Nisch
Nisch

Aussprache: niysch
arabisch:
نیش
persisch:
نیش
englisch:
Nish

Bild: Ehemalige Moschee in der Mackenstraße (1917)

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Nisch bzw. Niš ist die zweitgrößte Stadt Serbiens und Durchfahrtsstadt für die Autofahrt von Deutschland in die Türkei.

Nisch liegt ca. 250 km südöstlich von Belgrad und ist heute eine Industrie- und Handelsstadt und Sitz eines orthodoxen Bischofs.

Die frühesten Hinweise auf die Stadt weisen auf eine Zeit ca.6000-5000 v. Chr. hin. Nach 395 n.Chr. gehörte die Stadt zu Byzanz. Ab 580 n.Chr. kamen die ersten Slawen, die später der Stadt ihren heutigen slawischen Namen Niš gaben. 615 wurde die Stadt von den Slawen und Awaren erobert, womit die Herrschaft des Byzanz im Moravatal vorläufig endete. Nach einer Zwischenherrschaft durch Bulgaren kamen 1018 n.Chr. die Byzantiner zurück. Der serbische Fürst Stefan Nemanja eroberte 1185 n.Chr. die Stadt. 1385 eroberten die Osmanen die Stadt. Zwar konnte der serbische Fürst Stefan Lazarević die Stadt wieder zurückerobern, aber ab 1459 stand die gesamte Region unter der Herrschaft der Osmanen. Die Osmanen erbauten die heutige Festung sowie zahlreiche Moscheen.

In der Zeit 1804 bis 1813 kam es zum sogenannten ersten Serbischen Aufstand, wobei Serben die Stadt kontrollierten. Daraufhin wurde Nisch von den Osmanen belagert. Die Legende besagt, dass sich 1000 Aufständische am 31. Mai 1809 selbst gesprengt hätten, als ihnen die Munition ausging. Daraufhin sollen die Osmanen den sogenannten Totenschädelturm (Ćele Kula) erbaut haben, in dem die Schädel von 1836 Gefallenen der Serben eingemauert sein sollen. Heute ist der Schädelturm ein nationales Mahnmal der Serben.

1861 wurde Midhat Pascha Gouverneur über das Gouvernat (Wilaya) Nisch. Im Rahmen der sogenannten Tanzimat-Reformen von 1864 wurde das Gouvernat Nisch in das neu gegründeten Gouvernat Tuna integriert. Neue Provinzhauptstadt wurde Russe an der Donau und Nisch verlor an Bedeutung und wurde nur noch Zentrum eines Sandschaks.

Unter Abdülaziz wurde die Grenzstadt am 28. Februar 1870 Bulgarien zugeordnet. Doch 1878 wurde die Stadt vom Fürstentum Serbien erobert und in der Folge die angesiedelte bulgarische und albanische Bevölkerung vertrieben. Die Albaner wurden ins Kosovo oder in andere Gebiete Serbiens verdrängt, in denen sie noch heute leben. Nach dem Berliner Kongress wurde die Stadt dem unabhängigen Fürstentum Serbien zugeordnet. Im ersten und zweiten Weltkrieg wurde die Stadt von der bulgarischen Armee erobert, später aber wieder freigegeben.

Aus der Zeit des 18.Jh dürften einige Moscheen stammen, wie die ehemalige Moschee in der Mackenstraße, von der nur noch eine Postkarte aus dem Jahr 1917 existiert (s.u.).

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