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Mu'iz ud-Din Ahmad Sandschar, bekannt als Sultan Sandschar war
Sultan der
Seldschuken.
Er wurde 1085 n.Chr. als jüngster Sohn des Sultan Malik
Schah I. während eines Feldzuges seines Vaters bei Sindschar
geboren. Nach dem Tod seines Vaters 1092 brach zwischen
Sandschar und seinen Brüdern ein Krieg um die Nachfolge aus.
Sandschar lehnte sich gegen seinen älteren Bruder auf, bis
dieser ihn 1096 mit
Chorasan belehnte und das östliche Iran überließ. So
herrschte Sandschar mit Sitz in Merw anfangs nur über
Chorasan. Aber als Muhammed der Große verstarb, herrschte
er ab 1118 über das ganze seldschukische Reich. Sandschars
Hauptstadt wurde
Nischapur.
Sandschar konnte das Reich letztmalig vereinen, verlor dann
aber 1141 n.Chr. bei der Katwansteppe gegen die Kara Kitai im
Osten. Das Reich verfiel immer mehr. 1153 zog er gegen die
revoltierten Ogusen und wurde gefangen genommen. Er blieb bis
1156 in Gefangenschaft. Ein Jahr später starb Sandschar am
8.5.1157.
So ging die Seldschukenherrschaft unter Sandschars Herrschaft
seinem Ende entgegen.
Eine Legende über seine Gewaltherrschaft ist im
Chamsa - Fünfer
niedergeschrieben:
Sultan Sandschar wurde eines Tages von einer alten Frau
angehalten, die sich bitter beschwerte, einer seiner Soldaten
habe sie ausgeraubt. Verärgert über ihre Worte, antwortete er:
"Wie kannst du mich mit solchen nichtigen Beschwerden
aufregen? Siehst du nicht, dass ich gerade zu einem Feldzug
aufbreche, um die ganze Welt zu erobern und zu bestrafen".
Sie entgegnete: "Was nützt es, fremde Armeen zu besiegen,
wenn du deine eigene nicht in Grenzen halten kannst." Die
dazugehörige Miniatur (siehe links) wird Sultan Muhammad
zugeschrieben. Das oft wiederholte Grundmotiv ist die
Verantwortung des Herrschers über insbesondere die Schwachen
seiner Untertanen.
Miniatur oben: Sultan Sandschar und das alte
Weib aus
Nizamis Werk
Chamsa, Illustration aus dem frühen 16. Jh. n.Chr..
1944 n.Chr.