OIC
Organisation für Islamische Zusammenarbeit - Organisation der Islamischen Konferenz (OIC)

Aussprache: munazzamat al-mu-tamar al-islami
arabisch: منظمة التعاون الإسلامي
persisch:
سازمان کنفرانس اسلامی
englisch:
Organisation of Islamic Cooperation

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit, ehemals Organisation der Islamischen Konferenz, ist eine zwischenstaatliche Internationale Organisation von derzeit 56 Staaten, in denen der Islam die Religion der Bevölkerungsmehrheit ist.

Die OIC wurde am 25. September 1969 in Rabat von 25 Staaten gegründet.  Anlass der Gründung war, dass nach der Besetzung Jerusalems durch Israel 1967 die Al-Aqsa-Moschee nicht mehr auf muslimisch kontrolliertem Boden lag, so dass die Befreiung der Moschee für die Gründungsmitglieder als wichtigste Aufgabe galt. Der Sitz der OIC ist Dschidda.

Die OIC-Charta wurde 1972 verabschiedet und nennt als wichtigste Ziele die Förderung der islamischen Solidarität und der politischen, ökonomischen, sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Kooperation unter den Mitgliedsstaaten, außerdem die Förderung der Anstrengungen der Muslime für ihre Würde, Unabhängigkeit und nationalen Rechte. Zudem soll den Palästinensern geholfen werden, ihre Rechte zu erlangen und die besetzten Gebiete zu befreien.

1990 wurde bei der 19. Außenministerkonferenz der OIC die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam beschlossen, welche als Leitlinie der Mitgliedstaaten auf dem Gebiet der Menschenrechte gelten soll. In den abschließenden Artikeln 24 und 25 wird das religiös legitimierte islamische Recht [scharia], als einzige Grundlage zur Interpretation dieser Erklärung festgelegt, wobei der Spielraum innerhalb des islamischen Rechts und der Interpretation durchaus bekannt war.

Die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) beschloss im Laufe der Zeit zahlreiche Unterorganisationen zu bilden, wie z.B. die ISESCO.

Die Vertreter der nunmehr 57 Mitgliedsstaaten billigten 2008 eine neue Charta einstimmig, die sich erstmals ausdrücklich auf die Menschenrechte bezieht. Sie fordert, dass sich die Mitglieder im eigenen Land und international für «Demokratie, Menschenrechte, die grundlegenden Freiheiten, den Rechtsstaat sowie für verantwortungsbewusste Regierungsführung» einsetzen.

Gründungsmitglieder der OIC

  1. Afghanistan
  2. Ägypten
  3. Algerien
  4. Guinea
  5. Indonesien
  6. Iran
  7. Jemen
  8. Jordanien
  1. Kuwait
  2. Libanon
  3. Libyen
  4. Malaysia  
  5. Mali
  6. Marokko
  7. Mauretanien
  8. Nieger
  1. Pakistan
  2. Palästina
  3. Saudi-Arabien
  4. Senegal
  5. Somalia
  6. Sudan
  7. Tschad
  8. Tunesien
  9. Türkei

Später beigetretene Mitglieder

  1. Albanien (seit 1992)
  2. Turkmenistan (seit 1992)
  3. Uganda (seit 1974)
  4. Usbekistan (seit 1996)
  5. Vereinigte Arabische Emirate (VAE) (seit 1972)
  6. Aserbaidschan (seit 1992)
  7. Bahrain (seit 1972)
  8. Bangladesch (seit 1974)
  9. Benin (seit 1983)
  10. Brunei (seit 1984)
  11. Burkina Faso (seit 1974)
  12. Elfenbeinküste (seit 2001)
  13. Dschibuti (seit 1978)
  14. Gabun (seit 1974)
  15. Gambia (seit 1974)
  16. Guinea-Bissau (seit 1974)
  1. Guyana (seit 1998)
  2. Irak (seit 1975)
  3. Kasachstan (seit 1995)
  4. Katar (seit 1972)
  5. Kirgistan (seit 1992)
  6. Komoren (seit 1976)
  7. Kamerun (seit 1974)
  8. Malediven  (seit 1976)
  9. Mosambik (seit 1994)
  10. Nigeria (seit 1986)
  11. Oman (seit 1972)
  12. Sierra Leone (seit 1972)
  13. Surinam (seit 1996)
  14. Syrien (seit 1972) (derzeit suspendiert)
  15. Tadschikistan (seit 1992)
  16. Togo (seit 1997)

Die Regionalregierung des teilautonomen tansanischen Landesteils Sansibar beschloss Anfang 1993, eigenständig der OIC beizutreten. Die Entscheidung wurde nach Protesten aus Tanganjika (Festlands-Tansania) und politischen Spannungen innerhalb der tansanischen Union im August 1993 rückgängig gemacht.

Den Status von nicht stimmberechtigten Beobachtern haben:

bullet Bosnien und Herzegowina (seit 1994)
bullet Russland (seit 2005)
bullet Thailand (seit 1998)
bulletTürkische Republik Nordzypern (seit 1979 als Muslimische Gemeinschaft Zyperns, seit 2004 als Türkisch-Zyprischer Staat)
bulletZentralafrikanische Republik (seit 1997)

sowie folgende Muslimische Gemeinschaften und Organisationen

bulletMoro National Liberation Front (seit 1977) – (auf den Philippinen bzw. auf Mindanao)
bulletParlamentarische Union der OIC Mitgliedsstaaten (PUOICM) (seit 2000)
bulletJugendforum der Islamischen Konferenz für Dialog und Kooperation (ICYFDC) (seit 2005)

sowie folgende Internationale Organisationen

bulletAfrikanische Union (früher: Organisation für Afrikanische Einheit, seit 1977)
bulletArabische Liga (seit 1975)
bulletBewegung der Blockfreien Staaten (NAM) (seit 1977)
bulletEconomic Cooperation Organization (seit 1995)
bulletVereinte Nationen (UN) (seit 1976)

Zu den Gemeinsamen Projekten gehört unter anderem die Islamische Entwicklungsbank.

Bei einer Tagung am 28. Juni 2011 in Astana wurde die Umbenennung der OIC in "Organisation für Islamische Zusammenarbeit" beschlossen.

Bild: Ehemalige Flagge mit Wappen der OIC mit der Kalligraphie "Allahu Akbar" (Allah ist am Größten)

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de