Muqtadir
Muqtadir

Aussprache: al-muqtadir
arabisch:
المقتدر
persisch:
مقتدر
englisch: Al-Muktadir

895 - 932 n.Chr.

Bild: Verwandtschaft und Regierungezeiten der 16.-26. Abbasidenkalifen

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Muqtadir war der 18. Kalif der Abbasiden und herrschte 908–932 n.Chr..

Abul-Fadhl Dschafar ibn al-Mutadid al-Muqtadir war der Sohn von Mu'tadhid. Er wurde vor allem von den regierenden Wesiren nach der Ermordung von Abdullah ibn Mu'taz mit 13 Jahren an die Macht gehievt, da sie sich dadurch noch größeren eigenen Einfluss versprachen. Mit al-Muqtadir begann die schnelle innere Auflösung des abbasidischen Kalifats. Gleich nach seinem Amtsantritt musste er sich einer Revolte seines Vetters Ibn al-Mutazz erwehren, wurde aber durch den Eunuchen al-Munis al-Mudhaffar gerettet.

Vor allem die Vernachlässigung der Regierungsgeschäfte durch al-Muktadir, die schnelle Auswechslung von 13 Wesiren sowie die verschwenderische Hofhaltung schadete dem Ansehen der Abbasiden erheblich. Die tatsächliche Macht soll von al-Munis (908–933) ausgeübt worden sein, der die Truppen und die Regierung kontrollierte. Dadurch konnte die Verwaltung einigermaßen aufrechterhalten werden.

Nachdem die Kalifen schon einen Großteil der politischen Macht eingebüßt hatten, wurde nun auch die geistliche Führerschaft der Abbasidenkalifen angefochten. So beanspruchten die Fatimiden die Herrschaft und das Kalifat und strebte bis ins 11. Jh. aktiv den Sturz der Abbasiden an.

Während der Herrschaft von al-Muktadir nahmen die Wolgabulgaren an der mittleren Wolga 922 n.Chr. den Islam an. Damit wurde der Islam erstmals von einem Volk angenommen, das sich nicht in den Grenzen der eroberten Gebiete befand.

Al-Muqtadir wurde 932 bei einer Truppenrevolte (wegen fehlenden Soldes) in Mossul ermordet. Nachfolger wurde wurde al-Muqtadirs Bruder Qahir.

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