Raschiduddin
  Raschiduddin

Aussprache: raschid-ud-diyn
arabisch:
رشيد الدين
persisch:
رشيد الدين
englisch: Rashid-ad-Din

1247-1318 n.Chr.

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Fadhlullah ibn Abilchayr ibn Ali al-Hamadani, vor allem bekannt als Raschiduddin, war ein Wesir der Ilchane in Täbriz unter Öljeitu.

Er wurde 1247 n.Chr. in Hamadan geboren. Seine Eltern waren Juden. Sein Vater war als Parfüm- und Gewürzhändler wohlhabend. Der Sohn erlernte zunächst den Beruf des Arztes und wurde erst später Historiker. Mit 30 Jahren soll er 1277 den Islam angenommen haben und nannte sich fortan Fadhlullah. Danach arbeitete er sich im Hof der Ilchane hoch. Als der Herrscher der Ilchane Ghazan (1295–1304) ebenfalls den Islam annahm, konnte die Karriere Fadhlullahs beginnen. Er wurde Finanzberater am Hof und in der Folge Wesir. Täbriz wurde zu einem Wissenschaftszentrum.

Als sein größtes Werk gilt die Universalgeschichte (Dschami' at-Tawarich).

Sein eigenes größtes Werk ist eine im Auftrag der Ilkhane verfasste Weltgeschichte, die im Laufe der Jahrhunderte heute nur fragmentarisch erhalten ist.

Ein anderes Werk mit dem Titel "Die fünf Genealogien" (Schuab-i Pandschgaana) über die Araber, Juden, Mongolen, Franken und Chinesen ist in der Handschriftensammlung von Istanbul erhalten. Eine Veröffentlichung des Werks ist nicht bekannt.

Raschiduddin genoss nach dem Ableben Mahmud Ghazans auch das Vertrauen von dessen Bruder Öljeitu und blieb Wesir, obwohl Öljeitu eine besondere Zuneigung zur Schia zeigte, was im Hof zu neuen Machtkämpfen führte. Öljeitu wurde ermordet. Raschiduddin wurde 1316 n.Chr. unter Mordverdacht angeklagt und zwei Jahre darauf zusammen mit seinem Sohn hingerichtet.

1407 n.Chr. ließ ihn Miran Schah, der Sohn Tamerlans (Timur Lenk), exhumieren und umbetten auf einen jüdischen Friedhof in Täbriz, weil er die Meinung vertrat, dass Raschiduddin nur im Gewand des Muslim agiert habe, aber in Wirklichkeit dem Islam schaden wollte. Unter anderem diese Behauptung brachte Miran Schah in der späteren westlichen Geschichtsschreibung den Vorwurf der Geistesgestörtheit ein.

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