.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Begriff Märtyrer [schahid] ist im
Arabischen gleichbedeutend mit
Zeuge. Ein Märtyrer
bezeugt durch sein Martyrium die
Wahrheit.
Märtyrer ist im
Islam ein
Muslim,
der
bei der Ausübung seiner
Religion von Gegnern getötet wird, sei
es im Krieg zur Verteidigung der
Muslime
und der
Unterdrückten [mazlum],
oder sei es während eines zivilen Einsatzes, bei dem er
Opfer
eines Anschlages wird.
Auch ein
Pilger,
wenn er während der
Pilgerfahrt [hadsch] verstirbt, oder eine Mutter, die beim
Gebären stirbt, gilt als Märtyrer.
Der Märtyrer durchlebt
keine
Todeszwischenphase [barsach], sondern geht direkt ins
Paradies [dschanna] ein. Er hat die höchste Stufe der
Ergebenheit [taslim] vorgelebt. Der im Krieg oder durch Terror gewaltsam getötete Märtyrer
bedarf weder der
rituellen Vollkörperreinigung des Verstorbenen noch eines
Leichentuchs. Er wird so bestattet, wie er verstorben ist,
denn er ist rein.
Das Martyrium kann man nicht selbst erreichen, sondern ist
eine Auszeichnung bzw.
Gnade,
die
ALLAH
gewährt. Den Angehörigen eines Märtyrers wird daher während
der Trauerfeier gratuliert. Im
Heiligen Quran wird darauf verwiesen, dass man von
Märtyrern nicht annehmen soll, dass sie tot seien.
Vielmehr leben sie, aber die Überlebenden verstehen es nicht
(vgl. 2:154). Bis auf den erwarteten
Imam Mahdi
(a.) sind alle anderen der
Ahl-ul-Bait (a.) Märtyrer geworden.
Der Begriff "Märtyrer" ist im
Islam identisch mit dem Begriff "Zeuge". Der Märtyrer ist
dementsprechend idealerweise jemand, der mit jedem Atemzug und
mit seinem Blut die Wahrheit
bezeugt. Daher gehört der Begriff Der Märtyrer (al-Schahid)
auch zu
Muhammads (s.) Namen und Titeln.
Viele große
Gefährten des
Propheten
Muhammad (s.) sind Märtyrer geworden, wie z.B.
Hamza ibn Abd-ul-Mutallib oder die
14
Märtyrer von Badr. Anderen hat
Prophet
Muhammad (s.) das Martyrium für die Zeit nach seinem
eigenen Ableben vorhergesagt, wie z.B. seiner Tochter
Fatima (a.) oder
Ammar ibn Jasir. Das größte Martyrium aller Zeiten war
das ebenfalls von
Prophet
Muhammad (s.) prophezeite Martyrium
Imam Husains (a.) und seiner Getreuen am Tag von
Aschura in
Kerbela, weshalb
Imam Husain (a.) den Titel
Fürst der Märtyrer erhielt.
Die Ehrung der Märtyrer wird in allen
muslimischen Kulturen hoch gehalten, wobei im Laufe der
Zeit auch nationalistische und andere nicht auf den
Islam
zurückzuführende Aspekte hineingemischt wurden. Nach der
Islamischen Revolution wurde in der
Islamischen Republik Iran der Begriff auf seinen
islamischen Charakter zurückgeführt. In
Behescht-e Zahra liegen viele berühmte Märtyrer der
Islamische Revolution, wie z.B.
Ayatollah Beheschti.
Imam Chamenei erhielt dagegen von seinen Anhängern den Titel
"Lebender Märtyrer", da er mehrere Mordanschläge überlebt hat.
Der Begriff
Märtyrer wird auch in anderen Kulturen angewandt. So
wurden z.B. auch hinduistische Widerstandskämpfer gegen die
britische Besatzung, "Schahid" genannt, wenn sie im Kampf
fielen, wie z.B. Schahid Bhagat Singh.
Imam
Chomeini hat über Martyrium gesagt: "Mit dem
Dahinfließen des Blutes unserer Liebsten wurde unsere
Islamische Revolution bestätigt. Diese Revolution und
Bewegung müssen am Leben bleiben. Und das geschieht durch
dieses Blutvergießen. Fließt unser Blut, so wird unser Leben
Beständigkeit erlangen. Tötet uns, und unsere Nation wird
wachsamer werden. Wir fürchten uns nicht vor dem Tod und ihr
erzielt keine Vorteile durch unseren Tod."