Mihri Rasim
Mihri Rasim

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englisch: Mihri Rasim

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Mihri Rasim, auch bekannt als Mihri Müşfik Hanım oder Mihri Açba war eine türkische Künstlerin der spätosmanischen Zeit, die mit Ihrem Werk mit zum Untergang der islamischen Kultur im Land beigetragen hat.

Sie ist vor allem berühmt für ihre Porträts berühmter Persönlichkeiten wie Mustafa Kemal Atatürk und Papst Benedikt XV. In der Westlichen Welt wird sie als bedeutendsten Malerinnen der spätosmanischen Zeit bezeichnet.

Mihri Rasim wurde als Mihri Müşfik am 26. Februar 1886 in Istanbul als Tochter im Stadtteil Kadıköy im Orstteil Dr. Rasimpaşa geboren. Ihr Vater war Çerkez Ahmed Rasim Pascha, der ein Anatom und bedeutender Lehrer an der Militärmedizinischen Akademie war. Ihre abchasische Mutter war die Prinzessin Fatma Neședil Hanım. Ihre jüngere Schwester Enise Hanım war die Mutter der Malerin Hale Asaf. Mihri Hanım erhielt eine an der Westlichen Welt orientierte Bildung und interessierte sich für Literatur, Musik und Kunst. Ihre ersten Malstunden erhielt sie bei dem italienischen Maler Fausto Zonaro. Bei Zonaro lernte sie einen Italiener kennen, mit dem sie unehelich liiert war und zu ihm nach Rom zog. Nach einem Jahr trennten sich beide und sie zog nach Paris, um Künstlerin zu werden. Einer ihrer Untermieter war der Politikstudent Müşfik Selami Bey, den sie später heiratete. Mit Hilfe des türkischen Finanzministers Cavid Bey, den sie bei dessen Besuch in Paris kennen gelernt hat, gelang sie 1913 zurück in die Türkei. Das osmanischen Bildungsminister genehmigte ihren Einsatz als Kunstlehrerin für die Schule bei der Lehrerinnenausbildung in Istanbul.

Im Jahr 1914 wurde auf ihre Initiative die İnas Sanayi-i Nefise Mektebi, eine Kunsthochschule für Frauen, eröffnet. Sie wechselte als Lehrerin dorthin und wurde später deren Leiterin.

Mit immer wieder neuen Ideen aus der Westlichen Welt versuchte sie die islamische Moral zu unterwandern. Als sie eine nackte männliche Skulptur als Malvorlage mit in den Unterricht bringen wollte, protestiere die Museumsleitung. Mihri Hanım band der Statue ein Handtuch um die Hüften und versuchte stets so weit zu gehen, wie möglich. 1919 flüchtete Mihri Hanım aus dem besetzten Istanbul, kam aber innerhalb eines Jahres zurück und wurde wieder Lehrerin an ihrer alten Schule.

Ende des Jahres 1922 zerbrach ihre Ehe mit Müşfik Bey, das Paar ließ sich 1923 scheiden. Sie hatte in Rom eine Affäre mit dem italienischen Dichter Gabriele D’Annunzio, durch den sie die Gelegenheit erhielt, den Papst zu porträtieren. Kurz nach der Gründung der Republik reiste sie wieder in die Türkei. Durch ihre Nähe zu den Jungtürken durfte sie Atatürk malen und ihm das Porträt im Çankaya Köşkü in Ankara persönlich überreichen.

In den folgenden Jahren reiste Mihri Hanım nach Rom und Paris und später in die Vereinigten Staaten (New York City, Boston, Washington, D.C. und Chicago). 1938 und 1939 arbeitete Mihri Hanım als Hostess bei der Weltausstellung in New York. Während des Zweiten Weltkriegs lebte sie von den Illustrationen, die sie für New Yorker Zeitschriften zeichnete. Am 16. Juli 1932 heiratet sie in Manhatten Salvatore Virzi und erhält 1943 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Nach dem Ende des Krieges wird kaum noch etwas von ihr bekannt. Sie wurde 1954 nahezu mittellos in einem Armengrab auf Hart Island beigesetzt.

In der Galerie des SALT Galata wurde ihr in der Zeit 7.3.2019 - 9.6.2019 eine Ausstellung gewidmet (siehe Bildergalerie).

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