Islamisches Museum
Museum für türkische und islamische Werke

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Bild: Eingangsportal 2008

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Das Museum für türkische und islamische Werke, im Volksmund als "islamisches Museum" bekannt, ist das erste türkische Museum, das zahlreiche islamische Kunstwerke umfasst. Das Museum befindet sich in Istanbul in unmittelbarer Nähe der Sultan-Ahmet-Moschee.

Die Ende des 19. Jh. aufgenommenen Gründungsarbeiten wurden 1913 n.Chr. abgeschlossen und das Museum wurde unter dem Namen “Evkaf-ı Islamiye Museum” (Museum für islamische Stiftungen) in der Armenküche der  Süleymaniye-Moschee eröffnet. Nach der Gründung der Republik Türkei wurde das Museum umbenannt in “Museum für türkische und islamische Werke”.

Das Museum zog im Jahre 1983 n.Chr. um an seinen derzeitigen Standort, dem Ibrahim Pascha Palast in unmittelbarer Nähe der Sultan-Ahmet-Moschee. Der Palast von Ibrahim Pascha gilt als eines der wichtigsten Beispiele bürgerlicher Architektur der Osmanen aus dem 16. Jh. und wurde über den historischen Stufen der Rennbahn (Hippodrom) der römischen Zeit errichtet, wobei Errichtungsdatum und der Errichtungsgrund des Gebäudes nicht mit Sicherheit bekannt sind. Im Jahre 1520 n.Chr. wurde das Gebäude vom Süleyman I. an Ibrahim Pascha verschenkt, der ihm später 13 Jahre lang als Großwesir gedient hat.

Der Ibrahim Pascha Palast war Ort sehr vieler Hochzeiten und Feierlichkeiten, aber auch von Tumulten und Aufständen. Auch nach der Ermordung von Ibrahim Pascha im Jahre 1536 behielt das Gebäude den Namen. Der Palast wurde auch von anderen Großwesiren benutzt. Später wurde er zeitweilig umfunktioniert in eine Kaserne, eine Botschafterresidenz, ein Grundbuch- und Katasteramt, eine Näherei und ein Gefängnis.

Der Palast überstand mehrere Epochen, da er nicht wie andere osmanische Zivilbauten als Holzbau, sondern aus Stein errichtet worden ist. Nach Reparaturarbeiten zwischen den Jahren 1966-1983 beherbergt er zum Teil das Gebäude des Museums. Der heute als Museum benutzte Teil war der große Zeremoniesaal, der in vielen osmanischen Miniaturen sowie Gravüren und Gemälden westlicher Künstler zu sehen ist, die Umgebung dieses Saales sowie der 2. Hof.

Das Museum hat im Jahre 1984 den Sonderpreis im Wettbewerb “Museum des Jahres” des Europäischen Rates und im Jahre 1985 den Preis des Europäischen Rats erhalten. Das Museum besitzt mit seiner weit über 40.000 Teile umfassenden Sammlung auserlesene Werke jeder Art aus nahezu jeder Periode der islamischen Kunst.

Die Abteilung für Teppiche ist eine umfangreiche Sammlung der Teppichwebkunst und war Anlass dafür, dass das Museum lange Jahre als Teppichmuseum Ruhm erwarb. Das Museum besitzt die größte Teppichsammlung der Türkei, wobei nicht immer alle Teppiche ausgestellt werden. Neben seltenen Teppichen der Seldschuken und Gebetsteppichen gibt es Teppiche mit Tierfiguren aus dem 15. Jh., die in Anatolien gewebt wurden und als “Holbein Teppiche” bekannt sind. Teppiche mit geometrischen oder von der kufischen (altarabischen) Schrift inspirierten Mustern aus dem 15.-17. Jh. sind die wertvollsten Stücke der Sammlung.

Die Sammlung der Handschriften und Kalligraphien umfasst Werke aus dem 7. bis 20. Jh. n.Chr.. Sie gilt als eine der wertvollsten Sammlungen, in der Werke kalligraphischer Kunst der Umayyaden, Abbasiden, Tulunoğulları aus Ägypten und Syrien, Fatimiden, Ayyubiden, Mamluken, Mongolen, Turkmenen, Seldschuken, Timuriden, Safawiden, kadscharischen und anatolischen Fürstentümer und der Osmanen unter einem Dach besehen werden können.

Unter den Handschriften befinden sich außer dem Heiligen Qur'an auch diverse Regierungserklärungen, Erlasse, Diwane sowie Manuskripte der persischen Dichter, teils bebildert), deren sowohl Themen als auch Schriftstil und Bände sehr interessant sind. Auch ein Entwässerungsplan des Geländes der Sultan-Ahmet-Moschee ist ausgestellt..

In der Abteilung der Holzwerke befinden sich Beispiele der anatolischen Holzbearbeitungskünste aus dem 9.-10. Jh. n.Chr. Neben seltenen Stücken aus der Periode der anatolischen Seldschuken und Fürstentümer befinden sich hier weitere interessante Einzelstücke mit Perlmutt und Elfenbein, verarbeitete Holzwerke, darunter Hüllen des Heiligen Qur'an, Leseständer für den Heiligen Qur'an und vieles andere mehr.

In der Abteilung Steinkunst befinden sich u.a. seltene und auserlesene Einzelstücke der Steinkunst der Seldschuken, Grabsteine mit Jagdszenen und Fabelgeschöpfen wie Sphynx, Griffon, Drachenfiguren, mit kufischen Schriften versehene Steinwerke aus der Frühperiode, und als osmanische Kalligraphien in verschiedenen Stilen eingemeißelte Inschriften.

Den Schwerpunkt der Abteilung Keramik und Glas bilden die keramischen Funde aus den Ausgrabungen der Jahre 1908-14, u.a. aus Sammara, Tel Halep und Keschan.

Die Glassammlung beginnt mit Exemplaren der Glaskunst aus dem 9. Jh. n.Chr. und beinhaltet Öllampen der Mamluken aus dem 15. Jh. und zeigt Beispiele der Glaskunst aus der Zeit der Osmanen.

Die Metallkunstsammlung umfasst Mörser, Weihrauchgefäße, Schnabelkännchen, Spiegel und Drachmen aus der Zeit der anatolischen Seldschuken bis hin zu Türknäufen der Cizre Ulu Camii (Große Moschee Cizre) und mit Horoskop und Planetenfiguren überzogene Kerzenhalter (Leuchter) aus dem 14. Jh. Unter den Mustern der Osmanen vom 16. Jh. bis zum 19. Jh. befinden sich Exemplare aus Silber, Messing, Tombak, mit Edelsteinen besetzte Aigrette, Öllampen, birnenförmige Spritzfläschchen für Rosenwasser, Weihrauchbehälter und Waschbecken.

In der gesonderten Abteilung Ethnographie im Untergeschoss werden Teppich-Kelim Webstühle aus verschiedenen anatolischen Regionen, Webwaren, Wollfärbetechniken, Muster der Volks-Web- und Verarbeitungskunst, regionale Kostüme, Haushaltsgegenstände, Handarbeiten, Handarbeitsutensilien und Nomadenzelte in ihren eigenen Räumlichkeiten ausgestellt.

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