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zu Gesundheit im Islam finden Sie im Verlag Eslamica.
Mamluken waren ursprünglich Militärsklaven in einigen
muslimischen Herrschaftsgebieten,
aus denen sich später eine Herrschaftsdynastie entwickelte.
Den
Mamluken gelang es unter anderem im Jahre 1250 n.Chr. in
Ägypten
die Herrschaft zu erringen und sie zehn Jahre später auch auf
Schaam auszudehnen. Danach wurde
der Begriff für mehrere Herrscherdynastien verwendet, die von
Mamluken abstammten, aber meist selbst keine
Sklaven gewesen waren. 1517
n.Chr. wurden die ägyptischen Mamluken von den
Osmanen unterworfen,
beherrschten
Ägypten aber
weiter bis zur Schlacht bei den Pyramiden.
Das arabische Wort "mamluk" geht auf den Begriff "König" [malik]
zurück und würde übersetzt etwa "gekönigt" heißen. Es handelt
sich also nicht um einfache
Sklaven,
sondern um Königssklaven, die ausschließlich für den
Militärdienst verwendet wurden und die sich vielfach
freiwillig selbst verkauften.
Erste
Sklaven zumeist aus
Turkvölkern - "Mamluken" - wurden von
Abbasiden seit dem 9. Jh.
n.Chr. eingesetzt. Besonders
Musta'sim
baute eine Leibwache aus
Sklaven
auf. Die Samaniden in Transoxanien kontrollierten den Handel
mit Krieger-Sklaven und hatten
ein eigenes Trainingssystem entwickelt. Sie wurden allerdings
1005 durch eine Sklavendynastie (Ghaznawiden) abgelöst.
Auch die Leibgarde Saladins bestand aus Soldaten, die meist
im Kindes- und Jugendalter auf den Märkten für
Sklaven des nördlichen Anatolien
oder des Kaukasus gekauft und dann durch eine Schulung zu
Reitersoldaten und durch eine islamische Erziehung auf ihren
Dienst vorbereitet wurden. Sie waren meist dem Herrscher
freiwillig ergeben. Sie konnten sogar die Freiheit erlangen
und dann ihrerseits Mamluken erwerben und an sich binden.
Nach dem Tod des
Sultans der
Ayyubiden as-Salih 1249 und
der Ermordung seines Sohnes Turan Schah ergriff der
Mamlukengeneral Aybak zusammen mit der Witwe des Sultans,
Schadschar ad-Dur, die er heiratete, die Macht über
Ägypten. Aybak, der als
al-Malik al-Muizz von 1250 bis 1257 regierte, begründete den
ägyptischen Mamlukenstaat und die Dynastie der
Bahri-Mamluken.
Nach dem Tod Aybaks mussten sich die Mamluken der
Bedrohung durch die mongolischen Il-Chane erwehren, die 1258
Bagdad und 1260
Schaam eroberten. Sie konnten
aber von den Mamluken unter Qutuz und Baibars bei Ain Galut
geschlagen werden. Damit war das Mamlukenreich in
Ägypten
das einzige Land im Nahen Osten, welches sich gegen die
Mongolen behaupten konnte.
Baibars (1260-1277) nutzte den Sieg aus, um selbst die
Macht in
Ägypten zu erringen
und festigte seine Herrschaft auch in
Schaam. 1261 setzte Baibars einen
Kalifen der
Abbasiden in
Kairo ein,
der unter seiner Kontrolle stand, um seine eigene Herrschaft zu
legitimieren. Trotz aller Erfolge gelang es Baibars aber
nicht, seinem Sohn Berke Qan (1277-1279) die Nachfolge zu
sichern. Dieser wurde schon 1279 von Qalawun, dem Begründer
der Bakri-Dynastie gestürzt.
Auch die Burgiyya-Dynastie (1382-1517 n.Chr. ) konnte die Grenzen
des Mamlukenreichs zunächst erfolgreich verteidigen. Doch
geriet Ägypten durch die hohen Steuerlasten der Kriege,
Missernten, Hungersnöte und den durch Pestepidemien
ausgelösten Bevölkerungsrückgang zunehmend in eine schwere
Wirtschaftskrise. Da sich die Mamluken auch gegen die
Übernahme der "unehrenhaften" Feuerwaffen wehrten, wurde das
Reich schließlich 1516/1517 n.Chr. von den
Osmanen erobert, die es in
ihr Reich eingliederten. Das Herrschaftssystem der
Mamluken bestand aber unter osmanischer Oberherrschaft
weiter.
Ab 1630 n.Chr. verdrängten Mamluken die
Janitscharen
und gelangten schrittweise wider an die Macht. Allerdings
bekämpften sich die Fraktionen der Mamluken erbittert untereinander. 1730
n.Chr. schlossen sich die
Überlebenden zunächst zusammen. 1768 dann erhob sich Ali Bey
zur Revolte und fiel als selbsternannter
Sultan sogar in
Schaam ein. Er wurde von seinem eigenen Schwiegersohn
geschlagen, doch nach dessen Tod stritten erneut verschiedene
Mamluken-Fraktionen um die Macht. Schließlich gelang es den miteinander verbündeten
Mamluken-Emiren Murad Bey und Ibrahim Bey, 1790 die mit den
Osmanen verbündeten Mamluken-Fraktion um Ismail Bey endgültig
von der Macht zu verdrängen.
Napoleons Ägypten-Feldzug (1798) und die Herrschaft Muhammad
Alis, der 1811 in einem Massaker in
Kairo etwa 500 Mamluken
ermorden und tausende weitere in ganz
Ägypten töten ließ,
beendete die Herrschaft der Mamluken.
Ein kleiner Teil soll angeblich in den
Sudan
entkommen sein und den dortigen Lokalherrschern zunächst als Söldner gedient, dann aber 1818 auch
dort die Macht an sich gerissen haben. Zumindest bot genau
dieses Argument
Ägypten 1820 einen Vorwand für einen Einmarsch
bzw. die Eroberung des
Sudan.
Doch trotz ihrer scheinbaren Vernichtung nahm nach dem Tod
Muhammad Alis und seiner ersten Nachfolger, besonders aber seit
dem ägyptisch-osmanischen Ausgleich 1867, der Einfluss der Tscherkessen und
Osmanen wieder zu, Nachfolger der Mamluken
und neu hinzugekommene Kaukasier stellten die meisten
Offiziere im ägyptischen Heer sowie Schlüsselpositionen im
Staatsapparat. Der von den Briten niedergeschlagene Aufstand
ägyptischer Militärs unter Urabi Pascha 1881 richtete sich
auch gegen diese
osmanisch-tscherkessische Konkurrenz.
Daneben waren die
Ghaznawiden eine Mamluken-Dynastie in
Transoxanien, später auch in
Afghanistan und
Indien.
Die von Ghuriden, den Nachfolgern der
Ghaznawiden, gegründete Dynastie, die 1206
n.Chr.
über Indien das Sultanat von Delhi errichtete und bis 1526 n.Chr. existierte,
wird ebenfalls als Mamluken-Dynastie bezeichnet.
Herrscher der Mamluken
Die Bahri Dynastie in
Ägypten
| 1382
az-Zahir Saif ad-Din
Barquq (erste Herrschaft) |
| 1389 Hadschi II (zweite Herrschaft) (mit dem zusätzlichen
Titel al-Muzaffar oder al-Mansur) – temporäre Bahri Herrschaft |
| 1390
az-Zahir Saif ad-Din
Barquq (zweite Herrschaft) –
die Burdschi Herrschaft wird wieder etabliert |
| 1399 An-Nasir Naseer ad-Din Faradsch (erste Herrschaft) |
| 1405 Al-Mansoor Azzaddin Abdal Aziz |
| 1405 An-Nasir Naseer ad-Din Faradsch (zweit Herrschaft) |
| 1412 Al-Adil Al-Musta'in |
| 1412 Al-Muayad Sayf ad-Din Schaich |
| 1421 Al-Muzaffar Ahmad |
| 1421 Az-Zahir Saif ad-Din Tatar |
| 1421 As-Salih Nasir ad-Din Muhammad |
| 1422
Al-Aschraf Saif ad-Din
Barsbay |
| 1438 Al-Aziz Dschamal ad-Din Yusuf |
| 1438 Az-Zahir Saif ad-Din Dschaqmaq |
| 1453 Al-Mansoor Fahr ad-Din Uthman |
| 1453 Al-Aschraf Saif ad-Din Inal |
| 1461 Al-Muayad Schihab ad-Din Ahmad |
| 1461 Az-Zahir Saif ad-Din Chuschkadam |
| 1467 Az-Zahir Saif ad-Din Balbay |
| 1468 Az-Zahir Timurbugha |
| 1468
Al-Aschraf Saif ad-Din Qaitbay |
| 1496 An-Nasir Muhammad |
| 1498 Az-Zahir Qanschaw |
| 1500 Al-Aschraf DSchanbulat |
| 1501 Al-Adil Saif ad-Din Tuman Bay I |
| 1501 Al-Aschraf Qansuh al-Ghawri |
| 1517 Al-Aschraf Tuman Bay II |