Qa'im
Qa'im

Aussprache: al-qa-im
arabisch:
القائم
persisch:
القائم
englisch: Al-Qa'im

???? - 1075

Bild: Verwandtschaft und Regierungezeiten der 16.-26. Abbasidenkalifen

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Al-Qaim ibn Qadir war der 26. Kalif der Abbasiden. Er trat die Nachfolge von seinem Vater al-Qadir an und regierte 1031-1075 n.Chr.. Sein Name ist eigentlich ein sehr bedeutender Titel von Imam Mahdi (a.), wurde ihm aber von seinem Vater wohl auch im Hinblick darauf gegeben, die zunehmend gegen die Abbasiden rebellierenden Schiiten zu besänftigen.

Al-Qaim war wie sein Vater bestrebt das Ansehen und die religiöse Führungsrolle der abbasidischen Kalifen in der islamischen Welt weiter auszubauen. So wurde die Lehre vertreten, dass militärisch errungene Macht nur durch die Kalifen legitimiert werden könne, eine Manipulation der reinen Lehre, nach der - wenn überhaupt - nur fehlerfreie Menschen wie Propheten und die Ahl-ul-Bait militärische Macht erringen dürfen, wie es unter anderem dem Propheten David (a.) erlaubt war.

Der in der Zeit zunehmende Einfluss des Kalifen in Bagdad wurde dadurch begünstigt, dass sich die Macht der Buyiden durch interne Streitigkeiten weiter abschwächte, so dass al-Qaim schon die Beseitigung der Schutzherrschaft der Buyiden anstrebte. So wurde schon 1040 eine erste Gesandtschaft bei den Seldschuken unter Tughrul Beg vorstellig, um sie als Verbündete zu gewinnen. Diese Kontakte wurden wichtiger, als sich al-Qa'im mit dem General der Osmanen al-Basasiri überwarf und letzterer daraufhin ein Bündnis mit den Fatimiden in Ägypten einging.

Zwar besetzten die Seldschuken 1055 Bagdad und beendeten die Schutzherrschaft der Buyiden, doch waren die Verhältnisse keineswegs gefestigt. Nachdem im Iran Unruhen ausgebrochen waren, gelang al-Basasiri zusammen mit den Fatimiden 1059 die Einnahme von Bagdad. Al-Qaim geriet in Gefangenschaft und wurde außerhalb Bagdads interniert. Die Amtsinsignien der Abbasiden wurden zu den Fatimiden nach Kairo gesandt, um die angestrebte Vorherrschaftsrolle der Fatimiden zu untermauern.

Die Seldschuken eroberten zwar 1060 erneut Bagdad und inthronisierten Qa'im erneut als Kalif, aber jetzt standen die Abbasiden unter der Schutzherrschaft der Seldschuken. Al-Qaim musste die Herrschaft Tughrul Begs legitimieren, indem er ihn offiziell zum Sultan ernannte und ihm die weltliche Herrschaft übertrug, eine frühe Form der Trennung von Staat und Religion in der islamischen Welt. Er verheiratete eine Tochter mit Tughrul Beg, um eine familiäre Bände aufzubauen. So waren Qa'im und seine Nachfolger, wie schon unter den Buyiden, politisch machtlos. Qa'ims Nachfolger wurde nach seinem Ableben in 1075 wurde al-Muqtadi.

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