Elsa Kazi
  Elsa Kazi

Aussprache:
arabisch:
persisch:
ایلسا قاضی
englisch: Elsa Kazi

1894 - 1967 n.Chr.

.Bücher zu Gesundheit im Islam finden Sie im Verlag Eslamica.

Elsa Kazi hat einen in Deutschland wenig gewürdigten großen Beitrag zum kulturellen Kontakt zwischen Deutschen und Sindhis geleistet.

Sie wurde in 1894 n.Chr. Rudolstadt geboren als Elsa Gertrude Loesch. Im Jahr 1910 heiratete sie den muslimischen Gelehrten der Sindhi namens Allam I.I. Kazi und nahm dessen Namen an. Sie hatten sich in London kennengelernt, wo ihr Vater vor dem Zweiten Weltkrieg Besitz hatte, welches ihm entrissen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie dafür finanziell entschädigt.

Sie wurde in ihrem Leben in Hyderabad (Indien) vor allem als Autorin von Kurzgeschichten und kurzen Theaterstücken bekannt. Auch Dichtkunst und Malerei haben Sie beschäftigt. Mit ihren umfangreichen Sprachkenntnissen übersetzte sie Texte des Dichters Schah Abdul Latif ins Englische, wobei sie von ihrem Ehemann unterstützt wurde. Ihre Übersetzungen werden heute noch gewürdigt und waren Thema zahlreicher Doktorarbeiten. Sie saß alleine im letzten Wagon eines Zuges, während Kazi es aufgrund seiner Verspätung gerade noch schaffte, ebenfalls in das Abteil einzusteigen. Durch seine muslimische Erziehung blieb er der Frau fern und stellte sich an die Tür, verschüchtert mit dem Rücken zu ihr gewandt. Obwohl sie ihn mehrfach aufforderte Platz zu nehmen, blieb er verschüchtert an der Tür stehen und entschuldigte sich, was sie amüsierte. Sie fragte nach seiner Adresse und der Kontakt führte zur Heirat.

Das Paar lebte von 1911 bis 1919 in London mit kurzen Reisen nach Sindh. Insgesamt waren sie 30 Jahre in England, wobei der Ehemann als muslimischer Prediger wirkte. 1919 reisten sie nach Sindh, wo der Ehemann als Jurist tätig wurde. Nach zwei Jahren kehren sie nach London zurück. Beide sprachen sehr viel über den Islam, den sie zwischenzeitlich angenommen hatte. 1951 erhielt Kazi einen Lehrauftrag an der University of Sindh und das Angebot Vizerektor zu werden. Dort wirkte er acht Jahre. Ihr Alter verbrachten beide in Sindh, wobei sich Elsa sozial engagierte. Das führte dazu, dass man sie schon bald "Mutter Elsa" nannte. Sie starb 1967 in Sindh. Sie liegt im Campus der Sindh University in Jamshoro, Hyderabad zusammen mit ihrem Ehemann begraben. Viele Gebäude in der Region sind nach ihr benannt.

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