.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Madrid ist die Hauptstadt Spaniens und der Autonomen
Gemeinschaft Madrid. Die Stadt Madrid ist nach London und
Berlin die drittgrößte Stadt in der Europäischen Union. Sie
wurde auf den Ruinen einer Burg der
Mauren
gegründet.
Madrid ist ein sowohl national als auch
international bedeutendes Handels- und Finanzzentrum. Die
Stadt bildet den geographischen, politischen und kulturellen
Mittelpunkt Spaniens und ist der Sitz der spanischen
Regierung. In der Stadt residieren außerdem der König, ein
katholischer Erzbischof sowie wichtige Verwaltungs- und
Militärbehörden. In Madrid befinden sich sechs öffentliche
Universitäten sowie verschiedene andere Hochschulen, Theater,
Museen und Kultureinrichtungen.
Die Region war zwar bereit vor der Zeitrechnung n.Chr.
bewohnt, aber als Stadt entwickelte sich Madrid erst mit den
Mauren.
In den Jahren 852 bis 886 n.Chr. wurde eine
maurische
Burg (alcázar) mit Palast und
Moschee
an der Stelle errichtet, die heute im Zentrum der Altstadt
liegt und auf dessen Ruinen später der Madrider Königspalast
und die Almudena Kathedrale errichtet werden sollte. Die
umgebende Anlage wurde "al-Magerit" [المجريط] genannt, und ab
939 Madschrít mit Bezug auf das Arabische "Madschra"
(Wasserquelle).
1085 n.Chr. wurde Madrid kastilisch nach der Eroberung
durch Alfonso VI.. Er errichtete auf den Ruinen der von ihm
zerstörten
Moschee eine Kirche, die er der Jungfrau von Almudena
widmete. Später sollte daraus die größte Kathedrale der Stadt,
die Almudena Kathedrale entstehen.
Die Stadt wurde 1109 durch den Almoraviden Jusuf erfolglos
belagert. Der Name entwickelte sich in der spanischen
Aussprache zu Madrid. Währenddessen wurde sämtliche
muslimische
Bürger der Stadt entweder getötet oder zwangsenteignet und
vertrieben. Einige wenige blieben in der Stadt, indem sie zum
Christentum konvertierten. Sämtliche
Moscheen
der Stadt wurden zerstört und auf einigen Kirchen errichtet.
Sephardische
Juden,
die unter dem Schutz der
Muslime
unbehelligt in der Stadt leben konnten, wurden bis zum Ende
des 15. Jh. geduldet, bis auch sie vertrieben wurden.
Von der ursprünglichen Burg ist nur noch eine kleine
Ausgrabungsstelle unmittelbar hinter der Almudena Kathedrale
erhalten im Park "Emir Mohamed I.". Überhaupt wird das
islamische Erbe der Stadt konsequent verschwiegen. In den
rund sieben Museen der Stadt finden sich kaum Hinweise auf die
Zeit. In offiziellen Stadtplänen mit Touristenkarten erscheint
der Park "Emir Mohamed I." - der immerhin die Reste der
Gründungsmauer der Stadt offen legt, ein weißer Fleck, während
weniger bedeutsame Kulturgüter der Gegend abgebildet sind. Um
auch den Ursprung des Stadtnamens vom
islamischen Erbe abzukoppeln wurden diverse Legenden
gestrickt, die auf das Römische Reich zurückreichen.
Heute gibt es neben einigen baulich nicht als
Moschee
erkennbaren zumeist angemieteten Gebetsräumen der
Muslime
eine einzige
Moschee
in der Stadt, die auch baulich als solche zu erkennen ist und
architektonisch an den Baustil der Mauren anknüpft: Das
Islamische Kulturzentrum Madrid.
Am 14-15.11. fand im Hotel Regente eine von Stadtverwaltung
finanzierte Konferenz zur Vernetzung europäischer Webseiten
unter dem Titel "emin" (European Media Islamic Network) statt.
Siehe auch: