.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Schwarze Stein [hadschar-ul-aswad] ist ein heiliger Stein
des
Islam, der an der östlichen der vier Ecken der
Kaaba
befestigt ist.
Der Schwarze Stein hat einen ungefähren Durchmesser
von 30 cm. Er kann aber durch eine große silberne Umhüllung
auch von weitem erkannt werden. Viele
Pilger
versuchen beim
Umkreisen den Schwarzen Stein zu küssen. Die Ecke, an der
der Schwarze Stein angebracht ist an der
Kaaba,
und eine gedachte Linie dazu, sind der Startpunkt für das
Umkreisen.
Der Schwarze
Stein ist inzwischen in mehrere Stücke zerbrochen (mindestens
acht Teile) und wieder
zusammen gelegt, heute durch ein Silberband zusammengehalten
und eingebettet in eine Halterung.
Die Beschädigung rührt aus dem Diebstahl 931 n.Chr. durch
Qarmaten, die den Stein nach
Bahrain verschleppt hatten. Erst 951 n.Chr. kehrte der Stein auf Vermittlung der
Fatimiden nach
Mekka
zurück, allerdings beschädigt. Inmitten jener Zeitperiode der
Verborgenheit des Steins (931-951 n.Chr.) begann die große
Verborgenheit des
Imam
Mahdi (a.) (941 n.Chr.).
Manche
Muslime messen in Anlehnung an eine Aussage von
Umar ibn Chattab dem Stein keine große Bedeutung zu.
Umar sagte einst, als er als
Kalif
den Stein küssen wollte: "Zweifelsohne weiß ich, dass Du
nur ein Stein bist. Du kannst niemandem Schaden noch Nutzen
zufügen. Wenn ich nicht gesehen hätte, dass der Gesandte
Allahs dich geküsst hätte, hätte ich dich nie geküsst."
Die
Überlieferung wurde unter anderem von
Abis ibn Rabia weiter gegeben.
Manche Muslime glauben nach einer Legende, dass der Stein
einst weiß war und durch die Sünden der
Menschen schwarz wurde, was allerdings auf keiner
gesicherten
islamischen Quelle beruht.
Einstmals hat
Prophet Muhammad (s.) einen schweren
Konflikt um den Schwarzen Stein gelöst.
Häufig wird behauptet, beim Schwarzen Stein handele es sich
um einen Meteoriten, jedoch ist dies nur eine Vermutung, denn
der Stein wurde nie wissenschaftlich untersucht. Die
islamische
Überlieferung besagt, dass
Abraham (a.) den Stein beim Erbauen der
Kaaba
als Geschenk von
Gabriel (a.) [dschabrail] empfangen hat und er aus dem
Paradies [dschanna] stamme. Er wurde eingesetzt als
Startecke für das
Umkreisen.
Die
Pilger
versuchen den Stein zu küssen, gelingt das nicht, kann der
Pilger ihn
gemäß einer
Überlieferung alternativ nur mit der Hand berühren und
gelingt das nicht, kann er alternativ auf ihn zeigen. Das
Küssen bzw. die alternative Handlung symbolisiert das Küssen
der "Hand"
Gottes
als Erinnerung an den eigenen Eid gegenüber Ihm, uns Ihm zu
ergeben, als er uns das Vertrauenspfand anbot.
Imam Sadiq
(a.) sagt dazu: "Als
ALLAH
den Menschen ein Versprechen abgenommen hat, befahl er dem
Schwarzen Stein die Versprechen mit auf die Erde zu nehmen, und
wenn wir dann in seiner Nähe sagen: 'Ich habe mein
Vertrauenspfand erfüllt und meinen Bund errichtet [amaanati
addaituha wa mithaadschi ta-a'hhadtuhu]" (wird der
Kreislauf geschlossen).
In der Nähe
des Schwarzen Steins wird
Imam
Mahdi (a.) bei seinem Erscheinen den
Treueid seiner Anhänger entgegen nehmen.
Zur
Legitimierung ihrer Macht haben viele Dynastien der
Muslime behauptet, ebenfalls über ein Fragment des
Schwarzen Steins zu verfügen. So wird z.B. behauptet, dass
solch ein Fragment über dem Eingangstor zum
Sultan Süleyman Schrein eingemauert ist.