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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ruin ist ein Dorf in der
Provinz des Iran
Nord-Chorasan.
Das Dorf liegt in der Gegend Esfarayen
und wurde wegen seiner historisch-architektonischen Struktur in
die nationale Liste des iranischen Kulturerbes eingetragen
wurde.
Das treppenförmige Dorf Ruin ist eines der bekanntesten
Tourismuszentren der Gegend Esfarayen, das an einem der
Südabhänge des Berges Aladaq liegt. Es hat sehr viele
Wasserquellen, die für jeden Besucher interessant sind.
Ruin liegt 28 km nördlich der Stadt Esfarayen, 52 km
südöstlich der Stadt Bodschnurd, dem Zentrum der Provinz
Nord-Chorasan und 1670 m über dem Meeresspiegel. Die
Dorfbewohner sprechen Dari oder Tati (eine antike
alt-persische Sprache). Sie sind
schiitische
Muslime.
Die alte Struktur sowie der Imamzade Isak und die antiken
Hügel sind Beweise für das Alter des Ortes. Schon in früheren
Zeiten wurden das Dorf und dessen Bewohner in Reiseberichten
erwähnt, darunter den Berichten von Wladimir Alexeevich Ivanov,
einem bekannten russischen Orientalisten. In manchen
historischen Schriften spricht man anstatt von „Ruin“ von „Ruin-Dedsch“
(Festung). Es scheint, dass die Bewohner zu manchen
Zeitabschnitten neben ihren Berufen als Landwirte und
Viehzüchter auch im Militärbereich tätig waren. Laut
Dokumenten war das Dorf zur Zeit der
Qadscharen ein Zufluchtsort für Aufständischen die gegen
die zentrale Herrschaft kämpften.
Die Bewohner von Ruin teilen das Dorf klimatisch in zwei
Bereiche, Nasr und Piro. Nasr ist der Teil, der südlich des
Dorfflusses liegt und weniger von der Sonne bestrahlt wird. Es
ist mit vielen Bäumen und Gärten bedeckt und es ist dort sehr
kühl und im Sommer äußerst angenehm. Anders ist es in Piro, wo
es immer sonnig und auch wärmer ist als in Nasr.
Der wasserreiche Fluss und die vielen Wasserquellen in den
höheren Teilen der Gegend haben sehr großen Einfluss auf die
grüne Landschaft. Die meisten Grundstücke befinden sich an den
steileren Flächen des Abhanges, daher müssen die Bewohner mit
viel Mühe ihre Grundstücke durch Steinlegungen abgrenzen,
damit sie darauf arbeiten können. Die Täler dieser Gegend sind
alle mit Obstbäumen bedeckt. Ruin liegt sehr tief in einem Tal
und deshalb sind die Bäume dort vor den heimischen Winden, die
oft Felder in den Ebenen zerstören, in Sicherheit.
Wirtschaftlich stützt sich Ruin auf Landwirtschaft,
Gärtnerei, Viehzucht und Handarbeiten. Als Hauptprodukte sind
Erbsen, Linsen, Weizen und Gerste, die zumeist durch Ackerbau
und ohne künstliche Bewässerung gezüchtet werden. Von den
Obstgärten erntet man Äpfel, Birnen, Kirschen, Walnüsse,
Mandeln, Weintrauben, Pfirsiche und Aprikosen usw. Es werden
auch Kühe und Schafe gezüchtet, von denen die Bewohner
Milchprodukte wie Ayran, Jogurt, trockene Sauermilch, Butter
und Fleisch erhalten. Auch Bienenzucht ist dort zu sehen. Die
Dorfbewohner, insbesondere die Frauen, stellen neben ihrer
Arbeit in der Landwirtschaft auch Handarbeitsprodukte wie
Decken, Handtücher und Taschentücher her.
Ruin hat hat ineinander gelegene schmale Gassen, die Häuser
sind aus Lehm, und zumeist zweistöckig gebaut. Im ersten Stock
befinden sich der Stall, das Lager und der Heuschober, im
zweiten Stock wohnen die Familien. Da das Dorf an einem Abhang
liegt, wurden die Häuser treppenförmig neben einander gebaut.
Als Baumaterial verwendete man Lehm, Steine, Ziegel und Holz.
Bei den modernen Bauten benutzt man aber auch Zement, Kalk und
Eisenträger. Durch die treppenförmige Anlage des Ortes hat man
zu verschiedenen Jahreszeiten einen sehr schönen Ausblick auf
die Gegend.
Es gibt in dieser Region sehr viele Ausflugsorte wie
Tscheschme-Kuh, Zutang, Gol Miyam und Khadsche Emad.