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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Nisch bzw. Niš ist die zweitgrößte Stadt Serbiens und
Durchfahrtsstadt für die Autofahrt von Deutschland in die
Türkei.
Nisch liegt ca. 250 km südöstlich von Belgrad und ist heute
eine Industrie- und Handelsstadt und Sitz eines orthodoxen
Bischofs.
Die frühesten Hinweise auf die Stadt weisen auf eine Zeit
ca.6000-5000 v. Chr. hin. Nach 395 n.Chr. gehörte die Stadt zu
Byzanz.
Ab 580 n.Chr. kamen die ersten Slawen, die später der Stadt
ihren heutigen slawischen Namen Niš gaben. 615 wurde die Stadt
von den Slawen und Awaren erobert, womit die Herrschaft des
Byzanz
im Moravatal vorläufig endete. Nach einer Zwischenherrschaft
durch Bulgaren kamen 1018 n.Chr. die
Byzantiner zurück. Der serbische Fürst Stefan Nemanja
eroberte 1185 n.Chr. die Stadt. 1385 eroberten die
Osmanen die Stadt. Zwar konnte der serbische Fürst Stefan
Lazarević die Stadt wieder zurückerobern, aber ab 1459 stand
die gesamte Region unter der Herrschaft der
Osmanen. Die
Osmanen erbauten die heutige Festung sowie zahlreiche
Moscheen.
In der Zeit 1804 bis 1813 kam es zum sogenannten ersten
Serbischen Aufstand, wobei Serben die Stadt kontrollierten.
Daraufhin wurde Nisch von den
Osmanen belagert. Die Legende besagt, dass sich 1000
Aufständische am 31. Mai 1809 selbst gesprengt hätten, als
ihnen die Munition ausging. Daraufhin sollen die
Osmanen den sogenannten Totenschädelturm (Ćele Kula)
erbaut haben, in dem die Schädel von 1836 Gefallenen der
Serben eingemauert sein sollen. Heute ist der Schädelturm ein
nationales Mahnmal der Serben.
1861 wurde Midhat Pascha Gouverneur über das Gouvernat (Wilaya)
Nisch. Im Rahmen der sogenannten Tanzimat-Reformen von 1864
wurde das Gouvernat Nisch in das neu gegründeten Gouvernat
Tuna integriert. Neue Provinzhauptstadt wurde Russe an der
Donau und Nisch verlor an Bedeutung und wurde nur noch Zentrum
eines
Sandschaks.
Unter
Abdülaziz wurde die Grenzstadt am 28. Februar 1870
Bulgarien zugeordnet. Doch 1878 wurde die Stadt vom Fürstentum
Serbien erobert und in der Folge die angesiedelte bulgarische
und albanische Bevölkerung vertrieben. Die Albaner wurden ins
Kosovo oder in andere Gebiete Serbiens verdrängt, in denen sie
noch heute leben. Nach dem Berliner Kongress wurde die Stadt
dem unabhängigen Fürstentum Serbien zugeordnet. Im ersten und
zweiten Weltkrieg wurde die Stadt von der bulgarischen Armee
erobert, später aber wieder freigegeben.
Aus der Zeit des 18.Jh dürften einige
Moscheen stammen, wie die ehemalige
Moschee in der Mackenstraße, von der nur noch eine
Postkarte aus dem Jahr 1917 existiert (s.u.).