Qabus ibn Said
  Qabus ibn Said

Aussprache: qabuus ibn sa-iyd
arabisch:
قابوس بن سعيد
persisch:
قابوس بن سعید
englisch: Qabus bin Said

18.11.1940 - heute n.Chr.
??? - ??? n.d.H.

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Qabus ibn Said ist seit dem 23. Juli 1970 Sultan von Oman aus der Al-Bu Said Dynastie.

Er wurde am 18.11.1940 in Salala Sohn von Sultan Sayyid Sa'id bin Taimur Al Sa'id und seiner zweiten Frau, Prinzessin Mazun, geboren. Er ist der einzige bekannte Sohn seines Vaters. Seine Kindheit verbrachte der Sultan in Salala, wo er von einem alten arabischen Gelehrten unterrichtet wurde. Mit 17 Jahren wurde er im September 1958 von seinem Vater auf eine Privatschule nach Bury Saint Edmunds, Suffolk, England geschickt. 1960 trat er als Kadett in die Königliche Militärakademie in Sandhurst (Großbritannien) ein und soll dort unter anderem Klassenkamerad von König Husain I. aus Jordanien gewesen sein.

In 1962 wurde er als Second Lieutenant (Unterleutnant, der niedrigste Offiziersgrad) in ein britisches Infanterie-Bataillon der Rheinarmee beordert und war sieben Monate lang in Minden (Deutschland) bedienstet. Die Briten hatten ihn frühzeitig als Nachfolger seines Vaters ausgebildet und hofften durch ihn auf größeren Einfluss in der Region. Nach seiner Dienstzeit in der Armee wurde er in England in administrativen und wirtschaftlichen Dingen geschult. Anschließend ging er in Begleitung des britischen Majors Leslie Chauncey auf eine dreimonatige Weltreise. 1964 kehrte Sultan Qabus in den Oman zurück und verbrachte auf Wunsch seines Vaters die nächsten sechs Jahre in seiner Geburtstadt Salala. Nach offiziellen Angaben beschäftigte er sich während dieser Zeit mit dem Studium des Islam sowie der kulturellen und historischen Vergangenheit seines Landes.

Am 23. Juli 1970 setzte er seinen Vater mit Hilfe des jungen Scheichs Buraik ibn Hamud al-Ghafiri durch einen Staatsstreich ab, wobei davon ausgegangen wird, dass er entsprechende Signale durch England erhalten hatte. Der Vater leistete bewaffneten Widerstand, wobei die angaben über seine Überwältigung widersprüchlich sind. Letztendlich wurde er dazu gezwungen, die Abdankungsurkunde zu unterzeichnen. Nach einer ersten ärztlichen Versorgung wurde er nach London ins Exil geflogen, wo er zwei Jahre später im Dorchester Hotel verstarb.

Nach der Machtübernahme im Hof, die wenig Auswirkungen auf das alltägliche Leben hatte, war Qabus mit der Sicherung seiner Herrschaft innerhalb der regierenden Elite beschäftigt. Erst nach der Absetzung des Premiers Tariq konnte er die gesamte Macht an sich reißen. Mit Hilfe der Briten und dem damaligen Schah von Persien bekämpfte er einige Aufständische im Süden des Landes.

Sultan Qabus bewirkte, dass Oman 1971 der UNO und der Arabischen Liga beitrat. Die Einnahmen durch Öl, von denen vor allem britische Unternehmen profitierten, nutze Sultan Qabus um eine technische Modernisierung der Infrastruktur, des Bildungs- und Gesundheitswesens zu beschleunigen, da das Land zuvor sehr rückständig war. Für diese Ziele kooperierte er auch mit dem IWF. Sultan Qabus regiert das Land eigenständig als Premier-, Verteidigungs-, Finanz- und Außenminister in Personalunion.

Offiziell vertritt er einen Islam der Ibaditischen Richtung. Ab Mitte der 1990er Jahre finanzierte er den Bau der nach ihm benannten Sultan Qabus Moschee.

Am 22. März 1976 heiratete er in Maskat Prinzessin Sayyida Kamila bint Tariq Al Sa'id (geb. 20.11.1951). Die Ehe wurde nach kurzer Zeit wieder geschieden und aus ihr gingen offiziell keine Kinder hervor. Die Nachfolge und damit der Fortbestand der Said-Dynastie gelten aber, wie auch zuvor bei seinem Vater, als Geheimnis, so dass unklar ist, ob Sultan Qabus Söhne hat, oder nicht.

Sultan Qabus lebt in zahlreichen sehr prunkvollen Palästen: Al-Alam Palast in Maskat, Palast in Barka, Wohnpalast in Seeb, Al-Hisn Palast in Salala, Mamurah-Palast in der Nähe von Salala, Palast in Sohar.

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