Mustafa H. Özyazici
Mustafa Halim Özyazici (Özyazıcı)

Aussprache:
arabisch:
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Mustafa Halim Özyazıcı

14.1.1898 - 30.9.1964

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Mustafa Halim Özyazıcı war ein osmanischer Künstler der Kalligraphie und einer der letzten klassischen osmanischen Kalligrafen in arabischer Schrift.

Er wurde am 14. Januar 1898 in Istanbul im Stadtteil Hazeki als Mustafa Abdülhalim geboren. Er war der Sohn von Nalıncı Hacı Cemâl Efendi, der ursprünglich aus der Krim stammte und dessen Mutter aus dem Sudan kam.

Er wurde an der Gülsen Hochschule unterrichtet, wo er Unterricht in Kalligraphie von Hamid Aytaç erhielt, der das Talent seines Schülers erkannte und ihn ermutigte, Kalligraphie zu vertiefen. Später studierte er Gemälde und Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in Istanbul. Seine formalen Kalligraphiestudien absolvierte er bei Hasan Riza Effendi (1849-1920) und Kamil Akdik (1862-1941), wo er verschiedene Kalligraphie-Schriftstile des Arabischen erlernte.

Im Jahr 1916 wurde er in die Armee eingezogen. Nach Abschluss der Grundausbildung arbeitete er in der Militärdruckerei und in der Druckerei Evkāf-ı İslâmiyye. Nach seiner Freistellung aus der Armee im Jahr 1924 eröffnete er ein Büro in der Bâbıâli-Straße, in dem er alle Arten von Kalligraphien zumeist im Auftrag anfertigte, darunter Visitenkarten, Siegel und Buchumschläge. Er unterrichtete auch an verschiedenen Schulen im Istanbuler Stadtteil Cağaloğlu.

Ab 1927 war er in der Reichskanzlei beschäftigt. Als das lateinische Alphabet 1928 die arabische Schrift ersetzte, beantragte er die Ausreise nach Ägypten, wo die klassische Kalligraphie in Arabisch noch immer geschätzt wurde. Der Antrag wurde 1929 abgelehnt. Anschließend gab er die Kalligraphie zunächst auf.

In den 1940er Jahren war sein Können in der klassischen Kalligraphie gefragt, als er für ein großes Restaurierungsprojekt engagiert wurde. Bei verschiedenen Reparaturarbeiten kalligraphischer Reliefs und monumentaler Kunst in historischen öffentlichen Gebäuden konnte er seine Fähigkeiten wieder einsetzen, darunter in vielen Moscheen. 1948 wurde er zum „alten Schreiblehrer“ an der Akademie der bildenden Künste in Istanbul ernannt. eine Position, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1963 behielt. Eine seiner Aufgaben bestand darin, die künstlerisch gestalteten Diplome für diejenigen zu schreiben, die kurz vor dem Abschluss der Akademie standen.

Er starb am 30. September 1964, zehn Tage nach einem Verkehrsunfall. Er wurde auf dem Kozlu-Friedhof beigesetzt.

Obwohl er Erfahrung in vielen verschiedenen Schriftarten gesammelt hatte, galt er insbesondere als Meister der Celisulus-Schrift. Er schrieb eine Reihe von Heften für Schüler, in denen sie Skripte in den Kalligraphie-Schriftstilen  Nasch Schrift, Thuluth Schrift, und andere üben konnten. Diese waren Teil eines Programms zur Förderung der Kunst der Kalligraphie. Diese Bücher werden immer noch gedruckt und an Studenten der Kalligraphie verteilt.

Seine Kalligraphie-Tafel mit der Inschrift "Ya Hazreti Mevlana Hak Dost" (O geehrter Mevlana, Kamerad der Warhheit) hängt in der Mevlana Semahane (siehe Foto).

Foto Y.Özoguz (2019)

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