.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Medina ist die Kurzform des Arabischen "Madinat an-Nabi"
(Stadt des Propheten). Sie gilt nach Mekka als die
heiligste Stätte des
Islam,
da sich darin die
Prophetenmoschee und der Friedhof
Dschannat-ul-Baqi befinden.
In Medina und Umgebung gibt es viele
Sehenswürdigkeiten Medinas.
Während in allen anderen
Sprachen "Madina" oder "Medina" eindeutig auf die Stadt der
heiligen Stätte hinweist, wird im
Arabischen oft die Langversion "al-Madina al-Munawwara"
(die erleuchtete Stadt) verwendet, da der Begriff "Madina"
auch "Stadt" im allgemeinen bedeutet. Sie wird auch
Stätte der Auswanderung genannt.
Der ursprüngliche Name der Stadt ist Yathrib. Die Stadt
liegt im nord-westlichen Saudi-Arabien. Es wird vermutet, dass
die arabisch-jüdischen Stämme der
Banu Quraizha und
Banu Nadhir um ca. 70 n.Chr. die Oase Yathrib besiedelten.
Später sollen die Stämme
Banu Chazradsch und
Banu
Aus gefolgt sein. Beherrscht wurde die Stadt um ca. 500
n.Chr. von dort ansässigen
Juden.
Obwohl sie zahlenmäßig nicht die Mehrheit in der Stadt
bildeten, profitierten sie von der andauernden Zerstrittenheit
der nichtjüdischen arabischen Stämme gegeneinander und auch untereinander.
Die
jüdischen
Banu Quraizha waren dabei, wie der ihnen freundschaftlich
verbundene ebenfalls
jüdische Stamm der
Banu Nadhir sich mit dem nichtjüdischen Stamm der
Banu
Aus zu verbünden, während der dritte
jüdische Stamm, die
Banu Qaynuqa, mit dem nichtjüdischen Stamm der
Banu Chazradsch verbündet war. Jene Stammeskämpfe und
gesteigerte Rivalität führten letztendlich zur Erschöpfung
der beteiligten Stämme, die nach einer für alle tragbaren
Lösung suchten.
Als sie von der friedensstiftenden Weisheit des
Propheten
Muhammad (s.) in
Mekka
hörten und gleichzeitig erfuhren, dass die Götzenanbeter der
Quraisch ihn am liebsten verjagen würden, bot eine
Delegation aus Medina bestehend aus Vertretern der
Banu
Aus und
Banu Chazradsch dem
Propheten
Muhammad (s.) an, nach Yathrib zu kommen, um dort als
Friedensstifter zu wirken. Das war eine Lösung, mit der alle
Stämme leben konnten und die letztendlich zur
Auswanderung führte.
Prophet
Muhammad (s.) gelang eine Befriedung der Stadt. Äußere
Angriffe konnten unter anderem bei der Schlacht von
Badr,
Uhud
und der
Grabenschlacht abgewehrt werden.
Medina wurde zur Hauptstadt des
Islam.
Seine damalige Moschee und das Wohnhaus des
Propheten
Muhammad (s.) stellen heute einen
Teil der
Prophetenmoschee dar. In Medina erfolgte die Änderung der
Gebetsrichtung [qibla].
Unter den ersten vier
Kalifen
blieb Medina zunächst Regierungssitz. Als der erste
umayyadische
Kalif
Muawiya
eine Art Gegenkalifat in
Damaskus erklärte und weitere innerislamische kriegerische
Auseinandersetzungen die Heiligkeit der Stadt zu gefährden
drohten, verlegte
Imam Ali (a.) den Regierungssitz nach
Kufa,
um einerseits die Unversehrtheit der Stadt als
Besuchsort [ziyara] abzusichern und andererseits auf die
zukünftige Entwicklung mit
Imam Mahdi
(a.) vorzubereiten. Bis 1924 n.Chr. gehörte Medina jeweils
zum dominierenden islamischen Reich, die meiste Zeit unter
Umayyaden,
Abbasiden und
Osmanen.
1924 wurde Medina von
Ibn
Saud erobert, dessen Reich später
zu
Saudi-Arabien wurde.
Die
Weihestätte [miqat] für die
Pilger
aus Richtung
Medina die nach
Mekka
reisen wollen, ist
Moschee von al-Schadschara.
Zu den Museen der Stadt gehört das
Medinas mediales Kulturerbe-Museum. Es gibt zahlreiche
weitere
Sehenswürdigkeiten Medinas, darunter auch weitere
Moscheen.