Oghusen
Oghusen

Aussprache: ughuuz
arabisch:
 أوغوز
persisch:
 اغوز
englisch:
Oghuz Turks

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Oghusen (Oğuzlar) waren ein früherer Stammesbund auf den sich Türken beziehen. Seinen Namen bekam dieser Stammesbund vom  Heerführer Oghus Chan (Oğuz Han, Oghus Khagan). Einige Stammesteile nahmen den Islam an.

Muslimische Historiker, die rückblickend über die Seldschuken berichteten, benannten den zum Islam übergetretene oghusische Stammesbund "Türkmen". Die Benennung "Türkmen" ersetzte die Benennung Oghuz zur Zeit der Mongoleninvasionen vollständig.


Aufteilung der Oghusischen Stämme (in türkischer Schreibweise)

Oghus (Oğuz) ist von der türkischen Wortwurzel oğ bzw. uq abgeleitet und deutet eine Verwandtschaft bzw. Stammesbeziehung an. Dementsprechend wird Oghus (Oğuz) als "Verwandtschaftsbund" oder "Stammesbund" übersetzt.

Die Oghusen (Oğuzlar) waren eines der bedeutendsten Stammesbünde im Reich der Göktürken. Laut Ibn al-Athir kamen sie in den Jahren 775–783 n.Chr. zur Zeit des Kalifen Mahdi am Syrdarja an. Hier gründeten sie ein Gemeinwesen, das aus rund zwei Dutzend Stämmen und Clans bestand. Die Oghusen (Oğuzlar) wurden später in der historischen Aufarbeitung in zwei Unterstämme aufgeteilt: Bozok und die Ütschok (Üçok). Alle jene Namen tauchen heute noch in türkischen Familiennamen auf.

Ab dem 7. Jh. n.Chr. wanderten die ersten Oghusen aus der späteren Mongolei ab und ließen sich westlich der Herrschaftsgebiete der Otuz nieder. Beide Völker verschmolzen schließlich miteinander, so dass man wieder von einem einheitlichen Oghusen-Volk sprechen konnte. Daher gibt es auch die Bezeichnung Otuz-Oghusen. Dort gründeten sie schließlich ein gemeinsames Reich: Dieses Reich etablierte sich seit dem im Ustplateau, eine Region zwischen Aralsee und Kaspischem Meer. Reichshauptstadt war Yengi-Kent (heute "Yeni Kent", türk. für "Neue Stadt"). Einige Oghusen lebten auch östlich des Aral und nördlich vom Jaxartes (Syrdarja). Die Oghusen führten weiterhin überwiegend ein Nomadenleben. Mit der Zeit wurde ein Teil der Oghusen sesshaft und zu Händlern. Damit einher ging die Verbreitung des Islam in ihre Region, den sie dann annahmen.

Im 11. Jh. n.Chr. zogen einige Oghusen-Stämme über ein großes Gebiet wobei es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Nachbarn kam. Das führte letztendlich zum Ende der Stämme bzw. deren Assimilierung in andere Stammesstrukturen.

Oghuz (Oğuz) ist in der Türkei ein Männervorname.


Oghus Chan (Oğuz Han, Oghus Khagan)

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