nach kurzem Prozess wurden Utaibi und 63 seiner
engsten Gefolgsleute – neben 43 Saudis einige Ägypter,
Jemeniten, Kuwaiter, ein Sudanese und ein Iraker – am 8.
Januar 1980 in acht verschiedenen Städten gleichzeitig
hingerichtet. Es soll sich um die größte bis zu dem Zeitpunkt
erfolgte Massenhinrichtung in
Saudi-Arabien gehandelt haben. Die an dem Anschlag
beteiligten Frauen erhielten Haftstrafen, die Kinder wurden
ihnen weggenommen und in Heimen untergebracht.