.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Alphonse Mingana war ein syrisch-aramäischer Theologe, der
sich intensiv mit der Orientalistik beschäftigt hat und die
ältesten Manuskripte des Islam gesammelt hat, darunter einige
in der
Hidschazi Schrift.
Er wurde am 23. Dezember 1878 oder
1881 in Scharanesch bei Zakho im Norden des
Irak
als ältestes von acht Kindern des chaldäisch-katholischen
Priester Paolos Mingana und seiner Ehefrau Maryam Nano
geboren. Seine Ausbildung absolvierte er ab 1891 am Séminaire
Saint Jean, dem chaldäischen Priesterseminar in Mosul. Dort
lernte er unter anderem
Arabisch,
Persisch, Syrisch Türkisch, Kurdisch, Latein, Französisch,
und Hebräisch. 1902 wurde er durch Patriarch Emmanuel II.
Thomas (1900–1947) zum Presbyter (Priester) geweiht und nahm
den Namen Alphonse an. Zuvor hieß er Hormizd. Schon bald wurde
er als Professor für Syrisch und
Arabisch an das Priesterseminar berufen. Zu seinen
Leidenschaften gehörte es, alte Manuskripte und Schriften zu
sammeln.
1905 schrie er ein Werk über die syrischen Grammatik. 1907
veröffentlichte er in Syrisch und Französisch die Chronik von
Arbela. Die einzige bestehende Handschrift wurde am 21.
Oktober 1907 durch die Preußische Staatsbibliothek Berlin
erworben. Streitigkeiten mit dem Patriarchen führten dazu,
dass er 1910 das Seminar verließ. Schließlich verließ er sogar
die chaldäischen Kirche und reiste am 7. Januar 1913 aus Mosul
ab nach England.
Dort wurden seine wissenschaftlichen Kenntnisse gefördert.
Am 14. Juli 1915 heiratete er die norwegische Lutheranerin
Emma Sophia Floor aus Stavanger. Sie hatten zusammen einen
Sohn und eine Tochter. 1920 wurde Mingana britischer
Staatsbürgerschaft. Auf drei Orientreisen, 1924, 1925 und
1929, erwarb er nahezu 600 Manuskripte mit zum Teil bis dahin
unbekanntem Inhalt, die zum Grundstock der „Mingana Sammlung“
wurden. Er starb am 5. Dezember 1937 in Birmingham.