Kasan
  Kasan

Aussprache: kazaan
arabisch:
قازان
persisch:
قازان
englisch: Kazan

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Kasan  bzw. Qazan ist die Hauptstadt der Republik Tatarstan in Russland.

Die Stadt gehört zu den zehn größten Städten des Landes und liegt 800 km östlich von Moskau an der Wolga. Die Stadt gilt als wichtiges Zentrum des Islam in Russland.

Es wird davon ausgegangen, dass die Stadt 1177 n.Chr. von den Wolgabulgaren gegründet worden ist. Die Goldene Horde überfiel die Region im 13. Jh. n.Chr. und riss die Herrschaft an sich. Mit dem Niedergang der mongolischen Herrschaft wurde 1393 das Chanat von Kasan (ca. 1437–1552) gegründet. Hauptstadt des Chanats wurde Kasan. Mitte des 15. Jh. n.Chr. war die Stadt ein wichtiges Handels- und Handwerkszentrum mit prächtigen Palästen und Moscheen. Die Stadt war auch bekannt für ihre Lederwaren und Goldschmiedearbeiten.

Kasan war die erste nichtrussische Stadt, die Zar Iwan IV. 1552 dem russischen Reich und wurde Ausgangspunkt des russischen Vielvölkerstaates. Kasan brannte infolge der Kampfhandlungen vollständig ab, wurde aber wieder aufgebaut und entwickelte sich zu einem wirtschaftlichen Zentrum. Iwan IV. ließ die Stadt zur Festung gegen Angriffe aus dem Osten ausbauen wobei der Kasaner Kreml entstand. 1672, 1684 und 1773–75 n.Chr. brannte die Stadt mehrfach nieder und wurde immer wieder aufgebaut. 1708 erklärte Peter I. Kasan zur Hauptstadt des Gouvernements Kasan.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte sich Kasan zum industriellen, Handels- und Kulturzentrum der Wolgaregion entwickelt. Islamische Schulen wurden gebaut. Tatarische Verlage in Kasan, die ihre Publikationen in großer Zahl an Muslime in den verschiedenen Teilen Russlands verkauften, erleichterten die Verbreitung islamischer Literatur. Darunter befindet sich auch die "Kazan Ausgabe" des Heiligen Qur'an, die im Jahr 1803 in Kazan veröffentlicht worden ist. Es war der erste von Muslimen Vorort erstellte Druck.

Die Universität Kasan gehört zu den ältesten Russlands. 1807 bis 1854 war Kasan ein Zentrum für Orientalistik. Ab 1826 lehrte hier der junge Gelehrte Mirza Kazem-Bek, der iranische Wurzeln hatte. 1843 wurde hier erstmals eine zweisprachige Ausgabe mit klassischer persischer Literatur in Persisch-Deutsch publiziert: Nezamis "Sieben Schönheiten" als eine Teilausgabe. Ab 1844 studierte Tolstoi in Kasan Orientalistik. Am 27. Mai 1920 wurde Kasan mit Gründung der Tatarischen ASSR deren Hauptstadt in der neuen Sowjetunion. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde Kasan Hauptstadt der Autonomen Republik Tatarstan innerhalb Russlands.

Während der sowjetischen Zeit gab es in Kasan nur eine einzige geöffnete Moschee: die Mardjani-Moschee. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion entstanden in Kasan mit einer Bevölkerung, die 2016 zur Hälfte aus Muslimen bestand, zahlreiche neue Moscheen, darunter 2005 die Kul Scharif Moschee. Von acht offiziell anerkannten islamischen Erziehungsinstitutionen der Republik Tatarstan befinden sich drei in Kasan.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen:

bullet Kul Scharif Moschee mit dem Islamischen Kulturmuseum Kasan
bulletNurulla-Moschee
bulletMariä-Verkündigungs-Kathedrale
bulletSt.-Katharina-Kirche
bulletPeter-und-Paul-Kirche

 

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