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Die Rum-Seldschuken waren eine Dynastie, die aus den
Seldschuken hervorgegangen ist und das Sultanat Rum (oder
Ikonion) gegründet haben.
Im Türkischen ist der von den Rum-Seldschuken gegründete
Staat als "Anadolu Selçuklu Devleti" (Anatolisch-Seldschukischer
Staat) bekannt. Er wurde auf erobertem Territorium in
Anatolien errichtet, dass zuvor von
Byzanz
beherrscht war. Die Rum Seldschuken sagten sich 1077 von
untergehenden Großreich der
Seldschuken los. Sie errichteten nach und nach ein eigenes
Großreich mit der Hauptstadt
Konya.
Nach der Schlacht am Köse Dağ (1243 n.Chr.) gerieten die
geschwächten Rum-Seldschuken in die Abhängigkeit der
Ilchane. Als Ende der Dynastie wird das Jahr 1307 n.Chr.
angegeben.
Die Herschaft von
Byzanz
in
Anatolien ging nach der
Schlacht bei Myriokephalon (1071 n.Chr.) immer weiter
verloren. Dadurch breiteten sich die
Seldschuken immer weiter aus und es bedurfte regionaler
Gouverneure der Zentralmacht, die als Fürstentümer bezeichnet
werden. Suleiman, ein Sohn des abtrünnigen
Seldschukenprinzen Qutalmisch, wurde 1074 von Sultan Malik
Schah I. zum Gouverneur der nordwestlichen Provinzen des
Herrschaftsgebietes der
Seldschuken ernannt. In dieser Funktion eroberte er 1075
die damals noch
Byzantinischen Städte Nikäa (Iznik) und Nikomedien (Izmit).
1077 n.Chr. erkannte Suleiman die Herrschaft Malik Schahs
nicht mehr an und ernannte sich selbst zum „Sultan von Rum“,
woher der Name Rum-Seldschuken stammt. Im Jahr 1078 machte er
Nikäa (Iznik) zu seiner Hauptstadt.
Malik Schah I. ließ den Machtverlust nicht auf sich beruhen
und es kam zu mehreren Auseinandersetzungen und
Gebietsverlusten, bei denen Suleimans Sohn Kılıç Arslan
Gefangener am großseldschukischen Hof wurde. Mit dem Tod
Malik-Schahs I. (1092 n.Chr.) und dem Machtzerfall kam er
wieder frei.
Kılıç Arslan I. konnte große Teile des verlorenen
Territoriums wieder erobern. Nach einer Niederlage gegen die
Kreuzfahrer des Ersten
Kreuzzugs bei Nikäa und Doryläum (Dorylaion) im Jahre 1097
n.Chr. wurd er von
Byzanz
in den Osten
Anatolien verdrängt. In der Folgezeit konnte er seine
Macht wieder festigen. 1101 n.Chr. besiegte er die
Kreuzfahrer, eroberte Ikonion (Konya)
und ernannte sie zur Hauptstadt seines Reiches. 1107 eroberte
er Mosul, fiel aber im selben Jahr im Kampf gegen Muhammad I.
Tapar, den Sohn Malik-Schahs I.
Die Rum-Seldschuken befanden sich in einem dauernden
Konflikt mit
Byzanz
ohne dass es zu wesentlichen Verschiebungen der Grenze kam.
Das Sultanat geriet durch die Niederlagen in der Schlacht
am Köse Dağ (1243) und der Schlacht bei Aksaray (Oktober 1256)
gegen den mongolischen Befehlshaber Baiju unter die Herrschaft
der
Ilchane und löste sich während der Herrschaft des Ilchans
Öldscheitü (ab 1304) auf. Die aufstrebenden
Osmanen traten zu Beginn des 14. Jh. n.Chr. das Erbe der
Rum-Seldschuken in
Anatolien an.
Herrscher der Rum-Seldschuken
| Sulaiman I. (herrschte 1081–1086 n.Chr.) |
|
Kilitsch Arslan I. (1092–1107) |
| Malik-Schah oder Schahanschah (1110–1116) |
| Rukn ad-Din Masud I. (1116–1156) |
|
Kilitsch Arslan II. (1156–1192) |
| Ghiyathaddin Kai-Chusrau I. (1192–1197 und 1205–1211) |
| Ruknaddin Sulaiman II. (1197–1204) |
| Izzaddin Qilitsch-Arslan III. (1204–1205) |
|
Izzaddin
Kai Kaus I. (1211–1220) |
|
Alauddin Kayqubad (1220–1237) |
| Ghiyath ad-Din Kai-Chusrau II. (1237–1246) |
| Izzaddin Kai-Kaus II. (1246–1257) |
| Ruknaddin Qilitsch-Arslan IV. (1248–1265) |
| Alaaddin Kai-Qubad II. (1249–1257) |
| Ghiyathaddin Kai-Chusrau III. (1265–1282) |
| Ghiyathaddin Masud II. (1282–1284, 1284–1293,
1294–1301 und 1303–1307) |
| Alaaddin Kai-Qubad III. (1284, 1293–1294 und
1301–1303) |
| Ghiyathaddin Masud III. (1307) |