Laila und Madschnun
Laila und Madschnun

Aussprache: laylaa wa madschnuun
arabisch:
ليلى و مجنون
persisch:
ليلى و مجنون
englisch: Layla and Majnun

Bild: Altpersische Miniatur ca. 1508: Laila und Madschnun. Teheran Museum of Modern Art

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Laila und Madschnun (die Nächtliche und der Liebesverrückte) ist eine klassische orientalische Liebesgeschichte der Mystik.

Die Figuren der Geschichte sollen angeblich eine realen Hintergrund in einem Qais ibn al-Muwallah in der Zeit der Umayyaden haben, der in Liebe verfiel, als er Laila gesehen hatte. Deswegen wurde er der "Verrückte [madschnun] nach Laila" genannt. Nach manchen Legenden hat die Geschichte ihren Ursprung im Arabischen und ist dann ins Persische übertragen worden. Tatschlich erhielten die Figuren später ein Eigenleben in dem Laila das Göttliche und Madschnun das Menschliche symbolisierten und die Liebe Madschnuns das ewige Streben nach Gott.

Eine der bekanntesten Geschichte der beiden Verliebten ist die symbolisierte Ergebenheit [taslim] des Menschen, die Auflösung seiner eigenen Seele [nafs] im Lichte der Einheit [tauhid]:

Madschnun kommt nach langen Suchen endlich an das Haus der auf ihn wartenden Laila und klopft. Sie fragt: "Wer ist da?". Madschnun antwortet: "Ich bin es, Dein Geliebter, der dich so ersehnt, öffne die Tür, damit wir uns endlich vereinen können!". Doch die Tür bleibt verschlossen. Immer wieder versucht er es mit gleichem Misserfolg. Er verzieht sich auf eine Reise in sein Inneres, bis ihm endlich die Erkenntnis gereift, und er kommt wieder an die Tür und klopft - "Wer ist da?". Nun antwortet er "Du bist da", und die Tür geht auf.

In einer anderen Geschichte, die Dschalaleddin Rumi über das Liebespaar als Gedicht wiedergibt, wundern sich viele darüber, dass der wunderschöne Jüngling Madschnun sich für Laila entschieden hatte, da es doch viele schönere Frauen gäbe. Aber Madschnun verweist darauf, dass alle anderen nur den Krug sehen würden, während er allein den Wein genießen könne, wobei "Wein" in der Mystik immer ein Synonym für Liebe ist. In dieser Art von Gedichten wird auch eine tiefer gehende mystische Bedeutung der Verhüllung [hidschab] deutlich.

Eines der bedeutendsten Werke von Fudhuli ist "Laila und Madschnun" wie auch von Amir Chusro oder Nizami. In seinem Werk Chamsa ist die Geschichte eines der fünf Epen:

Die Liebe zwischen Qais und Laila begann in der Schule. Lailas Eltern lehnten aber eine Ehe mit dem überspannten Jüngling ab und verhinderten jedes Treffen zwischen den beiden Verliebten. Qais wurde darüber wahnsinnig vor Liebe "madschnun", weshalb man ihn von da an Madschnun, nannte. Er ging in die Wüste und drückte seine unglückliche Liebe in unvergleichlichen Gedichten aus. Einmal versuchte er, zu Laila zu kommen, indem er sich an eine Bettlerin anketten ließ, die ihn in der Zeltstadt als Irren vorführte, um Mitleid zu erregen. Obwohl die List gut geplant war, geriet Madschnun so sehr in Aufruhr, sobald er sich Lailas Zelt näherte, dass er die Ketten zerbrach und entdeckt wurde. Die dazugehörige Miniatur (s.) zu Nizamis Werk wird Mir Sayyid Ali, dem Sohn Mir Musawwirs zugeschrieben. Rudolf Gelpke übertrug den Epos 1963 erstmalig vollständig ins Deutsche.

Auch Johann Wolfgang Goethe hat in seinem Gedicht Medschnun heißt dieser Figuren gedacht. Auch Heinrich Heine nutzte die Vorlage für Sein Gedicht "Der Asra".

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