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Kara Fatma war eine der berühmtesten türkischen
Nationalheldinnen der Befreiungskriege.
Ihr Name "kara"
bedeutet „schwarz“ und wurde entweder als Synonym für brünett
verwendet oder mit Verweis auf die stets schwarze Kleidung,
die sie trug. Ihr Name Fatma ist die türkische Verballhornung
des Namens
Fatima (a.).
Ihr eigentlicher Name ist Fatma Seher Erden. Sie wurde in
1888 Erzurum geboren. Ihr Vater war der Agha Yussuf. Sie trat
erstmals in den Balkankriegen als Soldatin in Erscheinung. Ihr
Ehemann und ihre zwei Kinder starben an der Kaukasusfront im
Ersten Weltkrieg.
1919 reiste sie nach Sivas, wo sie den von
Mustafa Kemal Atatürk abgehaltenen Kongress von Sivas
besuchte. Sie verlangte auch offizell in die Armee aufgenommen
zu werden. Nach Zustimmung durch
Mustafa Kemal Atatürk, der damals noch Mustafa Kemal
Pascha genannt wurde, bildete sie eine eigene Miliz mit 43
Frauen und 700 Männern unter ihrem Kommando. Bis dahin waren
weibliche Soldaten in kämpfenden Truppenteilen eher unbekannt.
Sie wurde zweimal durch die griechische Armee gefangen
genommen. Nach eigenen Angaben wurde sie zum Hauptquartier von
General Nikolaos Trikoupis gebracht, wo der General mit ihr
sprach. Sie konnte kurz darauf aus dem Gefängnis fliehen und
kämpfte an den Fronten in Izmit-Bursa und in Izmir und
marschierte an vorderster Front in die Stadt ein. Von
Mustafa Kemal Atatürk wurde sie mit der
Unabhängigkeitsmedaille geehrt.
Nach dem Krieg, den sie im Rang eines Leutnants beendete (Üsteğmen),
zog sie sich zurück und spendete ihre Pension dem Türkischen
Roten Halbmond. Sie verschwand fast vollständig aus der
öffentlichen Erinnerung bis 1933, als ein Journalist sie mit
ihrem Enkelkind in einem ehemaligen russischen Kloster in
Istanbul in Armut lebend antraf. 1944 veröffentlichte sie
ihre Memoiren. Sie wurde geehrt, indem sie an militärischen
Paraden der Nationalfeiertage teilnehmen durfte.
Kara Fatma starb am 2. Juli 1955 im Darülaceze, einem
Schutzhaus für die Armen und Alten, das von der
Stadtverwaltung
Istanbul betrieben wird und wo sie die letzten Jahre ihres
Lebens verbrachte. Für sie wurde das
Kara Fatma Gedenkgrab errichtet.
Eine der Figuren des
Siegesdenkmals (Zafer Anıtı) in
Ankara
soll sie darstellen.