Imaddaddin Nasimi
Imadaddin Nasimi

Aussprache: imadadddiin nasiibii
arabisch:
عمادالدین نسیمی
persisch:
عمادالدین نسیمی
englisch:
Imadaddin Nesimi

ca. 1340 - ca. 1400 n.Chr.

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Sayyid Ali Imadaddin Imadaddin Nasimi ist ein unter Aleviten sehr verehrter Volksdichter und gilt ihnen als Heiliger des 14. Jh. n.Chr..

Die Angaben über sein Leben sind sehr ungenau. Es wird vermutet, dass er zwischen 1339 und 1344 zur Welt kam. Die Geburtsstätte wird heute begrenzt auf die Orte Täbriz, Schiraz, Diyarbakir, Nusaybin oder einen Ort im Irak. Andere behaupten ausgehend von seinem Namen, dass er in der Provinz Nasim geboren sein muss. Er soll ein Sayyid sein.

Seine Ausbildung begann mit Scheich Sibli, dessen Derwisch er gewesen sein soll, ehe er als Schüler zu Esterabadi ging. Der Gründer des „Hurifismus“ Fazlullah Esterabadi (1339-1394) machte Nasimi schnell zu seinem Vertreter. Nasimi hielt sich nach Esterabadi’s Tod im Iran, AserbaidschanA, dem Irak, Syrien und Anatolien auf. In Anatolien kam er den Aleviten näher, mit deren Glaubensführern er einen intensiven Gedankenaustausch hatte. Dabei wahr ihm seine wahrscheinlich türkische Abstammung und die bei den Aleviten bis dahin weite Verbreitung der Ideologie des Halladsch behilflich. Die Aleviten gewannen schnell Vertrauen zu Nasimi und übernahmen Teile des Hurifismus in ihre Glaubensauffassung.

Seine Anhänger bezeichnen ihn als zweiten Halladsch. Auch Nasimi verwendet die Aussage: "Ich bin die Wahrheit", womit er zum Ausdruck bringen wollte, dass er sich mit dem Schöpfer zu vereinigen suchte, und auch er wurde dafür hingerichtet. Sein Werk hat spätere Autoren wie Fudhuli und Pir Sultan Abdal beeinflusst.

Bevor Nasimi getötet wurde, hinterließ er eine Schriftensammlung in persischer und türkischer Sprache. Aus seinen Gedichten sprießt die Sehnsucht nach der Freiheit der Gedanken, für die er sich auch darüber hinaus einsetzte. Er brachte dabei seinen Glauben ohne Furcht zu Wort, indem er mit dem Satz "Ich bin die Wahrheit" den 500 Jahre vorher lebenden Halladsch wieder zu neuem Leben erweckte. Daher wurde in Nasimis eine Gefahr für das System gesehen. Nasimi wurde auf Geheiß des ägyptischen Regenten Scheich-ul-Maayyid Seyfuddin in Aleppo festgenommen und hingerichtet indem ihm die Haut vom Leibe gezogen wurde. Das erfolgte 1417 n.Chr. bzw. nach anderen 1404, nach anderen 1398.

Der Richter, der Nasimis Todesurteil ausrief, behauptete dazu folgendes: „Nasimi ist ein Ketzer. Der Ort, auf den sein Blut tropft, kann durch Waschen nicht mehr gesäubert werden. Diese Stelle müsste abgetrennt und weggeworfen werden.“ Als der Kadi mit dem Messer auf erstmalig Nasimi einstach, traf ihn ein Blutstropfen Nasimis am Finger. Der Richter schnitt diesen Finger aber nicht ab. Daraufhin sagte Nasimi im Sterben: „Du würdest für deine islamisches Recht nicht einmal deinen Finger abschneiden. Aber, wie du siehst, bade ich für meinen Glauben im eigenen Blut.“

Zeit seines Lebens hat er die selbstherrliche Religionsausübung von Hofgeistlichen angeprangert und ist letztendlich dafür auch gestorben. DA aber sein dichterisches Werk vor allem in türkischer Sprache war, ist er in jenem Sprachraum bekannter.

1973 widmete die damalige Sowjetunion ihm eine Briefmarke. Das Jahr war von der UNESCO zum Gedenkjahr des 600. Geburtstags von Nasimi erklärt worden.

Eines seiner Gedichte hat Prof. Annemarie Schimmel in Reimform ins Deutsche übertragen. Siehe dazu Liste der veröffentlichten Gedichte zum Islam.

 

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